Polens Kapitän Robert Lewandowski

FIFA WM 2022 - Teamcheck Polen - Rot-Weiß Lewandowski

Stand: 15.11.2022 12:10 Uhr

Der alles überstrahlende Star bei den Polen ist selbstverständlich Robert Lewandowski. Bisher konnte man den oft hohen Erwartungen trotz allem nicht gerecht werden. Jetzt soll mindestens die K.o.-Runde her.

Der Trainer

Czeslaw Michniewicz rettete Polen die WM-Teilnahme, nach einer alles andere als reibungslosen Qualifikation: Der Coach übernahm zu Jahresbeginn kurzfristig für Paulo Sousa, der den schwachen EM-Auftritt zu verantworten hatte und sich dann selbst aus dem Staub machen wollte. Mit Nachfolger Michniewicz schafften die Polen ein Happy-End, setzten sich in den Playoffs für Katar gegen Schweden durch. Allerdings gab es auch um Michniewicz zahlreiche Nebengeräusche: Der frühere Keeper soll zwischen 2003 und 2005 intensive Kontakte zu Ryszard Forbrich gepflegt haben, der als Kopf einer polnischen Fußball-Mafia gilt und wegen Bestechung und Manipulationen zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde. Michniewicz, Meistertrainer bei Legia Warschau und auch lange Jahre Coach der polnischen U21, bestreitet mögliche Verwicklungen, das Thema verfolgt den Coach aber weiter.

Der Star

Robert Lewandowski ist auch weiterhin der Star und Anführer im polnischen Team. Um den Toptorjäger und Weltfußballer vom FC Barcelona dreht sich bei den Polen alles, dies war auch das Problem bei den vergangenen Turnieren, bei denen Lewandowski als Alleinunterhalter in der Offensive oft auf verlorenem Posten stand: Bei der EURO 2016 hatte "Lewangoalski" die Polen immerhin ins Viertelfinale geführt. Bei Weltmeisterschaften aber sind die Polen seit 1986 nie mehr über die Vorrunde hinausgekommen, auch nicht mit Super-Stürmer Lewandowski. Die WM in Katar könnte womöglich schon die letzte Chance für den 34 Jahre alten Kapitän sein, mit der Nationalmannschaft Größeres zu erreichen.

Players To Watch

Piotr Zielinski ist sicherlich der Spieler, der neben dem Anführer Lewandowski am ehesten Verantwortung in der Offensive übernehmen könnte: Der Mittelfeldantreiber hat in Neapel europäisches Spitzenformat erreicht, dies muss er nun auch bei den "Bialo-Czerwoni", den Rot-Weißen unter Beweis stellen. In der Defensive dürfte Abwehrchef Jan Bednarek eine Schlüsselrolle zukommen.

Besonderes

Neben den Querelen um Trainer Michniewicz und dessen Vorgänger Sousa sorgte im Vorfeld der WM auch Nationalspieler Maciej Rybus für Wirbel. Der 32 Jahre alte Verteidiger steht nach wie vor bei Spartak Moskau unter Vertrag, anders als viele Profis aus dem Ausland hielt er nach Russlands Angriff auf die Ukraine an seinem Engagement fest. Ein Politikum in Polen, das Land hat eine klare Haltung zum Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine, deshalb wurde Rybus auch vom Verband PZPN von der Kaderliste für die WM gestrichen.

WM-Chancen

Polen schaffte die Qualifikation auf den letzten Drücker - und profitierte in den Playoffs dabei noch von einem Freilos, nachdem Halbfinalgegner Russland ausgeschlossen worden war. Trotz eines Weltklassestürmers wie Lewandowski geht es für die Polen in Katar erst einmal darum, die Vorrunde zu überstehen: In Gruppe C ist Polen nur gegen Saudi-Arabien favorisiert, daneben wartet mit Argentinien einer der Titelfavoriten und mit Mexiko das Team, das Lewandowski und Co. wohl aus dem Weg räumen müssten, um sich als Zweiter sicher fürs Achtelfinale zu qualifizieren.

Der Kader

Tor: Wojciech Szczęsny (Juventus Turin) Lukasz Skorupski (Bologna), Kamil Grabara (FC Kopenhagen)

Abwehr: Kamil Glik (Benevento) Bartosz Bereszyński (Sampdoria) Jan Bednarek (Aston Villa) Artur Jedrzejczyk (Legia Warschau) Matty Cash (Aston Villa) Nicola Zalewsk (AS Roma) Robert Gumny (FC Augsburg) Jakub Kiwior (Spezia) Mateusz Wieteska (Clermont)

Mittelfeld: Grzegorz Krychowiak (Al-Shabab) Kamil Grosick (Pogoń Szczecin) Piotr Zieliński (SSC Neapel) Przemysław Frankowski (Lens) Sebastian Szymański (Feyenoord) Damian Szymański (AEK Athen) Szymon Zurkowski (Florenz) Krystian Bielik (Birmingham City) Jakub Kamiński (VfL Wolfsburg) Michał Skóras (Lech Posen)

Angriff: Robert Lewandowski (FC Barcelona) Arkadiusz Milik (Juventus) Krzysztof Piątek (Salernitana) Karol Swiderski (Charlotte FC)