Serbiens Spieler Aleksandar Mitrovic (r) jubelt mit Dusan Vlahovic (l) und FIlip Kostic

FIFA WM 2022 - Teamcheck Serbien - einer der spannendsten Teilnehmer

Stand: 15.11.2022 12:46 Uhr

Innerhalb von 18 Monaten hat sich Serbien aus einer sportlichen Talfahrt befreit und zu einer der spannendsten Mannschaften des Turniers entwickelt.

Von Nicolas Weber

Der Trainer

Als sich die serbische Nationalmannschaft nach der verpassten EM-Qualifikation auf dem Tiefpunkt befand, musste im März 2021 eine Legende her, um das Team wieder auf die richtige Spur zu bringen. Dragan Stojkovic übernahm das Amt, der einst unter dem Spitznamen "Piksi" Kapitän der jugoslawischen Nationalmannschaft war. Von vielen wird Stojkovic als bester jugoslawischer Spieler aller Zeiten bezeichnet.

Serbiens Nationaltrainer Dragan Stojkovic

Der 57-Jährige hat es geschafft, der Mannschaft neues Leben einzuhauchen. Mit einer offensiven und vor allem explosiven Spielweise qualifizierte sich Serbien für die WM und schickte dabei am letzten Spieltag sogar den großen Favoriten aus Portugal in die Play-Offs. Es steht fest: Stojkovic hat die Mannschaft wieder vereint und richtig stark werden lassen.

Der Star

Der 22-jährige Dusan Vlahovic ist aktuell eines der größten Stürmer-Talente Europas. Der 1,90 Meter große Mittelstürmer ist im vergangenen Jahr für eine Ablöse von über 80 Millionen Euro vom AC Florenz zu Juventus Turin gewechselt. Dort ist er mittlerweile zum wichtigsten Torjäger geworden.

Serbiens Stürmer Dusan Vlahovic

Vlahovic vereint körperliche Masse mit Geschwindigkeit und hat einen explosiven Antritt, weshalb er häufig mit Erling Haaland verglichen wird. Das wichtigste ist aber: Er sucht aus allen Lagen den Abschluss und passt deswegen optimal in das offensive Spiel der Serben.

Players To Watch

Vlahovic ist nicht der einzige treffsichere Stürmer im serbischen Team. Aleksandar Mitrovic hat im Nationaltrikot zuletzt alle überflügelt und in seinen letzten vier Länderspielen sechs Treffer erzielt. Der 28-Jährige spielt in der Premier League beim FC Fulham und ist in der Form seines Lebens. In dieser Verfassung ist Mitrovic neben Vlahovic ein zweiter brandgefährlicher Stürmer.

Serbiens Stürmer Aleksandar Mitrovic

Nach vier Jahren bei Eintracht Frankfurt und dem Triumph in der Europa League wechselte Filip Kostic im Sommer zu Juventus Turin und konnte sich dort direkt im linken Mittelfeld der "Alten Dame" durchsetzen. Auch im serbischen Nationalteam ist Kostic gesetzt und hat mittlerweile 50 Länderspiele auf dem Konto. Allerdings ist er bei den Serben nicht ganz so torgefährlich – erst drei Treffer konnte er in seiner Länderspielkarriere erzielen.

Serbiens Spieler Filip Kostic

Besonderes

Serbien trifft in der Gruppenphase auf Brasilien und die Schweiz. Genau zu dieser Konstellation kam es auch schon bei der WM 2018. Damals verlor Serbien das entscheidende Spiel gegen die Schweiz durch einen Gegentreffer in der 90. Minute und schied so denkbar knapp aus dem Turnier aus.

WM-Chancen

Vor vier Jahren hatte Serbien gegen die Gruppengegner Brasilien und die Schweiz das Nachsehen und verpasste die K.o.-Runde. In diesem Jahr ist die Mannschaft von Dragan Stojkovic aber deutlich stärker und fährt mit viel Rückenwind nach Katar.

In der aktuellen Verfassung sollte Serbien mindestens dazu in der Lage sein, Kamerun hinter sich zu lassen und mit der Schweiz um das zweite Achtelfinalticket zu spielen. Ein Haken könnte dabei allerdings die Breite des Kaders sein, denn hinter der ersten Elf gibt es kaum noch Spieler mit internationaler Klasse. Es muss bei Serbien also alles passen, damit man sich in der harten Gruppe G durchsetzen und vielleicht sogar Brasilien ärgern kann. Eins ist aber klar: Diese Elf könnte bei der WM richtig Spaß machen.

Der Kader

Tor: Marko Dmitrovic (FC Sevilla), Predrag Rajkovic (Real Mallorca), Vanja Milinkovic-Savic (FC Turin)

Abwehr: Stefan Mitrovic (FC Getafe), Nikola Milenkovic (AC Florenz), Strahinja Pavlovic (RB Salzburg), Milos Veljkovic (Werder Bremen), Filip Mladenovic (Legia Warschau), Strahinja Erakovic (Roter Stern Belgrad), Srdjan Babic (UD Almeria)

Mittelfeld: Nemanja Gudelj (FC Sevilla), Sergej Milinkovic-Savic (Lazio Rom), Sasa Lukic (FC Turin), Marko Grujic (FC Porto), Filip Kostic (Juventus Turin), Uros Racic (SC Braga), Nemanja Maksimovic (FC Getafe), Ivan Ilic (Hellas Verona), Andrija Zivkovic (PAOK Saloniki), Darko Lazovic (Hellas Verona)

Angriff: Dusan Tadic (Ajax Amsterdam), Aleksandar Mitrovic (FC Fulham), Dusan Vlahovic (Juventus Turin), Filip Duricic (Sampdoria Genua), Luka Jovic (AC Florenz), Nemanja Radonjic (FC Turin)