European Championships Ruder-Debakel - Topfavorit Zeidler verpasst Medaille

Stand: 14.08.2022 14:34 Uhr

Alexandra Föster ruderte am Schlusstag der Europameisterschaften in München auf das Siegertreppchen. Oliver Zeidler enttäuschte dagegen bei den European Championships: Im Einer-Finale brach er völlig ein. Die deutsche Gesamtbilanz bei den European Championships blieb damit äußerst bescheiden.

Die Verantwortlichen des Deutschen Ruderverbandes waren am Sonntagnachmittag (14.08.2022) allesamt am Rande der Regattabahn von Oberschleißheim versammelt, um Oliver Zeidler im letzten Rennen der Meisterschaften die Daumen zu drücken. Würde der Shooting Star des deutschen Rudersports die schlechte deutsche Bilanz bei der EM noch etwas aufhübschen können?

Und der 26-Jährige schien den großen Erwartungen gerecht werden zu können. Lieferte auf den letzten 700 Metern der 2.000-Meter-Strecke einen fulminanten Zwischenspurt ab, um am Ende die Konkurrenz doch noch ziehen lassen zu müssen. Auf den letzten 200 Metern brach der Deutsche regelrecht ein und wurde am Ende sogar nur Vierter. Melvin Twellaar siegte vor Stefanos Ntouskous aus Griechenland und Kristian Vasilev aus Bulgarien.

Es ist natürlich hart. Bis 1.700 Meter war es genau das Rennen, was ich mir vorgestellt habe, dann bin ich einfach geplatzt.
Oliver Zeidler

Katastrophales deutsche Gesamtergebnis

Damit blieben dem Deutschen Ruderverband bei den Europameisterschaften im eigenen Land nur drei Medaillen - zwei davon holten die Parasportler. Eine katastrophale Bilanz, die mit Blick auf die Weltmeisterschaften im September kaum Hoffnung machen kann.

Föster mit sensationellem Schlussspurt

Im Einer der Frauen hatte zuvor Alexandra Föster einen Husarenritt abgeliefert. Die erst 20-Jährige, die mit dem Weltcup-Sieg in Luzern im Gepäck zu den European Championships gekommen war, sah bis kurz vor Schluss noch wie die sichere Viertplatzierte aus, zündete auf den letzten 300 Metern dann aber einen regelrechten Turbo. Mit enormem Tempo fuhr sie auf den letzten Metern noch die Österreicherin Magdalena Lobnig auf - fast hätte es sogar noch zu Silber gereicht.

Aber auch über Bronze konnte sich die junge Dame aus dem Sauerland mächtig freuen. Strahlend schlug sie mit der flachen Hand immer wieder auf das unruhige Wasser der Regattabahn von Oberschleißheim.

Frauen-Achter deutlich geschlagen

Weniger Grund zur Freude hatten die anderen nominierten Athleten und Athletinnen des Deutschen Rufderverbandes. Die unerfreuliche Bilanz bestätigte am Schlusstag auch noch einmal der Frauen-Achter, der im Finallauf weit abgeschlagen hinter dem siegreichen Team Rumäniens auf Platz fünf ins Ziel fuhr.

Dräger rudert weit an Medaille vorbei

Keine Chance hatte auch die sichtlich nicht auf der Höhe ihrer Kräfte angetretene Marie Louise Dräger im Finallauf des Leichtgewichts-Einers. Die 41-jährige Deutsche startete gut auf die 2.000-Meter-Distanz, fiel aber bei Hälfte der Distanz zunehmend zurück. Den Sieg holte sich Ionela Cozmiuc aus dem starken rumänischen Team.