Fußball | Bundesliga Bayern gegen Leverkusen - Tore, Tempo, Titelträume

Stand: 03.03.2022 15:26 Uhr

Beim Spiel Bayern München gegen Bayer Leverkusen treffen die besten Offensivreihen der Bundesliga aufeinander. In direkten Duellen herrschte zuletzt meist aber keine Augenhöhe.

Es könnte eines dieser Spiele werden, nach denen neutrale Zuschauer ins Schwärmen geraten. 138 Ligatore treffen am Samstag (05.03.2022) aufeinander, wenn der FC Bayern München um 15.30 Uhr Bayer Leverkusen empfängt. Nach 24 Spieltagen bedeutet das, diese beiden Mannschaften erzielen pro Spiel durchschnittlich 5,75 Tore.

Ein Grund dafür: die beiden Teams setzen nicht nur auf ihre fußballerische Klasse, sondern auch auf Intensität. Der FC Bayern sprintete in dieser Saison 253-mal, so häufig wie kein anderes Team. Leverkusen gab 244-mal Vollgas (Platz vier).

Diaby ist das Sinnbild für Leverkusens Power

So war Bayers Offensive war zuletzt nicht aufzuhalten. 23-mal traf die Werkself in den sieben Rückrundenspielen, 19 Tore davon fielen in den vergangenen fünf Spielen. Hervorgetan hat sich dabei vor allem Moussa Diaby.

Seit seinem Wechsel nach Leverkusen 2019 deutete der Franzose seine Klasse immer wieder an, es haperte jedoch an der Effizienz. Jetzt vereint Diaby alles: tolle Technik, Geschwindigkeit und Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Sieben Treffer in den vergangenen fünf Partien sind eine Quote, die nicht mal Robert Lewandowski aufweisen kann.

Bayerns Torjäger ist dennoch der erfolgreichste Bundesligaspieler in der Rückrunde - mit neun Treffern. In nur sechs Spielen blieb Lewandowski in dieser Saison ohne Tor.

Die Sehnsucht nach der Spitze

Das Duell Diaby gegen Lewandowski ist stellvertrend für das zwischen Bayern und Bayer. In die Sphären, in denen FIFA-Weltfußballer Lewandowski ist, möchte Diaby natürlich auch irgendwann kommen - das Talent dafür hat er. Und auch Leverkusen hat natürlich das (Fern-)Ziel, wieder in Münchner Sphären vorzustoßen.

Dass die Mannschaft zumindest einige Grundlagen dafür mitbringt, hat die Mannschaft Gerardo Seoane in den vergangenen Wochen und Monaten unter Beweis gestellt. So war es aber auch schon häufiger in den vergangenen Jahren - und dann kam das Spiel gegen den FC Bayern, das für große Ernüchterung sorgte.

Zuletzt stets Dämpfer für Leverkusen

In der Hinrunde empfing Leverkusen den Rekordmeister als möglicher Herausforderer im Kampf um den Meistertitel, musste fünf Gegentore der Münchener einstecken und ging mit 1:5 unter. In der vergangenen Saison begrüßte Leverkusen die Bayern im eigenen Stadion am 17. Spieltag als Tabellenführer, verlor durch ein Lewandowski-Tor kurz vor Schluss und stürzte danach dramatisch ab.

2020 gewannen die Bayern das Pokalfinale mit 4:2, zwei Jahre zuvor zerplatzten die Leverkusener Pokalträume beim 2:6 gegen München im Halbfinale. Man wähnte sich immer wieder kurz vor der Augenhöhe und bekam dann vor Augen geführt, dass es eben doch noch nicht reicht.

Dabei gelang es Leverkusen auch in diesen wenig erfolgreichen Spielen, die bayrische Defensive immer wieder vor Probleme zu stellen. In Sachen Effizienz war man jedoch klar unterlegen. Wie so viele Kontrahenten der Münchener in den "Topspielen".

Fast unschlagbare Topspiel-Bayern

Alle vier Niederlagen gab es für das Team von Trainer Julian Nagelsmann in dieser Saison gegen Mannschaften, die zu diesem Zeitpunkt schlechter als Rang zehn platziert waren. Aber gegen die Mannschaften aus den oberen Regionen geben sich die Bayern traditionell keine Blöße.

Ein Beispiel dafür ist die Serie von 16 ungeschlagenen Spielen, wenn München Bestandteil eines Bundesligaduells des Tabellenersten gegen den Zweiten war. Zwölf dieser Partien wurden sogar gewonnen. Nun könnte Leverkusen, das die vergangenen sieben Partien gegen einen Tabellenführer verloren hat, als Gegenargument voranbringen, dass es "nur" Dritter ist. Aber ob das ausreicht?

Für die Bayern geht es in die entscheidende Phase

Neben dem Endspurt in der Bundesliga, in der aber ja alle Zeichen auf Meisterschaft stehen, stehen für die Bayern noch die K.o.-Spiele in der Champions League an. Nach der Enttäuschung im DFB-Pokal (ausgeschieden in der zweiten Runde) herrscht in der Königsklasse ein Stolperverbot, wenngleich nach dem 1:1 im Hinspiel bei RB Salzburg die Gefahr des Stolperns durchaus noch besteht.

Das Rückspiel gegen die Österreicher folgt auf das Duell gegen Leverkusen am kommenden Dienstag (08. März, 21.00 Uhr). Da will die Seoane-Elf nun endlich mal zeigen, dass das sie mehr ist, als ein Sparringspartner in der Generalprobe.