Sandro Schwarz

Nach Pleite auf Schalke Trainer Sandro Schwarz vor Aus bei Hertha BSC

Stand: 15.04.2023 14:00 Uhr

Nach dem Absturz auf den letzten Tabellenplatz findet das übliche Regenerationstraining von Hertha BSC nicht auf dem Platz statt. Trainer Sandro Schwarz verlässt vorzeitig das Vereinsgelände.

Als die Trainingsgruppe der Hertha-Profis am Samstagmorgen (15.04.2023) vom Ausdauerlauf zurückkehrte, war die Zukunft von Hertha-Trainer Sandro Schwarz wohl schon besiegelt. Der Coach war zu diesem Zeitpunkt bereits dabei gesichtet worden, wie er in seinem Auto das Areal mit gepackten Koffern verlassen hatte.

Das desaströse 2:5 bei Schalke 04 war wohl eine zu große Hypothek für Schwarz. Bundesliga-untauglich. Diesen Stempel hatten sich die Hertha-Profis bei ihrem desolaten Auftritt im Revier selbst verpasst. Platz 18 am 28. Spieltag diente als Beleg.

Weber: "Ein Schlag in die Fresse"

Bereits kurz nach dem sportlichen Desaster hatte Schwarz seine Situation realistisch eingeordnet. Wie groß seine Sorge vor persönlichen Job-Konsequenzen sei, wurde der 44-Jährige noch in den Katakomben der Schalker Arena gefragt. "Was das betrifft, habe ich keine Sorge", sagte Schwarz. "Das ist legitim, das ist auch die Verantwortung des Klubs, dass er sich darüber Gedanken macht."

Manager Benjamin Weber versuchte es dennoch. "Wir lechzen nach Kontinuität und Stabilität bei der ganzen Unruhe, die wir haben", sagte der Sportdirektor, gab aber zu: "Der Trainer ist die ärmste Sau, wenn man dieses Defensivverhalten sieht." So werde es schwer mit dem Klassenerhalt, das Debakel auf Schalke sei "ein Schlag in die Fresse, jeder wird uns jetzt abschreiben". Ein klares Bekenntnis zu Schwarz vermied er.

Übernimmt Pal Dardai?

Eine Option bei einem Trainerwechsel könnte Vereinsikone Pal Dardai sein, der die Berliner bereits zweimal trainierte. Für eine andere, sicher kostspieligere Trainernotlösung gibt es angesichts der auch finanziell prekären Lage jedenfalls nicht viel Spielraum. Entscheidend wird auch sein, welchen Einfluss der neue Investor 777 Partners nimmt. Die avisierten 100 Millionen Euro Finanzmittel sind schon zur unvermeidbaren Schuldentilgung eingeplant.

In der Vorsaison hatte Felix Magath für den Saisonendspurt übernommen und die Berliner letztlich in der Relegation gegen den Hamburger SV (0:1/2:0) gerade noch vor dem Sturz in die Zweitklassigkeit bewahrt. Anschließend war Schwarz als Chefcoach verpflichtet worden.