Kanu und Tischtennis bei den European Championships

European Championships Tischtennis-Spektakel und ein Krimi im Stabhochsprung - das war Tag 10 in München

Stand: 20.08.2022 23:17 Uhr

Am 10. Tag der European Championships haben die deutschen Tischtennis-Asse für Spektakel gesorgt. Im Stabhochsprung begeisterte ein Deutscher. Die Kanuten lieferten, bis ein Unwetter kam.

Von Nicole Schmitt

Tischtennis - Mittelham und Qiu schmettern sich ins Finale

Die deutschen Tischtennis-Asse haben am Samstag wieder für Spektakel pur gesorgt. Und erfolgreich waren am Ende zwei, mit denen vorher kaum jemand gerechnet hatte. Nina Mittelham besiegte ihre Teamkollegin Xiaona Shan im Halbfinale und steht im EM-Finale von München. Sabine Winter verpasste den Finaleinzug zuvor nur ganz knapp.

Weiter gings mit den Überraschungen bei den Männern: Der deutsche Shooting-Star Dong Qui warf im Viertelfinale Tischtennis-Legende Timo Boll aus dem Turnier und erreichte durch den Halbfinalsieg gegen den Schweden Mattias Falck ebenfalls das Finale.

Kanu - Kraftpaket Brendel gibt die Gold-Richtung vor

Am zweiten Tag der Entscheidungen bei der Kanu-EM hat Sebastian Brendel mit einer enormen Energieleistung die Goldmedaille im Einer erkämpft. Der deutsche Vorzeige-Kanute holte sich in unwiederstehlicher Manier Einzel-Gold in der Klasse C1 über 5.000 Meter. Für Brendel war es bereits sein achtes EM-Gold über die nicht-olympische Distanz.

Der deutsche Kajak-Vierer hatte zuvor über 500 Meter EM-Gold gewonnen - und damit seine Favoritenrolle bestätigt. Max Lemke, Tom Liebscher, Max Rendtschmidt, Jacob Schopf siegten vor der Slowakei und Frankreich. Damit gelang dem Olympiasieger die EM-Titelverteidigung. In einem spannenden Rennen lag der Deutsche Vierer von Beginn an haarscharf vorne - und konnte den Vorsprung halten. Am Ende hatten die Slowaken immerhin 0,595 und die Franzosen 0,620 Sekunden Rückstand.

Jule Hake und Paulina Paszek mussten sich im Kajak-Zweier über 500 Meter nur Weltmeister Polen und dem WM-Dritten Belgien geschlagen geben. Das deutsche Duo lag 1,284 Sekunden hinter Polen und 0,472 hinter Belgien. Bei der WM 2022 in Kanada hatte das deutsche Duo Silber geholt.

Kurz nach Brendels Rennen mussten die Wettbewerbe dann aufgrund des Unwetters über der Regattastrecke abgebrochen werden.

Leichtathletik - Bo Kanda Lita Baehre stellt alle in den Schatten

Der 23-jährige Bo Kanda Lita Baehre von Bayer Leverkusen nutzte am Samstagabend seine Außenseiterchance im Stabhochsprungwettbewerb der European Championships und holte sich mit übersprungenen 5,85 Metern die Silbermedaille.

Unschlagbar war natürlich Weltrekordhalter Armand Duplantis, der die Konkurrenz beinahe spielerisch beherrschte und fast mühelos 6,06 Meter überquerte. Für die anderen ging es in einem eigenen Wettbewerb um die Plätze hinter dem Schweden. Und da hatte Lita Baehre am Ende die Nase vorn. Schlug unter anderem Altmeister Renaud Lavillenie und den starken Norweger Pal Haugen Lillefosse, die an den 5,85 Metern scheiterten.

Lea Meyer sorgt für Jubelstürme

Kurz nach der Entscheidung im Stabhochsprung brachte 3.000-Meter-Hindernisläuferin Lea Meyer die Zuschauer im Olympiastadion in Hochstimmung. Die leichtfüßige Läuferin vom ASV Köln nahm ihr Herz in beide Hände und machte den favorisierten Läuferinnen das Leben enorm schwer.

Zunächst hielt sie sich beachtlich in der Führungsgruppe - und als die zerfiel, folgte sie entschlossen den vorn enteilten Top-Läuferinnen Elizabeth Bird und Luiza Gega. Unter dem Jubel der Fans lief Meyer das Rennen ihres Lebens. Und auf der letzten Runde hatte auch die Britin Bird keine Chance mehr. Hingter Gega stürmte Meyer auf Rang zwei.

Beachvolleyball - Ehlers/Wickler scheiden im Viertelfinale aus

Die Beachvolleyball-Europameisterschaften in München enden ohne deutsche Medaille. Im Viertelfinale der Männer bei den European Championships schied mit Nils Ehlers/Clemens Wickler auch das letzte deutsche Duo aus.

15:21, 14:21 verloren Ehlers/Wickler gegen die favorisierten Norweger Anders Mol und Christian Sørum. Die Skandinavier sind Olympiasieger 2021 sowie aktuelle Welt- und Europameister. Gegen das deutsche Top-Duo zeigten Mol/Sørum kaum Schwächen und setzten sich eindrucksvoll durch.

Immerhin drei deutsche Teams hatten es bei der EM ins Viertelfinale geschafft. Dort war jeweils Endstation. Bereits am Vortag waren die beiden Frauen-Duos Karla Borger/Julia Sude und Chantal Laboureur/Sarah Schulz ausgeschieden.

Mountainbike - Deutsche bei Matsch-Rennen chancenlos

Im strömenden Regen holte sich die Französin Loana Lecomte den EM-Titel im Mountainbike. Zweite wurde ihre Teamkollegin Pauline Ferrand-Prévot, die lange in Führung lag, wegen eines technischen Defekts aber zurückfiel. Bronze ging an Anne Terpstra aus den Niederlanden.

Die deutschen Fahrerinnen verpassten die Top15 knapp. Leonie Daubermann kam als beste Deutsche als 17. ins Ziel, Nadine Rieder wurde 18., Lia Schrievers 26.