Jan-Lennard Struff in Aktion auf dem Stuttgarter Weissenhof

Tennis Packendes Finale: Jan-Lennard Struff verpasst in Stuttgart ersten ATP-Titel

Stand: 18.06.2023 17:57 Uhr

Jan-Lennard Struff hat das Finale beim Tennisturnier am Weissenhof in Stuttgart verloren. Der 33-Jährige unterlag Frances Tiafoe erst im Tiebreak des entscheidenden dritten Satzes.

Jan-Lennard Struff, Nummer 24 der Welt, gegen Frances Tiafoe, Nummer 12 - so lautete am Sonntagnachmittag die Final-Begegnung beim ATP-Turnier am Stuttgarter Weissenhof. Nach einem packenden, umkämpften Endspiel durfte sich Frances Tiafoe über den Titel beim mit insgesamt 795.730 Euro dotierten Tennisturnier in Stuttgart freuen.

Struff gelingt das entscheidende Break

Zu Beginn des Endspiels brachten beide Akteure ihren Service jeweils souverän durch, nach 16 Minuten stand es 3:3 im ersten Satz. Im folgenden Aufschlagspiel von Frances Tiafoe erarbeitete sich Jan-Lennard Struff den ersten Breakball des Spiels - und verwandelte diesen sehenswert mit einem Vorhand-Winner. Der in Warstein (Nordrhein-Westfalen) geborene Struff gewann seine Aufschlagspiele weiterhin ohne großes Zittern und sicherte sich den ersten Satz mit 6:4.

Tennisspieler Jan-Lennard Struff ballt die Faust

Jan-Lennard Struff gewann den ersten Satz gegen Frances Tiafoe mit 6:4

Vor stimmungsvoller Kulisse und zahlreichen prominenten Zuschauern wie Tennis-Legende Boris Becker, Ex-Tennisprofi Wayne Ferreira oder Musiker DJ Ötzi (Gerry Friedle) lieferten sich Struff und Tiafoe auch zu Beginn des zweiten Satzes ein ausgeglichenes Duell. Beim Stand von 4:4 und 0:15 aus Sicht des Deutschen sorgte Struff für ein echtes Highlight, als er einen Volley von Tiafoe erlief und einen butterweichen Lob über seinen Gegner Hinweg ins Feld setzte. Tiafoe gewann jedoch das Spiel und hatte wenig später den ersten Satzball, sein Return landete jedoch knapp im Aus. Struff wehrte noch zwei weitere Satzbälle ab und rettete sich zum Spielgewinn - 5:5.

Zweiter Satz: Entscheidung im Tiebreak

Die Entscheidung im zweiten Satz musste im Tiebreak fallen. Mehrere Netzangriffe von Struff blieben ohne Erfolg, der US-Amerikaner führte schnell mit 4:0. Tiafoe überzeugte mit tollen Schlägen, ließ sich die komfortable Führung nicht mehr nehmen und holte den zweiten Satz mit 7:6 (7:1).

Tennisspieler Frances Tiafoe

Frances Tiafoe sicherte sich den zweiten Satz im Tiebreak

Das Publikum in Stuttgart bekam das komplette Programm geboten, denn auch im dritten Satz sorgten die Finalisten für tolles Tennis und Spannung bis zum Schluss. Wie schon im zweiten Durchgang ging es beim Stand von 6:6 in den Tiebreak. Das erste Mini-Break sicherte sich Struff zum 2:1, doch Tiafoe gewann danach beide Punkte gegen den Aufschlag und ging mit 3:2-in Führung. Der US-Amerikaner hatte dann auch beim Stand von 6:5 den ersten Matchball, es folgte eine rasante Rallye mit 26 Schlägen, die Struff für sich entschied und das Spiel offen hielt. Auch der Sauerländer hatte dann beim 7:6 seinen ersten Matchball, dieses Mal wehrte Tiafoe diesen mit einer sehenswerten Rückhand ab. Und kurz danach war es dann soweit. Frances Tiafoe machte per Volley den entscheidenden Punkt und gewann das Match am Ende mit 4:6, 7:6 (7:1) und 7:6 (10:8).

Veranstalter freuen sich über Zuschauerzuwachs

Bereits vor dem Finale der Einzel-Konkurrenz zogen die Veranstalter des ATP-Rasenturniers in Stuttgart ein positives Fazit. Im Jahr 2022 kamen etwas mehr als 30.000 Tennis-Fans auf die Anlage am Weissenhof, in diesem Jahr waren es mehr als 48.000 Besucherinnen und Besucher. "Das ist ein deutlicher Anstieg gegenüber dem vergangenen Jahr. In der Finalphase des Turniers von Freitag bis Sonntag waren wir ausverkauft, und darüber freuen wir uns sehr", sagte Turnierdirektor Edwin Weindorfer.

Trotz des frühen Ausscheidens einiger namhafter Spieler wie Stefanos Tsitsipas, Nick Kyrgios oder Matteo Berrettini, zeigte sich Weindorfer sehr zufrieden mit dem Turnierverlauf - ganz besonders mit dem Final-Duell zwischen Struff und Tiafoe. "Struffi (Jan-Lennard Struff, Anm. d. Red.) hat in dieser Woche die Fans begeistert, und Frances Tiafoe ist einer der charismatischsten Spieler auf der Tour. Es hat sich bezahlt gemacht, dass das Teilnehmerfeld in diesem Jahr eine große Qualität in seiner Tiefe hatte", hielt Weindorfer fest.