Die deutsche Dreispringerin Neele Eckhardt-Noack

European Championships Finnische Stabhochspringerin sorgt für Highlight

Stand: 17.08.2022 23:06 Uhr

Nach dem goldenen Dienstag gab es bei EM-Leichtathletik am Mittwoch weniger Großartiges. Für das Highlight sorgte eine junge finnische Stabhochspringerin.

Wilma Murto konnte ihr Glück selbst kaum fassen: Die 24-jährige Finnin übersprang beim Stabhochsprung-Wettbewerb der Frauen 4,85 Meter und sicherte sich die Goldmedaille vor Titelverteidigerin Aikaterini Stefanidi (4,75 Meter) und der als Favoritin gehandelten Slowenin Tina Sutej (4,75 Meter).

Um die Dimension dieser Sensation zu erfassen, muss man die Vorgeschichte kennen: Murto war mit einer persönlichen Bestleistung von 4,60 Meter nach München gekommen. Und verbesserte ihre eigene Bestmarke im EM-Finale mal eben um 25 Zentimeter!

Keine Deutschen in den Finals

Der Deutsche Leichtathletik-Verband war in diesem Finale ebenso wenig vertreten wie in den finalen Laufwettbewerben über 400 Meter und dem 110-Meter-Hürdenlauf.

Im 400-Meter-Endlauf der Männer zeigte Titelverteidiger Matthew Hudson-Smith seine ganze Klasse. Mit großem Abstand dominierte der Brite den Lauf und gewann in 44,53 Sekunden Gold vor Ricky Petrucciani (45,03) aus der Schweiz und seinem Landsmann Alex Haydock-Wilson (45,17).

Zielfoto entscheidet über 110 Meter Hürden

Bei den Frauen dominierte über diese Distanz eine Niederländerin: Femke Bol sicherte sich den Titel in einer Zeit von 49,44 Sekunden vor den beiden Polinnen Natalia Kaczmarek (49,94) und Anna Kielbasinska (50,29).

Über 110 Meter Hürden musste das Zielfoto den Sieger zeigen: Der Spanier Asier Martinez und Goldfavorit Pascal Martinot-Lagarde lagen mit einer Zeit von 13,14 Sekunden gleichauf. Die Referees erklärten nach einem Blick auf das Foto den Spanier zum Sieger. Just Kwaou-Mathey besorgte als Dritter noch eine zweite französische Medaille.

Gregor Traber, der Fünfte von Berlin 2018, hatte einen erneuten Einzug ins Finale verpasst. Der Tübinger schied nach 13,72 Sekunden als Vierter in seinem Halbfinale aus.

Gute Leistungen am Vormittag

In der Vormittagssession hatten immerhin vier von neun deutschen Athleten diverse Vorläufe und Qualifikationen überstanden. Für den deutschen Diskus-Meister Martin Wierig kam allerdings schon vorzeitig das Aus.

Eine glänzende Vorstellung zeigte im Dreisprung Neele Eckhardt-Noack. Die Göttingerin verfehlte als Beste in der Quali mit 14,53 Metern den deutschen Rekord von Kristin Gierisch nur um ganze acht Zentimeter. Eckhardt-Noack hatte ihre Bestleistung in dieser Saison bereits auf 14,48 m gesteigert. Bei der WM in Eugene war die 30-Jährige mit 13,93 m bereits in der Qualifikation ausgeschieden. 

Die deutsche Dreispringerin Neele Eckhardt-Noack

Stark: Neele Eckhardt-Noack

"Leistung Freitag bestätigen"

"Eugene war einfach nicht mein Tag. Das deutsche Publikum und die Stimmung helfen hier sehr viel. Es ist sehr schön, die Weite bei einer internationalen Meisterschaft zu bringen. Jetzt gilt es, diese Leistung am Freitag noch einmal zu bestätigen", sagte Eckhardt-Noack dem ZDF. Gierisch, Vize-Europameisterin von 2018, schied nach nur 13,59 Metern ebenso aus wie Jessie Maduka (12,11 m).

EM-Aus für deutschen Diskus-Meister Wierig - Janssen im Finale

Die Quali im Diskuswerfen fand ohne den deutschen Titelträger Martin Wierig statt. Wie der deutsche Verband am Mittwoch kurz vor Beginn des Wettkampfes mitteilte, musste der 35-jährige Magdeburger seinen Start wegen Knieproblemen absagen. Damit waren nur noch Torben Brandt vom SCC Berlin und Henrik Janssen vom SC Magdeburg im Olympiastadion dabei. Brandt schaffte nur einen gültigen Versuch und schied mit 56,33 Metern aus. Als Siebter zog Wierigs Vereinskollege Henrik Janssen mit 62,60 Meter ins Finale ein.

Der deutsche Diskuswerfer Martin Wierig während der Leichtathletik WM 2022 in Eugene.

Martin Wierig

400 Meter Hürden: Krafzik läuft in Europas Jahres-Top-Five

Carolina Krafzik gewann im Münchner Olympiastadion den zweiten von drei Vorläufen über 400 Meter Hürden in 54,32 Sekunden - persönliche Bestzeit für die Sindelfingerin und die fünfbeste Zeit des Jahres in Europa. Das Aus kam dagegen für Eileen Demes (57,11) und Gisele Wender (57,11). Ebenfalls als Sieger weiter kam Constantin Preis, der mit 49,63 seine Saisonbestleistung aufstellte.