Schiedsrichter Florian Exner zeigt Malcolm Cacutalua die rote Karte

Fußball | 2. Bundesliga FCM bringt sich in Berlin selbst um den Sieg

Stand: 16.02.2024 20:51 Uhr

Auch diese Partie zwischen dem 1. FC Magdeburg und Hertha BSC hatte es in sich. Im Vergleich zum Hinrundenspiel fielen zwar nur die Hälfte der Tore, trotzdem gab es genügend Gesprächsstoff: Da war zum einen eine Halbzeitpause bevor die Halbzeit offiziell abgepfiffen war, zum anderen leistete sich der FCM zu viele Fehler, die schließlich in der Niederlage mündeten.

Der 1. FC Magdeburg hat zum Auftakt des 22. Spieltag in der 2. Bundesliga am Freitagabend (16.02.2024) unglücklich mit 2:3 (1:2) bei Hertha BSC verloren. Begleitet von etwa 17.000 eigenen Anhängern brachten sich die Sachsen-Anhalter in einem kuriosen Spiel selbst auf die Verliererstraße. FCM-Coach Christian Titz und Torschütze Baris Atik ärgerten sich im Nachgang, dass sie sich wieder einmal selbst geschlagen haben. Die vielen "Böcke" seiner Spieler trübten bei Titz auch die Stimmung über die einmal mehr fantastischen Fans.

Titz hatte vor dem Spiel die Qual der Wahl, was das Personal betrifft. Abgesehen von Ersatzkeeper Julian Pollersbeck waren alle Akteure fit. Titz setzte bis auf Leon Bell Bell auf die Stammelf vom Heimspielsieg gegen den FC St. Pauli (1:0). Einzig Jean Hugonet rückte neu in die Mittelfeldzentrale.

Hertha drückt, der FCM trifft

Beide Teams starteten mit offenem Visier, die besseren Chancen aber hatten die Gastgeber. Nach elf Minuten blockten Daniel Elfadli und Daniel Heber binnen weniger Sekunden die Versuche von Palkó Dardai und Marten Winkler. Beide Male wäre der Ball ins Tor gegangen. Vor allem Herthas besten Scorer Fabian Reese bekam der FCM nicht in den Griff.

Umso überraschender war die Führung der Magdeburger. Den Pass von Mohammed El Hankouri leitetet Luca Schuler mit einem Kontakt weiter auf Baris Atik, der aus vollem Lauf und halblinker Position abzog und flach ins lange Eck traf (22.). Der FCM war nun am Drücker, von Hertha kam nach zuvor 7:2 Torschüssen erstmal nichts mehr. Bis Magdeburg die Hausherren zurück ins Spiel brachte: Nach einem Foul von Xavier Amaechi an Reese gab es Strafstoß, den der Gefoulte selbst verwandelte (33.). Vier Minuten später flog Hugonet nach einer Notbremse vom Feld, den fälligen Strafstoß zirkelt Palkó Dardai mit links aus 17 Metern in den Winkel (39.).

Magdeburgs Baris Atik erzielt das Tor zum 0:1

Magdeburgs Baris Atik erzielt das Tor zum 0:1

Halbzeit - oder doch nicht?

Kurz vor dem Pausenpfiff wurde es dann kurios: Nachdem einmal mehr Tennisbälle von den Rängen - als Zeichen der Ablehnung der DFL-Pläne für den Einstieg eines Investors - für eine Spielunterbrechung sorgten und immer neue gelbe Filzkugeln nachflogen, entschied Schiedsrichter Florian Exner in Absprache mit den Teams auf eine vorgezogene Halbzeitpause. Nach 15 Minuten in den Kabinen kamen die Teams zurück auf das Feld und spielten zunächst die fehlenden vier Minuten der ersten Halbzeit zu Ende, bevor dann der "echte" Halbzeitpfiff ertönte und die Seiten getauscht wurden. Das gab es so auch noch nicht.

FCM kommt zurück und legt sich selbst ein Ei

Die zweite Hälfte startete für den FCM beinahe wunderbar. Nach einer Eckenvariante köpfte Tobias Müller eine butterweiche Hereingabe von Silas Gnaka aus zentraler Position zum 2:2 ein (51.). Der FCM versteckte sich nicht, leitete aber durch den nächsten individuellen Fehler das dritte Gegentor selbst ein. Connor Krempicki verlor im Spielaufbau den Ball. FCM-Keeper Dominik Reimann, der noch sehr weit vor seinem Tor stand, parierte zunächst einen Fernschuss von Haris Tabakovic, an den Nachschuss von Reese aus halblinker Position kam er aber nicht mehr heran (59.).

Hertha hatte nun auf Grund der Überzahl etwas mehr vom Spiel, aber der FCM steckte nicht auf. Einzig es fehlten die richtig gefährlichen Abschlüsse. Bis zur 90. Minute: Der eingewechselte Tatsuya Ito und Atik spielten einen Doppelpass, der Schuss des Japaners aus 13 Metern aber landete am Aluminium. So stand der FCM am Ende mit leeren Händen da und verpasste es den nächsten Schritt Richtung Klassenerhalt zu machen.

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