Fußball | 2. Bundesliga Teamcheck Hannover 96: Aufbruchstimmung, die zweite...

Stand: 10.01.2022 08:47 Uhr

Fußball-Zweitligist Hannover 96 hat eine Hinrunde mit vielen Aufs und Abs erlebt und rangiert nur auf Tabellenplatz 15. Mit dem neuen Trainer Christoph Dabrowski sollte der Klassenerhalt aber zu schaffen sein.

Von Johannes Freytag

So lief die bisherige Saison

Bei den Niedersachsen herrschte zu Saisonbeginn Aufbruchsstimmung. Für frischen Wind sollten der neue Trainer Jan Zimmermann und der neue Sportdirektor Marcus Mann sorgen. Doch die Ernüchterung folgte schnell, als es am zweiten und dritten Spieltag Niederlagen gegen die Aufsteiger Hansa Rostock (0:3) und Dynamo Dresden (0:2) gab. In der Folge wechselten sich Licht und Schatten ab: Es gab Siege gegen St. Pauli (1:0) und in Kiel (3:0), aber auch peinliche Niederlagen wie das 1:2 gegen Sandhausen, das 0:4 in Darmstadt und das 0:4 in Karlsruhe.

Die Partie beim KSC bedeutete das Aus für Coach Zimmermann, interimsmäßig sprang Christoph Dabrowski ein, der zum Einstand zwei Siege gegen den HSV (1:0) und in Ingolstadt (2:1) feierte und trotz des 1:4 gegen Werder Bremen zum Jahresabschluss einen Vertrag bis Saisonende erhielt. Mit nur drei Punkten Vorsprung auf den Relegationsrang befindet sich Hannover im Abstiegskampf.

Wer kommt, wer geht?

Gerade einmal 14 Tore in 18 Spielen haben die Niedersachsen bislang erzielt - weniger Treffer hat kein Zweitligist auf dem Konto. Einzig Schlusslicht FC Ingolstadt ist offensiv genauso schlecht. So war es nur logisch, dass 96 auf dem Transfermarkt tätig werden musste und mit der Verpflichtung von Rückkehrer Cedric Teuchert reagierte. Auch das defensive Mittelfeld stellte sich als Baustelle heraus - hier soll der Niederländer Mark Diemers, der von Feyenoord Rotterdam ausgeliehen wurde, Abhilfe schaffen.

Als halber "Neuzugang" kann Ron-Robert Zieler bezeichnet werden, der Keeper hatte seit dem zehnten Spieltag wegen einer Wadenverletzung gefehlt, ist nun aber wieder fit. Zieler feierte sein Comeback am Samstag im Testspiel gegen Werder Bremen (2:2), bei dem auch Teuchert (ein Tor) und Diemers zu überzeugen wussten.

Florent Muslija ist zum Ligakonkurrenten SC Paderborn gewechselt. Denkbar sind zudem weitere vier Abgänge. Valmir Sulejmani, Mike Frantz, Tom Trybull und Patrick Twumasi dürfen Hannover im Fall eines Angebots oder einer Einigung auf eine Vertragsauflösung verlassen.

Der Trainer

Mit sechs Punkten aus drei Spielen überzeugte Dabrowski die Clubverantwortlichen. "In den vergangenen Wochen konnte man sehr gut erkennen, dass es mit Christoph Dabrowski einfach gepasst hat. Wir sind der Überzeugung, dass eine Entwicklung begonnen wurde, die in die richtige Richtung geht", sagte 96-Sportdirektor Mann.

Viel Zeit für Experimente hat Dabrowski angesichts der sportlich brisanten Lage nicht. "Ich mache keinen Hokuspokus", sagte der 43-Jährige, für den Leidenschaft und Emotionalität wichtig sind. "Ich glaube, in den drei Spielen, in denen ich die Chance hatte, das zu machen, haben die Zuschauer schon gesehen, dass da eine Mannschaft auf dem Platz ist, mit der man sich identifizieren kann. Aber das größere Ziel ist es, die Mannschaft zu stabilisieren und sich so schnell wie möglich von den letzten drei Plätzen zu entfernen, um da auch Planungssicherheit zu haben.

Erwartungen an die Saison

Der Trainerwechsel hat in Hannover für einen Stimmungsumschwung gesorgt. Er habe "noch nie erlebt, dass sich eine Mannschaft so für einen Trainer positioniert hat", hatte Clubchef Martin Kind vor der Werder-Partie dem "Sportbuzzer" gesagt. Mit den Nachverpflichtungen im Sturm und im defensiven Mittelfeld haben die Niedersachsen ihren Kader an entscheidenden Stellen nachjustiert. Um es mit Dabrowski auszudrücken: Der Klassenerhalt dürfte keine Hexerei sein, mehr als ein Platz im Liga-Mittelfeld wird aber nicht herausspringen.

Dieses Thema im Programm:
NDR 2 Sport | 14.01.2022 | 23:03 Uhr