Deniz Undav (VfB Stuttgart) enttäuscht nach TSG-Niederlage

Fußball | Bundesliga Deniz Undav nach VfB-Niederlage: "Nehme das Spiel auf meine Kappe"

Stand: 28.10.2023 19:34 Uhr

Sechsmal in Serie hatte der VfB Stuttgart gewonnen. Gegen die TSG Hoffenheim gab es beim 2:3 einen Dämpfer. Für die TSG hingegen war es der fünfte Auswärtserfolg. Die Stimmen zum Spiel.

Ohne den verletzten Top-Torjäger Serhou Guirassy ist der Höhenflug des VfB Stuttgart nach zuletzt sechs Siegen nacheinander am Samstagnachmittag gestoppt worden. Mit 2:3 (0:2) verloren die Schwaben das baden-württembergische Duell mit der auswärtsstarken TSG Hoffenheim. Dabei verschoss VfB-Stürmer Deniz Undav, der von Beginn an spielte, einen Elfmeter. Entsprechend fielen die Reaktionen bei den Beteiligten nach dem Spiel aus.

Selbstkritik bei VfB-Stürmer Deniz Undav

Vor allem Undav zeigte sich sehr selbstkritisch. "Ich bin enttäuscht von mir selbst. Ich muss den Elfmeter reinmachen, das ist meine Qualität. Heute hat es leider nicht geklappt. Ich nehme das Spiel auf meine Kappe", sagte der 27-Jährige. "Nach der ersten Halbzeit muss es eigentlich 2:2 stehen. So ist es leider im Fußball, wenn du die Dinger vorne nicht machst, kassierst du sie hinten. Ich habe mir vielleicht zu viel Druck selbst gemacht, ich wollte es allen beweisen. Am Ende habe ich trotzdem ein Tor gemacht, aber im Endeffekt muss ich die Dinger vorher reinmachen."

Gleichzeitig lobte er seine Teamkollegen für Einsatz und Moral. "Wir haben als Mannschaft trotzdem gezeigt, was für eine überragende Mannschaft wir sind, dass wir überragend Fußball spielen. Wenn wir die Dinger selbst machen, dann sieht die Lage anders aus."

Hoeneß nimmt Undav in Schutz

VfB-Trainer Sebastian Hoeneß wollte die Schuld für die knappe Heimniederlage auf gar keinen Fall bei Guirassy-Ersatz Undav ausmachen. "Er [Undav] hat ja zwei Torbeteiligungen gehabt. Er hat das erste Spiel von Anfang an gespielt, ich habe da sicher auch Licht und Schatten gesehen, aber schon auch richtig Licht. Er hat auch heute wieder gezeigt, was für einen Riecher er hat", betonte der Fußballlehrer nach dem Spiel. "Aus unserer Sicht waren es die Gegentore, die wir früh kassieren, und natürlich die Effizienz der Hoffenheimer."

Und auch für die anderen VfB-Spieler hatte Hoeneß Lob parat. "Bis zum Schluss haben wir dran geglaubt, wir haben viele richtig gute Situationen noch kreiert. Deswegen kann ich der Mannschaft ganz sicher keinen Vorwurf machen. Der Spirit war da, Überzeugung war da, es sollte nicht so richtig sein heute." Man müsse dann einfach anerkennen, dass die Hoffenheimer es nach Hause gebracht hätten, konstatierte Hoeneß.

TV-Tipp

Alle Reaktionen und Analysen zum Baden-Württemberg-Duell VfB Stuttgart gegen TSG Hoffenheim gibt es bei SWR Sport am Sonntagabend ab 21:45 Uhr. Im Studio: der ehemalige VfB-Torhüter Timo Hildebrand.

Keine Euphorie bei TSG-Torhüter Baumann

Auf Seiten der siegreichen TSG Hoffenheim war hingegen auch nicht alles rosig. Keeper Oliver Baumann, der Undavs Elfer gehalten und auch sonst eine gute Leistung gezeigt hatte, kritisierte vor allem den fehlenden Ballbesitz bei den Kraichgauern. "Wir haben den Ball oft erobert, aber der war dann nach zwei bis drei Pässen meist wieder weg, das muss besser werden", forderte der Routinier. "Wir müssen den Ball bei uns behalten und wieder in Ballbesitz kommen, sonst raubt das brutal Energie und du rennst nur hinterher, so wie es phasenweise war.“

Der fünfte Sieg im fünften Auswärtsspiel der laufenden Bundesliga-Saison war für Baumann kein Grund, euphorisch zu werden, im Gegenteil. "Am Ende kannst du einfach glücklich sein, dass wir das Spiel gewonnen haben", sagte der TSG-Schlussmann. "Wir haben gute Konter gefahren, aber der Ballbesitz war zu wenig. Das hätte heute auch anders ausgehen können."

Bereits am kommenden Mittwoch kann die TSG Hoffenheim im Pokal bei Borussia Dortmund (01.11., 18 Uhr) zeigen, ob Baumanns Kritik angekommen ist. Der VfB Stuttgart hat bereits einen Tag vorher im Pokal-Heimspiel gegen Union Berlin (31.10., 18 Uhr) die Gelegenheit zur Wiedergutmachung.