Basketball-Nationalspieler Basketballer Saibou entschuldigt sich nach Demo-Teilnahmen

Stand: 17.06.2021 16:47 Uhr

Basketball-Nationalspieler Joshiko Saibou hat die Auswirkungen seiner Teilnahme an zwei Demonstrationen gegen die staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr in Berlin bereut. Nationalmannschaftskollege Johannes Voigtmann hat dazu eine klare Haltung.

Die Mannschaft des Deutschen Basketball-Bundes (DBB) hat die Erklärung von Joshiko Saibou zu dessen Verhalten in der Corona-Pandemie akzeptiert. Voigtmann machte aber am Donnerstag (17.06.2021) deutlich, dass er auf ein weitere öffentliche Distanzierung des Rückkehrers setzt und auch seine persönliche Zukunft im Nationalteam vom weiteren Verlauf abhängig macht. "Die Aufarbeitung kann noch nicht vorbei sein", betonte der 28 Jahre alte Center Voigtmann. Sollte Saibou seine früheren Positionen ins Nationalteam hereintragen, "sage ich für mich persönlich, dass ich raus bin aus der Nationalmannschaft oder er rausgeschmissen wird. Das ist für mich ganz klar. Das muss hier und heute ein Ende haben. Wenn nicht, kann ich es für mich persönlich nicht mehr mit mir vereinbaren, mit ihm auf dem Feld zu stehen. Er bekommt von mir eine zweite Chance. Ich hoffe, dass er sich weiter distanziert und weiter auf Abstand geht. Ich denke, das halten viele Spieler so."

"Absolut nicht meine Intention"

Saibou hatte am Mittwoch in einem vom Verband veröffentlichten Video erklärt, die Auswirkungen seiner Teilnahme an zwei Demonstrationen gegen die staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr in Berlin zu bereuen. "Zuerst möchte ich mich an die Leute wenden, die sich mit meinen Handlungen oder Aussagen im letzten Jahr verletzt gefühlt haben. Dafür möchte ich mich entschuldigen und sagen, dass es absolut nicht meine Intention war", sagte der 31-jährige Saibou in einem Videostatement des DBB.

Saibou ist nach der überraschenden Nationalmannschaftsnominierung durch Bundestrainer Henrik Rödl nach Hamburg gereist, wo die DBB-Auswahl beim Supercup vom Freitag bis Sonntag spielt. In den sozialen Medien gab es daraufhin heftige Reaktionen. "Ich weiß, dass Leute zu mir als Nationalspieler aufblicken, und mein Anspruch ist es auch, dem absolut gerecht zu werden", betonte Saibou.

"Worte überspitzt formuliert"

"Ich weiß, dass ich Worte überspitzt formuliert habe. Das hat letztlich zu noch mehr Spaltung geführt, was eigentlich genau das Gegenteil ist, was ich erreichen wollte", erklärte er. "Jetzt im Nachhinein hätte ich die Worte sicherlich anders gewählt, aber dafür bin ich jetzt auch da, um aufzuräumen."

Die Demonstrationen besuchte der Basketballer, weil er "nicht mit allen Maßnahmen der Regierung bezüglich der Pandemie einverstanden" gewesen war. Daraufhin kündigte ihm sein damaliger Klub Telekom Baskets Bonn. Saibou klagte dagegen, am Ende einigten sich beide Seiten gütlich. Derzeit spielt der Point Guard für den französischen Club Champagne Basket Reims.

"Leider gab es bei den Demos auch verschiedene Extremisten, die den Rahmen für sich genutzt haben", sagte Saibou. "Allerdings weiß jeder, der mich kennt, dass in meinem Leben absolut kein Platz für diskriminierendes Gedankengut oder irgendwelche diskriminierenden Ideologien vorhanden ist. Egal ob Rassismus, Antisemitismus, Homophobie, Sexismus oder alle anderen Arten von Diskriminierungen: Sie haben auf dieser Welt absolut nichts zu suchen."