Leichtathletik Ave sprintet zu Bronze - Auch Paralympics-Neuling Menje mit Bestzeit
Lindy Ave hat bei den Paralympics in Tokio für eine Überraschung gesorgt. Die Greifswalderin holte über 100 Meter Bronze und damit die erste Medaille für die deutschen Leichtathleten. Merle Marie Menje erreichte in persönlicher Bestzeit Rang sechs über 5.000 m in der Klasse T53/54.
Ave musste am Samstag (28.08.2021) nach ihrem Rennen in der Klasse T38 (Athletinnen mit Cerebralparese) mehrfach auf die Anzeigetafel im Olympiastadion schauen, ehe sie es glauben konnte: 12,77 Sekunden - persönliche Bestleistung und Rang drei hinter der Britin Sophie Hahn (12,43) und Darian Faisury Jimenez Sanchez aus Kolumbien (12,49).
Ave: "Einfach nur glücklich"
"Damit hätte ich nie gerechnet", sagte die 23-Jährige. "Ich bin einfach nur glücklich." Nach zwei Jahren Verletzungspause hatte Ave nur ein halbes Jahr Zeit, sich auf ihre zweiten Sommerspiele vorzubereiten. Und dann: Bestzeit: "Ausgerechnet bei den Paralympics!" Bereits in ihrem Vorlauf hatte Ave in 12,87 Sekunden ihre Bestzeit gesteigert.
Menje mit starkem Debüt
Im Rennrollstuhl-Finale über 5.000 Meter lieferte Nachwuchshoffnung Menje mit Rang sechs in persönlicher Bestzeit (11:16,38) ein starkes Debüt ab. Gold gewann in überlegener Manier die US-Amerikanerin Susannah Scaroni, die in 10:52,57 Minuten den Weltrekord der Schweizerin Manuela Schär nur um 1,4 Sekunden verpasste. Schär sicherte sich mit fast acht Sekunden Rückstand die Silbermedaille. Dritte wurde US-Star Tatyana McFadden, die in London und Rio insgesamt sieben Mal Gold gewonnen hatte.
Nicoleitzik sprintet in den 200-m-Endlauf
Nicole Nicoleitzik lief über 200 Meter in der Klasse T36 ein couragiertes Rennen und zog in 31,31 Sekunden sicher in den Endlauf am Sonntag (29.08.2021) ein. Als Viertschnellste der Vorläufe darf sich die 26-Jährige vom TV Püttlingen durchaus Hoffnungen auf eine Medaille machen. Allerdings läuft die mit 29,37 Sekunden zeitschnellste Chinesin Shi Yiting in einer anderen Liga. Nicoleitzik geht in Tokio auch noch über 100 Meter an den Start.
Sprinterin Moos trotz Bestzeit nicht im Finale
Nele Moos lief über 100 Meter in der Klasse T 38 in 13,56 Sekunden im Vorlauf persönliche Bestzeit. Trotzdem reichte es nicht fürs Weiterkommen. Die Britin Sophie Hahn stellte in 12,38 Sekunden ihren eigenen Weltrekord aus dem Jahr 2019 ein.
Dieses Thema im Programm:
Das Erste | Paralympics Tokio 2020 | 29.08.2021 | 09:05 Uhr