Düsseldorfs Spieler verlassen enttäuscht den Platz

Nach Pokal-Aus Fortuna Düsseldorf - enttäuscht, aber voller Hoffnung

Stand: 04.04.2024 08:43 Uhr

Nach dem Pokal-Aus in Leverkusen saß die Enttäuschung bei Fortuna Düsseldorf erst einmal tief. Schnell kam aber neue Hoffnung auf.

Feuerwerk zischte durch die Luft, die Fans feierten ihre geschlagenen Helden minutenlang – doch bei den Profis von Fortuna Düsseldorf wich die Enttäuschung beim Gang in die Kurve nur langsam. "Es schmerzt jetzt natürlich. Ich weiß, wie sehr sich die Fans und die Mitarbeiter in der Geschäftsstelle dieses Finale gewünscht hätten", sagte Andre Hoffmann nach dem Ende des Pokaltraums.

"Wir hätten es ihnen gerne geschenkt", ergänzte der Fortuna-Kapitän, "auch, weil man nicht weiß, wie oft man in den nächsten Jahren noch die Chance bekommt, ein Halbfinale zu spielen". Schnell kehrte beim Tabellendritten der zweiten Liga jedoch die Erkenntnis ein, dass sich die Aufgabe Bayer Leverkusen beim 0:4 (0:3) nicht nur als eine Nummer zu groß herausstellte.

"Beste Mannschaft Europas"

"Wir haben das bekommen, was wir erwartet haben", sagte Trainer Daniel Thioune, der die Entwicklung des Bundesliga-Spitzenreiters mit "Respekt und Demut" beobachtet und als "outstanding" bezeichnete. Abwehrspieler Matthias Zimmermann sprach gar von "der besten Mannschaft Europas".

Und dennoch traten die Düsseldorfer die kurze Heimreise erhobenen Hauptes und mit einem klaren Ziel für die kommenden Wochen an. "Wir, die Mannschaft, und die Fans sind einfach eine Einheit", meinte Zimmermann: "Wenn wir in dieser Hinsicht so weitermachen, können wir vielleicht doch noch etwas Großes schaffen im Mai." Die Rückkehr in die Bundesliga bleibt für den zweimaligen Pokalsieger (1979, 1980) die Priorität Nummer eins.

"Können das große Ziel erreichen"

"Jetzt wird es ernst. Wenn wir es genauso konzentriert machen wie zuletzt, können wir das große Ziel erreichen", sagte Sportvorstand Klaus Allofs, der mit Blick auf das Zweitliga-Heimspiel am Sonntag (07.04.2024)) gegen Eintracht Braunschweig klar die Richtung vorgab. Sollte das Team der verpassten Chance auf das Finale in Berlin nachhängen, "dann wird es schwer, aber es wird leicht, wenn wir das Positive mitnehmen".

Leverkusen feiert Doppelpacker Wirtz

Auf Leverkusener Seite heimste nach der höchst seriösen und professionellen Vorstellung vor allem Jungstar Florian Wirtz reichlich Lob ein - und ließ seine Mitspieler von Bayer Leverkusen ungläublig zurück. "Seid ihr sicher?", fragte Jeremie Frimpong, der kaum fassen konnte, dass Wirtz beim 4:0 (3:0) gegen Fortuna Düsseldorf tatsächlich erstmals überhaupt zwei Treffer in einer Partie erzielt hatte: "Da werden noch viele mehr kommen", meinte er.

Im 141. Einsatz für die Werkself gelang Wirtz sein Premieren-Doppelpack, dazu traf er erstmals vom Punkt und bereitete beim Finaleinzug der Leverkusener auch noch das 2:0 von Amine Adli vor. "Er liefert mit 20 Jahren ab, jeden dritten Tag, ist so konstant", schwärmte Granit Xhaka. Wirtz stehe in der Rangliste der besten Spieler, mit denen er je gespielt habe, "auf jeden Fall ganz oben".

Pokal-Aus für die Fortuna in Leverkusen

"Wie im wilden Westen"

Selbst der Gegner staunte angesichts der außergewöhnlichen Fähigkeiten des Nationalspielers. "Wenn du Florian Wirtz zehn Meter Platz lässt, dann ab die gute Fahrt", sagte Fortuna-Torhüter Florian Kastenmeier: "Das ist wie im Wilden Westen. Da muss man gar nichts sagen. Seine Statistiken, da kann man noch eine Stunde weitererzählen."

Wirtz, der vor der Pause zum 3:0 und anschließend per Handelfmeter getroffen hatte, blieb dagegen nach seiner erneuten Top-Leistung gewohnt bescheiden. Das Wichtigste sei, dass Bayer am 25. Mai im Finale gegen den Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern stehe. "Wir sind sehr froh, den Menschen so eine Freude zu machen", sagte der Jungstar, er selbst sei "einfach gut in Szene gesetzt" worden.