Carl Zeiss Jena - Hertha BSC - rechts bejubeln die Spieler von Hertha das Tor zum 5:0 für Hertha durch Filip Uremovic Hertha in der Mitte schreit Bastian Strietzel Jena sauer seiner Mitspieler an

Fußball | DFB-Pokal Drei Gegentore in fünf Minuten – Carl Zeiss Jena lässt nach Wiederanpfiff gegen Hertha abreißen

Stand: 12.08.2023 15:08 Uhr

Hertha BSC war für den FC Carl Zeiss Jena zwei Nummern zu groß. Zwar hatten die Thüringer in den Anfangsminuten die große Doppelchance zur Führung, aber nach Palko Dardais erstem Treffer kam der Bundesliga-Absteiger ins Laufen.

Der FC Carl Zeiss Jena muss weiter auf die erste Überraschung im DFB-Pokal seit 2015 warten. Vor 11.800 Zuschauern im ausverkauften Ernst-Abbe-Sportfeld hielt der Regionalligist gegen Bundesliga-Absteiger Hertha BSC zumindest in den ersten 25 Minuten noch gut mit. Aber die bestens aufgelegten Berliner von Trainer Pal Dardai machten mit Wiederanpfiff kurzen Prozess und brachten ein letztendlich souveränes 5:0 (1:0) ins Ziel. Unschön: Nach dem Spiel kam es im Stadion zu Ausschreitungen. Die Polizei musste eingreifen.

Carl Zeiss Jena - Hertha BSC - rechts bejubeln die Spieler von Hertha das Tor zum 5:0 für Hertha durch Filip Uremovic Hertha in der Mitte schreit Bastian Strietzel Jena sauer seiner Mitspieler an

Jena-Kapitän Strietzel kann es nicht fassen. Die Blau-Gelb-Weißen kassierten binnen kürzester Zeit im zweiten Durchgang vier Gegentore.

Endres und Verkamp verpassen – Dardai köpft ein

Anders als angekündigt, kehrte Maximilian Krauß noch nicht wieder in den Spieltagskader zurück. Dafür setzte FCC-Cheftrainer René Klingbeil im Vergleich zum Liga-Alltag auf eine etwas defensivere Variante mit Hehne, Halili und Kapitän Strietzel als Dreierkette in der letzten Reihe. Das bedeutete aber nicht, dass sich die Blau-Gelb-Weißen verstecken wollten.

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Angreifer Joshua Endres zögerte nach Steilpass allein vor Hertha-Keeper Ernst, wurde dann von Toni Leistner geblockt, bevor Pasqual Verkamp im Nachsetzen frei über den Kasten schaufelte (4.). Den Weckruf hörten die Gäste. Zwar machte Kevin Kunz gegen Hertha-Kapitän Marco Richter noch die kurze Ecke zu (4.) – machtlos war der FCC-Schlussmann aber kurz darauf, als Palko Dardai aus Nahdistanz per Kopf Dudziaks scharfe Eingabe zum 0:1 vollendete (6.). Hoppe ließ sich vom Berliner Trainersohn wegdrücken.

Zwei weite Einwürfe übertölpeln Jena

Endres hatte nur 120 Sekunden später Pech, dass er bei Verkamps Schnittstellenpass vom Linienrichter wegen – allerhöchstens hauchzartem – Abseits zurückgepfiffen wurde (8.). Aber Hertha forcierte in der Folge das Tempo und die Konsequenz, bis die Blau-Gelb-Weißen mehr und mehr hinterherliefen. Allen voran Reese und Dudziak machten auf links das Treiben verrückt. Torschütze Dardai (31./38.) und Haris Tabakovic (45.) nutzten die Überlegenheit jedoch noch nicht zu weiteren Toren.

Hertha-Trainer Dardai: "Heute war der letzte Pass da"

Das sollte sich mit Wiederanpfiff ändern. Binnen fünf Minuten ließen sich die Thüringer dreimal übertölpeln. Zunächst flogen der FCC-Hintermannschaft zwei weite Reese-Einwürfe um die Ohren – erst traf Tabakovic dadurch per Fallrückzieher-Bogenlampe (47.), ehe Richter humorlos aus sechs Metern nachlegte (49.). Wiederum Richter schob auch Reeses punktgenauen Querpass ins Netz (52.). Zum fünften Mal hinter sich greifen musste Kunz, als der nur Augenblicke zuvor eingewechselte Filip Uremovic noch Tabakovic‘ Verlängerung einköpfte (59.).

Gipson und Kleeschätzky verpassen Ehrentreffer

Die Klingbeil-Elf taumelte in dieser Phase – aber fand anschließend doch wieder zur Gegenwehr zurück. Nach den guten Gelegenheiten von Joker Zank und Gipson (68.) wäre der Ehrentreffer spätestens in der 77. Minute verdient gewesen. Allerdings köpfte Gipson nach Ecke aus einem Meter an die Unterkante der Latte und der spät eingewechselte Kleeschätzky drosch den Nachschuss an den linken Pfosten.      

mhe

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