Sebastian Brendel (l.)

European Championships Zweimal Gold für Kraftpaket Brendel und den Kajak-Vierer

Stand: 20.08.2022 18:12 Uhr

Am zweiten Tag der Entscheidungen bei der Kanu-Europameisterschaft in München hat Sebastian Brendel mit einer enormen Energieleistung die Goldmedaille im Einer erkämpft. Im Kajak-Vierer siegte das Olympiasieger-Quartett. Im Kajak-Zweier fuhr das deutsche Duo zu Bronze. Kurz nach Brendels Rennen mussten die Wettbewerbe aufgrund eines Unwetters über der Regattastrecke abgebrochen werden.

Sebastian Brendel hat am Samstagnachmittag für Begeisterung an der Regattastrecke in Oberschleißheim gesorgt. Der deutsche Vorzeige-Kanute holte sich in unwiederstehlicher Manier Einzel-Gold in der Klasse C1 über 5.000 Meter. Für Brendel war es bereits sein achtes EM-Gold über die nicht-olympische Distanz.

Ganz stark hielt er sich quasi während der gesamten Renndauer an den Fersen von Balazs Adolf, ehe er dann auf der Zielgeraden noch einmal Druck machte und für die Goldmedaille vorbeizog. Wieder ein enorm starkes Rennen von dem Deutschen. Die Bronzemedaille holte der Italiener Carlo Tacchini.

Renntag nach Unwetter abgebrochen - Fortsetzung am Sonntag

Kurz nach Brendels Rennen mussten die Wettbewerbe aufgrund eines Unwetters über der Regattastrecke abgebrochen werden. Die Zuschauer wurden über Lautsprecher dazu aufgerufen, das Gelände zu verlassen. Drei Medaillen-Entscheidungen standen zu diesem Zeitpunkt noch aus, diese sollen am Sonntag nachgeholt werden. Davon betroffen ist neben Max Rendschmidt, der im Kajak-Einer über die 5000 m starten wollte, auch Annika Loske im Canadier-Einer.

Kajak-Vierer gewinnt im Sprint

Der deutsche Kajak-Vierer hat über 500 Meter EM-Gold gewonnen - und damit seine Favoritenrolle bestätigt. Max Lemke, Tom Liebscher, Max Rendtschmidt, Jacob Schopf siegten vor der Slowakei und Frankreich. Damit gelang dem Olympiasieger die EM-Titelverteidigung.

In einem spannenden Rennen lag der Deutsche Vierer von Beginn an haarscharf vorne - und konnte den Vorsprung halten. Am Ende hatten die Slowaken immerhin 0,595 und die Franzosen 0,620 Sekunden Rückstand.

"Wir wussten, dass wir auf der Strecke mitfahren und den anderen zeigen können, wo der Haken hängt", sagte Schlagmann Rendschmidt nach dem Rennen, räumte aber auch einen kleinen "Fehler" ein: "Am Ende habe ich gesehen, dass wir ein bisschen vorne waren, da hab ich zu früh angefangen zu jubeln", sagte der 28-Jährige augenzwinkernd, "da haben die anderen sich beschwert."

Bronze für Hake/Paszek

Jule Hake und Paulina Paszek mussten sich im Kajak-Zweier über 500 Meter nur Weltmeister Polen und dem WM-Dritten Belgien geschlagen geben. Das deutsche Duo lag 1,284 Sekunden hinter Polen und 0,472 hinter Belgien. Bei der WM 2022 in Kanada hatte das deutsche Duo Silber geholt.

Spannend ging es über die kurzen 200 Meter im Kajak-Zweier zu: Jonas Draeger und Moritz Florstedt wurden Vierte. zu Bronze fehlten 0,346 Sekunden. Itailen setzte sich vor Polen und Litauen durch.

Canadier-Zweier: Diesmal kein EM-Silber

Im Canadier-Zweier über 500 m belegten Lisa Jahn und Sophie Koch den vierten Rang. Den Sieg ließ sich Titelverteidiger Ukraine nicht nehmen. Die Vize-Europameisterinnen aus Berlin und Karlsruhe begannen beherzt, mussten dem Anfangstempo dann aber Tribut zollen. Hinter der Ukraine landeten Ungarn und Polen. Bronze war für Jahn/Koch 1,136 Sekunden entfernt.

Thordsen verpasst Bronze

Im Canadier-Einer verpasste Jakob Thordsen die erhoffte Bronze-Medaille. Den Sieg holte sich der Ungar Balint Kopasz, der wieder einmal mit einem starken Finish aufwarten konnte. Das Nachsehen hatte sein alter Rivale Fernando Pimenta (Portugal). Rund 2,3 Sekunden vor Thordsen reihte sich der Belgier Artuur Peters ein. Thordsen hatte bei der WM 2022 in Kanada über 500 Meter ebenfalls den undankbaren vierten Rang belegt.

Das erste Finale des Tages lag der Rumäne Catalin Chirila vor Routinier Martin Fuksa (Tschechien) und Carlo Tacchini (Italien).

Im Kajak-Einer über 200 Meter holte die Dänin Emma Jörgensen Gold vor Anja Osteman (Slowakei) und Marta Walczykiewicz (Polen).

Im Canadier-Einer über 200 m war Fabien Schatz als Halbfinal-Sechstem der Finaleinzug verwehrt worden. Gold ging nach Litauen, an Henrikas Zustautas.