Schalkes Meltem Karadag gegen die Dortmunderinnen Ann-Sophie Vogel und Lisa Sophie Gomulka

Revierderby bei den Frauen Dortmund gegen Schalke - vor 10.000 in der vierten Liga

Stand: 23.04.2025 10:55 Uhr

Bei den Männern hängen sie beide ihren Erwartungen hinterher, bei den Frauen ist es ein echtes Spitzenspiel: BVB gegen S04, Revierderby in der Westfalenliga. Die Hütte ist voll, die Vorfreude groß. Und wie immer geht es um mehr. Vor allem für die Dortmunderinnen.

Von Daniel Immel

Ja, es gab schon Frauen-Fußballspiele, da kamen mehr Zuschauer. Aber hey, das hier ist vierte Liga! Dortmund gegen Schalke im altehrwürdigen Stadion Rote Erde, 10.000 Fans, seit Wochen ausverkauft, Erster gegen Zweiter - mehr geht nicht. Am kommenden Sonntag (27.April) ist es soweit, und Dortmunds Kapitänin Marie Grothe weiß jetzt schon: "Es wird eine Atmosphäre sein, die wir so noch nicht kennen."

Borussia Dortmund liegt in der Tabelle der Westfalenliga vier Spieltage vor Schluss einen Punkt vor dem Erzrivalen. Beide Klubs sind im Laufe der Saison nur so über ihre Konkurrenz hinweggefegt. Nur einer von beiden kann am Ende aufsteigen. Das Spiel ist deshalb nicht nur emotional bedeutend. Vor allem der BVB hat den Profifußball fest im Visier, der Aufstieg ist deshalb fast ein Muss.

Dortmund verpflichtet Bundesliga-Trainer

2021 in der Kreisliga gestartet, wäre es der vierte Aufstieg in Folge. Und auch die dritthöchste Liga, die Regionalliga, soll für die Dortmunderinnen nur eine Zwischenstation werden. Der BVB will schnellstmöglich in die Frauen-Bundesliga.

Dafür investiert der Verein bereits jetzt massiv. Für die kommende Spielzeit wurde Markus Högner verpflichtet. Der Trainer ist noch für die SGS Essen in der Frauen-Bundesliga verantwortlich. Zweimal hat er die Essenerinnen in das DFB-Pokalfinale geführt. Högner hat es geschafft, mit einfachen Mitteln einen soliden Erstligisten aufzubauen. Ab Sommer soll er dann Borussia Dortmund weiterentwickeln. Und "solide" wird dem BVB garantiert nicht reichen.

Millionen für neues Trainingsgelände

Der BVB steckt das Geld aber nicht nur in Spielerinnen und Trainer, sondern auch in seine Infrastruktur. Nahe des Trainingszentrums in Dortmund-Brackel baut der Verein ein weiteres Trainingsgelände - extra für den Frauen-und Mädchenfußball. Laut Informationen der "Ruhr-Nachrichten" investiert Borussia Dortmund eine siebenstellige Summe in das Trainingsgelände. Zwei bis drei Rasenplätze plus ein Funktionsgebäude werden dort in den nächsten Jahren entstehen.

"Wir wollen den Frauen- und Mädchenfußball auf ein ähnliches Level heben, wie den Männerfußball", sagt Svenja Schlenker, Abteilungsleiterin Frauen- und Mädchenfußball bei Borussia Dortmund. Druck, dass der Verein nun aufgrund der getätigten Investitionen unbedingt austeigen müsse, spürt Schlenker nicht. Stattdessen solle der Frauenfußball natürlich und organisch wachsen: "Wir haben uns keinen perfekten Zeitplan geschrieben, wann wir in welcher Liga spielen müssen."

Seit Gründung erst ein Spiel verloren

Bislang gingen die Dortmunderinnen erst einmal seit ihrer Gründung als Verlierer vom Platz. Sollte es ausgerechnet am Sonntag im Derby die nächste Niederlage geben, würde das doppelt schmerzen. Statt des BVB würde dann sehr wahrscheinlich Schalke aufsteigen.  Der Dortmunder Plan würde sich dann um mindestens ein Jahr verzögern.

So weit will BVB-Kapitänin Marie Grothe aber noch nicht denken: "Wir fokussieren uns erstmal auf dieses Spiel und gehen ganz klar mit dem Gedanken in das Spiel, die Partie gewinnen zu wollen. Danach können wir uns damit befassen, was passiert ist und wie die Tabelle dann aussieht."

Dortmund gegen Schalke bei den Frauen. Am Sonntag wird es knistern in der Roten Erde.