Alexander Zverev beim Match gegen Matteo Berrettini.

NDR-Sport Zverev chancenlos: Der Wimbledon-Ärger hat ein Ende

Stand: 09.07.2023 11:11 Uhr

Für den Hamburger Tennis-Star Alexander Zverev war Wimbledon ein Turnier voller Aufreger. Auf den ersten Grand-Slam-Titel muss er weiter warten - und die Konkurrenz wird immer stärker.

Und wieder Regen, wieder Ärger. Das Match von Alexander Zverev gegen Matteo Berrettini musste beim Stand von 4:6, 4:4 unterbrochen werden, weil die Organisatoren das Dach nicht rechtzeitig geschlossen hatten. Beide Spieler äußerten ihr Unverständnis, zumal an der Dachkonstruktion auch das Licht hängt - Zverev und Berrettini hatten schon vor der Unterbrechung angemerkt, dass es ihnen zu dunkel war.

Wimbledon bleibt für Zverev schwierig

Es passte in Zverevs Wimbledon-Woche voller Ärgernisse. Sein erstes Match wurde wegen des schlechten Wetters in London mehrfach verschoben, er stieg erst am vierten Turniertag ein. So spät wie noch nie in seiner Karriere. In der 2. Runde fühlte er sich schlecht vorbereitet auf den Japaner Yosuke Watanuki und kritisierte öffentlich sein Trainerteam. Und am Sonnabend: Dunkelheit, Regen, Niederlage.

Gegen den italienischen Rasenspezialisten Berrettini war der 26-Jährige chancenlos, verlor letztlich 4:6, 6:7 (4:7), 6:7 (5:7). Zverev besaß im gesamten Match lediglich einen Breakball, vergab diese Chance im ersten Spiel allerdings. Danach gingen nur noch zwei Aufschlagspiele von Berrettini über Einstand - näher als zwei Punkte kam Zverev einem Break allerdings nicht.

"Ich habe sehr gut gespielt und in drei Sätzen verloren. Das spricht, glaube ich, für ihn."
— Alexander Zverev nach der Niederlage gegen Berrettini

Das berühmteste Tennisturnier der Welt war für Zverev wieder einmal früh vorbei. Zweimal stand er im All England Lawn Tennis and Croquet Club bislang im Achtelfinale - das war's. Wimbledon bleibt damit sein schwächstes Grand-Slam-Turnier. In Melbourne, Paris und New York stand Zverev mindestens schon im Halbfinale, bei den US Open 2020 sogar bereits im Finale.

Jüngere Generation zieht an Zverev vorbei

Den erträumten ersten Grand-Slam-Titel hat der Hamburger auch im zehnten Jahr seiner Profikarriere noch nicht gewonnen. "Wieder eine Chance vertan", sagte NDR Reporter Lars Pegelow, der aus Wimbledon berichtet. "Rasen ist nicht sein bester Belag, er wird bei den US Open wieder angreifen. Aber klar ist auch: Die Konkurrenz wird immer besser. Carlos Alcaraz, Jannik Sinner, Holger Rune, da ist eine neue Generation schon da, die jünger ist als der 26 Jahre alte Zverev."

Rund ein halbes Jahr nach der Rückkehr auf die Tennis-Tour nach der schweren Fußverletzung sieht sich Zverev dennoch auf einem guten Weg. "Ja", lautete in der Pressekonferenz seine knappe Antwort auf die Frage, ob er mit der Entwicklung seit seinem Comeback zufrieden sei. "Ich bin weiter sehr positiv, was die nächsten Wochen angeht. Ich bin nah dran an den Top Ten", sagte Zverev, der wegen der halbjährigen Pause im vergangenen Jahr in dieser Saison keine Punkte mehr zu verteidigen hat, kurz darauf im Pay-TV-Sender "Sky".

Die Rasensaison kann Zverev abhaken - und sich auf die Heimat freuen: Vom 24. Juli an spielt der Olympiasieger die Hamburg European Open am Rothenbaum.

Dieses Thema im Programm:
Sport aktuell | 09.07.2023 | 12:17 Uhr