Enttäuscht: RWE-Trainer Christoph Dabrowski

WDR-Sport 0:9 Tore: Rot-Weiss Essen erlebt Tage zum Vergessen

Stand: 09.10.2023 18:22 Uhr

Nach einem Ausrufezeichen gegen Tabellenführer Dresden ist Rot-Weiss Essen in der 3. Liga innerhalb weniger Tage in eine Krise geschlittert. Trainer Christoph Dabrowski entschuldigte sich bei den Fans.

Vor rund einer Woche war die Welt bei Rot-Weiss Essen noch in Ordnung. Am 1. Oktober feierte RWE einen berauschenden 3:1-Heimsieg gegen den souveränen Spitzenreiter Dynamo Dresden und kletterte mit und zwölf Punkten in die obere Tabellenhälfte. Zudem stellte RWE mit nur sechs Gegentreffern nach acht Spielen gemeinsam mit Jahn Regensburg die beste Defensive der Liga.

Acht Tage später hat sich die Stimmung in Essen komplett gedreht. Nach den Spielen bei der SpVgg Unterhaching und dem Heimspiel gegen den SC Verl steht RWE immer noch bei zwölf Punkten, hat nun aber schon 15 Gegentore auf dem Konto.

"Gebrauchter Abend" in Unterhaching

Unter der Woche in der Unterhaching erlebte RWE laut Trainer Christoph Dabrowski einen "gebrauchten Abend". Im Gegensatz zu Unterhachings Stürmer Mathias Fetsch, der beim 4:0-Sieg der Hachinger alle Tore erzielte. "Das einzige Gute ist, dass wir schon in drei Tagen gegen den SC Verl die Chance haben, es wesentlich besser zu machen", hatte Dabrowski nach der Partie gesagt.

Es wurde aber nicht besser, sondern noch viel schlechter. Gegen die Ostwestfalen gingen den Essener mit 0:5 unter. Verls Oliver Batista Meier erzielte innerhalb von 14 Minuten einen Hattrick (60., 62. 74.). Lars Lokotsch (39.) und Nico Ochojski (82.) erzielten die weiteren Treffer.

Dabrowski: "Müssen uns bei Zuschauern entschuldigen"

"Ich bin unfassbar enttäuscht über die letzten beiden Partien", sagte Dabrowksi nach der Partie. "Nach dem Unterhaching-Spiel haben wir eine klare Reaktion eingefordert. Das Auftreten heute, gerade in der zweiten Halbzeit, war aber nicht akzeptabel. Neun Gegentore in wenigen Tagen, kein Aufbäumen: Wir müssen uns bei den Zuschauern entschuldigen."

Vor allem defensiv machten die Essener es den Verlern viel zu einfach und ließen jeglichen Kampfgeist vermissen. So hatte Batista Meier, nachdem er zunächst einen Elfmeter verwandelte, bei seinen weiteren Treffern kaum Gegenwehr. Ochojski durfte bei seinem Tor zum 5:0 so ungestört durch den Essener Strafraum dribbeln.

"Ich habe nichts davon gesehen, dass irgendwo zum Ausdruck gebracht wurde, dass man sich wehrt. Das sah recht schnell schon aus wie eine Selbstaufgabe", wurde auch Essens Vorstandsvorsitzender Marcus Uhlig beim "Reviersport" deutlich. "Das ist auch ein Stück weit eine Frage der Ehre. Die Leistungen in den letzten beiden Spielen waren eine absolute Frechheit."

Dabrowski: "Müssen Basics auf den Platz bringen"

Die Gründe für die Diskrepanz zwischen den Auftritten gegen Dynamo Dresden und nun Unterhaching und Verl seien "schwer zu erklären", sagte Dabrowski. "Anscheinend hat uns der Sieg gegen Dresden nicht gutgetan. Vielleicht dachte der ein oder andere Spieler, dass es von alleine läuft. Aber uns muss bewusst sein, dass wir die Basics auf den Platz bringen müssen." Sonst werde es schwer, Spiele zu gewinnen, so der 45-Jährige.

RWE hat in Dortmund "einiges gutzumachen"

Die nächste Chance zur Wiedergutmachung hat RWE bereits am Freitagabend (19 Uhr). Dann steht ein besonderes Spiel an, denn die Essener treten unter Flutlicht im Dortmunder Bundesliga-Stadion gegen Borussia Dortmund II an. "Da haben wir einiges gutzumachen", sagte Abwehrspieler Andreas Wiegel.

Begleitet werden die Essener von rund 6.000 - nicht gerade gut gelaunten - Anhängern. Das weiß auch Wiegel: "Die ärmsten Säue sind gerade die Fans, die alles auf der Tribüne geben. Es ist absolut verständlich, dass die unzufrieden und absolut sauer sind."

In Dortmund verzichten muss RWE auf Björn Rother. Der Mittelfeldspieler hatte im Spiel gegen den SC Verl nach einem groben Foulspiel in der 85. Minute die Rote Karte gesehen und ist vom DFB-Sportgericht für drei Drittliga-Spiele gesperrt worden.

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