Alexander Bublik

Rasenturnier Alexander Bublik gewinnt das Finale in Halle

Stand: 25.06.2023 19:12 Uhr

Der Kasache Alexander Bublik setzt sich im Finale im westfälischen Halle gegen Andrej Rublev durch. Der 26-Jährige krönt seine wohl beste und konstanteste Woche auf der ATP-Tour.

Von Jörg Strohschein

Dieses Mal setzte sich das Genie durch: Alexander Bublik sicherte sich am Sonntag (25.6.2023) den Titel beim 500er-Turnier im westfälischen Halle. Mit einem verdient heraus gespielten 6:3; 3:6, 6:3 gewann er auf dem von der Sonne auf deutlich über 30 Grad aufgeheizten Rasencourt gegen Andrey Rublev, der derzeitigen Nummer sieben der Welt.

Der Kasache ist derzeit die Nummer 48 auf der ATP-Worldtour, wird nach diesem Erfolg auf Platz 26 in der Weltrangliste klettern. Es ist der zweite Turniersieg des Kasachen. "Ich habe in der letzten Zeit viel getan dafür, dass ich das einmal erreiche. Das ist Wahnsinn", sagte der Turniersieger mit einem breiten Lächeln im Gesicht.

Bublik brillierte erneut mit seinem Aufschlag, der dem Russen auf der anderen Seite kaum eine Return-Chance ließ. Zudem zeigte er - wie schon am Tag zuvor gegen Alexander Zverev im Halbfinale - sein besonderes Händchen für Stoppbälle. Er spielte so variantenreich, dass er bereits nach 15 Minuten mit 4:1 in Führung lag.

Ausraster inklusive

Nach 27 Minuten nutzte Bublik die Chance, den ersten Satz mit 6:3 für sich zu entscheiden. Der 26-Jährige konnte ganz entspannt in den zweiten Durchgang gegen Rublev starten.

Aber, er kann auch ganz anders: Es ist noch gar nicht so lange her, da zeigte Bublik sein anderes Gesicht. Da suchte sich der "Wahnsinn" seinen Raum. Beim ATP-Turnier in Montpellier im vergangenen Februar drehte der 1,96-Meter-Mann durch. Beim Stand von 0:6 im entscheidenden Tiebreak gegen Gregoire Barrere zerstörte er aus Wut und Verzweiflung innerhalb von 20 Sekunden gleich drei Schläger.

Volle Konzentration auf Satz drei

Immer dann, wenn der hochtalentierte Bublik seine außergewöhnlichen Fähigkeiten nicht über ein gesamtes Match auf hohem Niveau zeigen kann, droht er die Nerven zu verlieren. Für sein besonderes Talent, aber auch für seine Inkonstanz ist er auf der Tour berühmt und berüchtigt. Und für seine Einstellung. Zu Beginn seiner Karriere nannte er einmal den Grund, weshalb er als Profi um die Welt tingelt: "Ich hasse Tennis. Ich spiele nur wegen des Geldes."

Gegen Rublev wurde es im zweiten Satz dann auch zunehmend gefährlicher. Bublik verlor erstmals seinen Aufschlag und unterlag mit 3:6. Schläger zertrümmerte er dieses Mal aber nicht, sondern er konzentrierte sich vielmehr voll auf den dritten Durchgang. Er hatte aus dieser Woche genügend Selbstvertrauen aus dem Turnier gezogen. Und das sollte sich auszahlen.

Bublik ging früh mit 3:0 in Führung, nachdem ihm sofort ein Break gegen Rublev gelang. Diesen Vorteil ließ er sich dann nicht mehr nehmen und sicherte sich den dritten Satz mit 6:3 - und damit das Match sowie den Turniersieg.

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