FIFA WM 2022 - Teamcheck Bei Argentinien spielen alle für Lionel Messi

Stand: 15.11.2022 12:06 Uhr

Argentinien reist als einer der ganz großen Titelkandidaten nach Katar. Lionel Messi will sich unbedingt mit dem Titel vom Nationalteam verabschieden.

Von Frank van der Velden

Der Trainer

Nach dem enttäuschenden Abschneiden bei der WM 2018 in Russland, die für Argentinien schon im Achtelfinale endete, trennte sich der Verband von Trainer Jorge Sampaoli und machte überraschend dessen Co-Trainer Lionel Scaloni zum neuen Chef an der Seitenlinie. Der war nebenbei auch noch Trainer der U20, die er kurz vor der Amtsübernahme bei der WM im spanischen Alcúdia zum Titel führte.

Seine größten Erfolge als Spieler feierte der 44-Jährige im Trikot von Deportivo La Coruna, mit dem Klub wurde er spanischer Meister und Pokalsieger. Außerdem lief er für Lazio Rom und West Ham United auf. Höhepunkt im Trikot der "Albiceleste"  war der Titelgewinn bei der U20-WM 1997.

 Lionel Scaloni

Scaloni gilt als ruhiger und bodenständiger Mensch, der nicht gerne im Vordergrund steht. In der von Stars gespickten Mannschaft genießt er großes Ansehen und hat vor allem auch einen guten Draht zu Lionel Messi. Beide stammen aus Rosario. Den notwendigen Generationswechsel treibt er kontinuierlich voran und hat vor dem Turnier auch einige junge Spieler und hoffnungsvolle Talente in seinen Kader berufen.

Der Star

Auch mit seinen 35 Jahren ist Lionel Messi immer noch der absolute Superstar beim zweimaligen Weltmeister. Die WM wird seine letzte sein und er ist der Anführer einer neuen Generation, die wild entschlossen ist, ihrem Kapitän den Titel zu ermöglichen. Für den sechsmaligen Weltfußballer wäre es der krönende Abschluss seiner Karriere. Nach dem Sieg bei der Copa America 2021 fehlt dem Mann von Paris Saint Germain nur der WM-Titel in seiner Trophäen-Sammlung.

Und im Nationaltrikot ist er zurzeit so spielfreudig wie selten zuvor, schießt Tor um Tor und feierte erst zuletzt seinen 100. Sieg mit der "Albiceleste". "Der beste Messi, den die Nationalmannschaft je gesehen hat", schwärmt das argentinische Sportblatt "Olé". Und "La Nacion" schreibt: "Messi wirkt besessen, konzentriert mit mörderischem Blick auf die WM in Katar."

Players to watch

Julian Alvarez schaffte bei River Plate in Buenos Aires den Durchbruch und führte das Team 2019 mit seinen Toren zur Meisterschaft. Seit dem Sommer spielt der 22-jährige Stürmer bei Manchester City in der englischen Premier League.

Sein Trainer Pep Guardiola beschreibt ihn als "außergewöhnlichen Spieler" und als einen "Instinktfußballer". "Alvarez erkennt Räume und Schwächen des Gegners, ist eine Tormaschine und bereitet dem Gegner dank seiner unermüdlichen Bewegung und seines Pressings ständig Kopfschmerzen", sagt der spanische Coach. Wenn er diese Leistung auch in Katar bringt, könnte er ein Schlüsselspieler für Argentinien sein.

Julian Alvarez

Besonderes

Die Serie ist mit Blick auf die WM langsam beängstigend: Argentinien ist seit 35 Spielen hintereinander ohne Niederlage. So wurde unter anderem Europameister Italien im UEFA Cup of Champions klar mit 3:0 besiegt. Ihre bislang letzte Niederlage kassierte die "Seleccion" 2019 im Copa-America-Halbfinale gegen Brasilien.

WM-Chancen

Ein Messi in Topform und seit mehr als drei Jahren unbesiegt: Argentinien fährt als einer der ganz großen Titelanwärter zur WM. In der Vorrundengruppe C mit Saudi-Arabien, Mexiko und Polen ist das Team der klare Favorit. Das größte Problem für Trainer Scaloni ist wohl, seinen grandios besetzten Kader bei Laune zu halten. Stars wie Angel Di Maria, Angel Correa, Paulo Dybala oder auch Mauro Icardi sitzen auch mal auf der Bank.

Scheitern kann das Team nur an sich selbst. Nach dem Titelgewinn bei der Copa América im Maracanã-Stadion in Brasilien sind die Erwartungen in der Heimat immens. Hält Argentinien dem Druck stand, ist der Titelgewinn möglich.

Der Kader

Tor: Emiliano Martinez (Aston Villa), Franco Armani (River Plate), Geronimo Rulli (FC Villarreal)

Abwehr: Gonzalo Montiel (FC Sevilla), Nahuel Molina (Atletico Madrid), German Pezzella (Betis Sevilla), Cristian Romero (Tottenham Hotspur), Nicolas Otamendi (Benfica Lissabon), Lisandro Martinez (Manchester United), Juan Foyth (FC Villarreal), Nicolas Tagliafico (Olympique Lyon), Marcos Acuna (FC Sevilla)

Mittelfeld: Leandro Paredes (Juventus Turin), Guido Rodriguez (Betis Sevilla), Enzo Fernandez (Benfica Lissabon), Rodrigo De Paul (Atletico Madrid), Exequiel Palacios (Bayer Leverkusen), Alejandro Gomez (FC Sevilla), Alexis Mac Allister (Brighton & Hove Albion)

Angriff: Paulo Dybala (AS Rom), Lionel Messi (Paris St. Germain), Angel Di Maria (Juventus Turin), Nicolas Gonzalez (AC Florenz), Joaquin Correa (Inter Mailand), Lautaro Martinez (Inter Mailand), Julian Alvarez (Manchester City)