Ein Blick auf die Sid Waddell Trophy im Alexandra Palace in London.

Favoriten, Deutsche, Modus Daten und Fakten zur Darts-WM 2023

Stand: 27.12.2022 21:34 Uhr

Im Alexandra Palace von London beginnt am Donnerstag (15.12.2022) die WM der Professional Darts Corporation (PDC). Der Gewinner erhält 500.000 Pfund (rund 546.000 Euro) und die begehrte Sid-Waddell-Trophy.

Insgesamt werden wie im Vorjahr 2,5 Millionen Pfund an Preisgeldern ausgeschüttet. 96 Spielerinnen und Spieler aus 28 Ländern kämpfen um den Titel. Das Finale der 30. Ausgabe findet am 3. Januar 2023 statt.

Wer ist der Favorit auf den WM-Titel?

Michael van Gerwen. Der langjährige niederländische Dominator stellte in diesem Jahr mehrfach seine alten Qualitäten unter Beweis. Er gewann in dieser Saison mit dem World Matchplay, dem World Grand Prix und den Players Championship Finals drei Major-Turniere.

Neben dem dreimaligen WM-Champion zählen aber auch Titelverteidiger Peter Wright, der jedoch ein eher durchwachsenes Jahr spielte, Gerwyn Price und Michael Smith zu den heißen Kandidaten. Der Waliser Price gewann in diesem Jahr vier PDC-Turniere und ist bei der WM topgesetzt. Smith holte beim Grand Slam of Darts seinen ersten Majortitel.

Welche Deutschen gehen bei der WM an den Start?

Nach zuletzt vier gehen dieses Mal nur drei Deutsche in London an den Start. Angeführt wird die Fraktion von Gabriel Clemens (39). Nachdem "The German Giant" aus dem Saarland vor zwei Jahren noch als erster Deutscher das WM-Achtelfinale erreicht hatte, war im vergangenen Jahr wieder in der dritten Runde Schluss. Doch 2022 läuft es für "Gaga" Clemens: In einem mitreißenden Match schlug er am Dienstag (27.12.22) den Waliser Jim Williams im siebten Satz mit 4:3 und machte den Achtelfinaleinzug perfekt.

Neben Clemens war auch Martin Schindler für die zweite Runde gesetzt. Der 26-Jährige nimmt zum vierten Mal an der WM teil und kämpft am Mittwoch (28.12.22) gegen WM-Finalist Michael Smith um den Achtelfinaleinzug. Florian Hempel (32) erfüllte mit seinem Erfolg in der ersten Runde gegen Keegan Brown sein Soll, schied dann aber gegen Mitfavorit Luke Humphires hauchdünn aus. Das jahrelange deutsche Aushängeschild Max Hopp verpasste erneut die Qualifikation.

Wer könnte für eine Überraschung sorgen?

Josh Rock. Der 21 Jahre alte Nordire beeindruckt in seiner ersten Saison auf der Profitour mit starken Leistungen und zeigt regelmäßig seine Ausnahmefähigkeiten, wurde kürzlich auch Junioren-Weltmeister. Beim Grand Slam of Darts gelang Rock im hochklassigen Match mit van Gerwen (8:10) sogar der Neundarter. Der Nordire schlug am Dienstag (27.12.22) in einem packenden Duell den englischen Spitzenspieler Nathan Aspinall mit 4:3 und trifft in der Runde der letzten 16 auf den Waliser Jonny Clayton. Das Viertel- oder Halbfinale sind durchaus realistisch.

Allerdings wurden Clayton bereits vor dem Turnier Außenseiterchancen, ebenso wie Hempel-Bezwinger Luke Humphries (England) eingeräumt.

Ist Fallon Sherrock wieder dabei?

Ja, aber nur dank einer kurzfristigen Regeländerung. Die PDC räumt den Frauen nun einen dritten Startplatz ein, neben den beiden Bestplatzierten der Women's Series darf jetzt auch die Siegerin beim Women's World Matchplay starten. Sherrock hatte dieses neue Turnier im Juli gewonnen. Doch 2022 schied die Engländerin im Ally Pally schnell aus.

Die Entscheidung, Sherrock zuzulassen, wurde kontrovers diskutiert, manche witterten eine Bevorzugung der 28-Jährigen. Sherrock hatte vor drei Jahren mit ihrem pinkfarbenen Shirt und den wasserstoffblonden Haaren als erste Frau bei der PDC-WM gegen einen Mann gewonnen.

Neben Sherrock schieden die Engländerinnen Lisa Ashton (52/vierte WM-Teilnahme) und Debütantin Beau Greaves (18) bereits in der ersten Runde aus.

Wie ist der Modus bei der Darts-WM?

Zunächst spielen die 32 besten Spieler der Pro Tour gegen die 32 internationalen Qualifikanten. Die Top 32 der Weltrangliste steigen erst in der zweiten Runde ein. In der ersten und zweiten Runde wird nach dem Modus "best of 5 sets" gespielt, die Spieldauer steigt aber im Turnierverlauf schrittweise an: Das Finale gewinnt, wer sieben Sätze für sich entscheidet ("best of 13 sets").