Sportpolitik | Reaktion der Verbände IOC verurteilt den Bruch des olympischen Friedens

Stand: 24.02.2022 14:45 Uhr

Der Deutsche Olympische Sportbund und der Deutsche Behindertensportverband fordern Russland auf, die kriegerischen Handlungen einzustellen. Das IOC ist bestürzt, dass abermals der olympische Frieden gebrochen wurde.

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und der Deutsche Behindertensportverband (DBS) "verurteilen den Angriff Russlands auf die Ukraine auf das Schärfste". In einer gemeinsamen schriftlichen Stellungnahme empfehlen DOSB-Präsident Thomas Weikert und DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher "unseren Mitgliedsorganisationen, die Teilnahme an Wettkämpfen und Trainingsmaßnahmen in Russland und den Kriegsgebieten auszusetzen". Zudem fordern die beiden Spitzensportverbände Russland auf, "die kriegerischen Handlungen einzustellen".

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat "mit Nachdruck" den Bruch des Olympischen Friedens "durch die russische Regierung" verurteilt. Das IOC sei "zutiefst besorgt" über die Sicherheit der olympischen Gemeinschaft in der Ukraine, teilte der Dachverband mit. Daher habe man eine Arbeitsgruppe zur Beobachtung der Lage einberufen, die auch humanitäre Hilfe für Athletinnen, Athleten und Sportfunktionäre in der Ukraine koordinieren solle.

Der olympische Frieden begann am 28. Januar, sieben Tage vor der Eröffnungsfeier der Winterspiele in Peking, und endet am 20. März, eine Woche nach dem Abschluss der Paralympics in China. Alle 193 UN-Mitglieder hatten am 2. Dezember die Resolution zum olympischen Frieden verabschiedet. Der olympische Frieden geht auf eine rund 3000 Jahre alte Tradition des antiken Olympia zurück.

Paralympics sollen am 4. März beginnen

IOC-Chef Thomas Bach bekräftige seinen Ruf nach Frieden, hieß es in der Mitteilung. Doch ansonsten äußerte sich der Deutsche erneut nicht so deutlich wie viele sich das erhofft hätten. Seit seiner Wahl zum IOC-Präsidenten 2013 hatte sich Bach nie zu einer harten Linie gegenüber Russland etwa nach den Dopingskandalen rund um die Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi durchringen können.

In seiner Rede zur Eröffnung der Peking-Spiele hatte der frühere Fechter das John-Lennon-Zitat "Give Peace A Chance" (Gib dem Frieden eine Chance) verwendet. Zum Abschluss der Winterspiele hatte Bach die Spitzenpolitiker in aller Welt aufgefordert, sich ein Beispiel an der Solidarität und dem Frieden unter den Olympioniken zu nehmen.

Acht Jahre nach der Invasion der Krim werde erneut direkt nach dem Ende der Olympischen Spiele und kurz vor Beginn der Paralympischen Spiele zu den Waffen gegriffen und der Olympische Frieden gebrochen, hieß es in der Mitteilung. Die Winterspiele in Peking waren am vergangenen Sonntag zu Ende gegangen. Bei der Eröffnungsfeier war der russischen Präsident Wladimir Putin unter den Gästen. Die Paralympics beginnen am 4. März in der chinesischen Hauptstadt.

DBS-Chef Beucher hält Strafen für Russland für "zwingend geboten"

DBS-Präsident Beucher hat außerdem Strafen für das russische Team bei den Paralympics gefordert. "Dass Russland aufgrund seines Vorgehens sanktioniert werden muss mit den für solche Fälle vorgesehenen Strafen, halte ich für zwingend geboten", sagte er dem sid.

Er werde diesbezüglich beim gemeinsamen Flug am Freitag (25.02.22) nach Peking das Gespräch mit dem Präsidenten des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC), Andrew Parsons, suchen. Durch den Angriff Russlands rücke "ein trauriges Schlaglicht auf diese Paralympischen Spiele".

Deutsche Fußball Liga: "Krieg mit Werten des Sports unvereinbar"

Auch die Deutsche Fußball Liga hat den russischen Angriff auf die Ukraine "auf das Schärfste" verurteilt. "Krieg ist in jeder Form inakzeptabel - und mit unseren Werten des Sports unvereinbar", teilte die DFL via Twitter mit. "Unsere Sorge gilt den betroffenen Menschen vor Ort." Die DFL sei in dieser Angelegenheit mit den nationalen und internationalen Verbänden in Kontakt, hieß es weiter.