Teamfoto der marokkanischen Nationalmannschaft

FIFA WM 2022 - Teamcheck Marokko und der Traum der Löwen

Stand: 10.11.2022 18:03 Uhr

Ein Trainerwechsel, zwei Rückkehrer und natürlich Achraf Hakimi: Marokko ist bei der WM in Katar in der Gruppe F nur Außenseiter, hat aber große Ziele.

Der Trainer

Als Walid Regragui Ende August Nachfolger von Vahid Halilhodzic als Nationaltrainer von Marokko wurde, sagte er: "Wir wollen Großes erreichen." Er hat dann auch eine Entscheidung seines Vorgängers rückgängig gemacht. Halilhodzic hatte Bayerns Noussair Mazraoui und Chelseas Hakim Ziyech, zwei von Marokkos besten Fußballern, lange nicht mehr berufen, er vermisste die Disziplin. Nun sind beide zurück im Team.

Überhaupt hat Regragui, 47, der zuvor als Übungsleiter schon die afrikanische Champions League gewonnen hat und zweimal Meister in Marokko geworden ist, zu Beginn seiner Amtszeit einen guten Eindruck hinterlassen. Auch weil die Ergebnisse stimmen. Zwei Testspiele hat Marokko Ende September absolviert, gegen Paraguay gab es ein Remis und gegen Chile einen Sieg.

Der Star

Gerade wird wieder viel diskutiert über Achraf Hakimi, nur geht es dabei nicht um Fußball. Er ist jetzt ein Model. Kürzlich sah man Hakimi, 23, im schwarzen Anzug, aber ohne Hemd, auf dem Cover der "Vogue Arabia", neben ihm seine Frau, eine bekannte Schauspielerin. In seiner Heimat Marokko haben die Fotos nicht allen gefallen.

Nun ist das mit dem Modeln eine Ausnahme, eigentlich ist Hakimi ja Fußballer. Es gibt in Europa wenig bessere Rechtsverteidiger als ihn, er hat Tempo und Technik, seine Vorstöße sind gefürchtet. In Dortmund, wo Hakimi zwei Jahre als Leihspieler war, vermissen sie ihn immer noch. Heute spielt er für PSG und bei der WM natürlich für Marokko. Er ist im Team des Trainers Regragui ein ganz wichtiger Spieler.

Wird in Katar eine tragenden Rolle spielen: Achraf Hakimi

Wird in Katar eine tragenden Rolle spielen: Achraf Hakimi

Players To Watch

Zwischen den Länderspielen 38 und 39 in der Karriere von Hakim Ziyech lag ein Jahr. Es war eine Zeit, in der Ziyech vom ehemaligen Trainer Halilhodzic zunächst nicht mehr berufen worden war, später erklärte er selbst seine Nationalmannschaftskarriere für beendet. Nun heißt der Trainer nicht mehr Halilhodzic, sondern Regragui. Und Ziyech ist wieder ein Nationalspieler. Marokko könnte davon profitieren.

Einen Fußballer wie ihn hat Marokko nur einmal. Ziyech, 29, ist im Dribbling kaum zu stoppen, er hat Übersicht und ganz viel Gefühl im linken Fuß. In Marokkos 4-3-3 dürfte Ziyech rechts im Angriff spielen, er kann dann in die Mitte ziehen und abschließen.

Marikkos Nationalspieler Hakim Ziyech im Spiel gegen Paraguay

Besonderes

Marokko hat schon WM-Geschichte geschrieben. Bei der Endrunde 1986 zog Marokko als erste afrikanische Nationalmannschaft überhaupt ins Achtelfinale ein, dort traf Lothar Matthäus kurz vor Schluss zum 1:0-Sieg für Deutschland.

Dreimal hat sich das Land seitdem noch für eine Weltmeisterschaft qualifiziert, jedes Mal war schon nach der Vorrunde Schluss.

WM-Chancen

Es wäre schon eine Überraschung, sollte Marokkos Nationalmannschaft, die alle nur die "Löwen vom Atlas" nennen, in der Gruppe F einen der ersten beiden Plätze belegen. Belgien und Kroatien sind stark, für Marokko wahrscheinlich zu stark. Und Kanada war eine der Überraschungen in der Qualifikation. Für Marokko könnte es auf Platz vier hinauslaufen.

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version des Textes hieß es, der Spieler Hakim Ziyech sei suspendiert worden. Das ist falsch. Wir haben das korrigiert und bitten darum, den Fehler zu entschuldigen.

Der Kader

Tor: Bounou (FC Sevilla), Munir Mohamedi (Al-Wehda), Ahmed Reda Tagnaouti (Wydad Casablanca)

Abwehr: Achraf Hakimi (Paris St. Germain), Noussair Mazraoui (FC Bayern), Romain Saiss (Besiktas), Nayef Aguerd (West Ham United), Achraf Dari (Stade Brest), Jawad El-Yamiq (Real Valladolid), Yahia Attiyat Allah (Wydad Casablanca), Badr Benoun (Qatar SC)

Mittelfeld: Sofyan Amrabat (AC Florenz), Selim Amallah (Standard Lüttich), Abdelhamid Sabiri (Sampdoria Genua), Azzedine Ounahi (Angers SCO), Bilal El Khannouss (KRC Genk), Yahya Jabrane (Wydad Casablanca)

Angriff: Hakim Ziyech (FC Chelsea), Youssef En-Nesyri (FC Sevilla), Sofiane Boufal (Angers SCO), Zakaria Aboukhal (FC Toulouse), Ez Abde (CA Osasuna), Amine Harit (Olympique Marseille), Ilias Chair (Queens Park Rangers) Abderrazak Hamdallah (Al-Ittihad), Walid Cheddira (SSC Bari)