Beachvolleyballerin Kira Walkenhorst in Aktion

European Championships "Nicht damit gerechnet": Walkenhorst zurück auf internationaler Bühne

Stand: 12.08.2022 11:13 Uhr

Ihre Karriere im Leistungssport schien zu Ende - nun ist Beachvolleyballerin Kira Walkenhorst zurück auf der internationalen Bühne.

Kira Walkenhorst hatte selbst schon nicht mehr daran geglaubt. Als vor dreieinhalb Jahren die Schmerzen zu groß wurden, habe sie "definitiv nicht damit gerechnet" noch einmal bei einer Europameisterschaft zu starten. Doch nun ist die Olympiasiegerin von 2016 zurück auf der internationalen Beachvolleyball-Bühne.

Kira Walkenhorst meldet sich nach langer Leidenszeit zurück

Und das will Walkenhorst an der Seite ihrer Partnerin Louisa Lippmann "einfach genießen". Denn nach ihrer Leidenszeit ist die Teilnahme im Rahmen der European Championships alles andere als selbstverständlich. Im Januar 2019 hatte sie die "härteste Entscheidung" ihrer Karriere treffen müssen, wie Walkenhorst damals erklärte.

Nach Olympia-Gold, WM- und zweimaligem EM-Titel mit Laura Ludwig war Schluss. Ihr Körper erlaube ihr "keinen Leistungssport mehr", so Walkenhorsts bittere Erkenntnis nach zahlreichen Verletzungen und gesundheitlichen Problemen.

Partnerin Lippmann ist Beach-Neuling

Doch sie kämpfte sich zurück, das nationale Comeback feierte Walkenhorst im Sommer 2020. Nun spiele sie in München ihr erstes internationales Turnier seit 2018, erzählt die 31-Jährige und "die Vorfreude ist sehr groß"

Dabei ist sie Teil eines ungewöhnlichen Duos. Auf der einen Seite Walkenhorst, die so ziemlich alles gewonnen hat, was es in dieser Sportart zu gewinnen gibt. Auf der anderen Seite Lippmann: Bis vor kurzem Top-Spielerin der deutschen Volleyball-Nationalmannschaft und Beach-Neuling. 

Für sie sei es eine "große Ehre" mit Walkenhorst zusammenzuspielen, erklärt Lippmann, die im April überraschend ihre Hallen-Karriere beendet hatte. 2020 hatte die 27-Jährige schon einmal einen Ausflug in den Sand gewagt.

Initiiert hat das Zusammenspiel von Walkenhorst und Lippmann der Head of Beachvolleyball beim Deutschen Volleyball-Verband (DVV), Jürgen Wagner. Eine "unorthodoxe Teamzusammenstellung" mit zwei Blockspielerinnen, sagt Lippmann und lacht.

Walkenhorst will bei European Championships "frei aufspielen"

Viel Vorbereitungszeit hatte das neue Duo, das dank einer Wildcard bei der EM antritt, nicht. "Das macht es im Beachvolleyball natürlich immer ein bisschen schwerer", betont Walkenhorst. Allerdings könne man so auch "frei aufspielen"

Insgesamt neun Duos schickt der DVV ins Rennen, darunter die WM-Dritten Svenja Müller und Cinja Tillmann. Bei den anderen deutschen Teams sieht Walkenhorst dabei eher "Chancen, um die Medaillen mitzuspielen"

Olympia 2024 als Ziel?

Walkenhorst ist jedenfalls froh, wieder "ohne Schmerzen Sport treiben zu können". Weit voraus plant sie auch deshalb nicht. Während Lippmann mit Walkenhorsts ehemaliger Gold-Partnerin Ludwig den Traum von Paris 2024 ins Auge gefasst hat, denkt diese erst einmal nur bis zu den deutschen Meisterschaften (1. bis 4. September). 

Danach, sagt Walkenhorst, wolle sie mit sich selbst "diskutieren, wie der Weg weiter geht, ob der Körper wirklich so mitgemacht hat". Dann zeige sich, ob sie nur noch die deutsche Tour spiele oder ob noch einmal "Vollgas" möglich sei.