Ricardo Pepi nach einem Tor für die US-Nationalmannschaft gegen Mexiko.

BR24 Sport Rekordeinkauf Ricardo Pepi wird zum Augsburger Verlustgeschäft

Stand: 28.06.2023 09:23 Uhr

Vor anderthalb Jahren wechselte der US-Amerikaner Ricardo Pepi für mehr als 16 Millionen Euro zum FC Augsburg - nach enttäuschenden Leistungen und einer Leihe gibt der Verein seinen Rekordtransfer wieder ab. Zunächst mit einem großen Verlust.

Von Raphael Weiss

Ricardo Pepi, 20, war der vielleicht spektakulärste Neuzugang in der Geschichte des FC Augsburg. Für den damals 18-jährigen US-Amerikaner hatte sich der FCA wochenlang bemüht, ihn überzeugt und sich finanziell verausgabt. Mehr als 16 Millionen Euro flossen aus Augsburg in Richtung FC Dallas im Januar 2022 - so viel wie für keinen anderen Spieler bislang. Mit Kamerateam, zahlreichen Fotografen und noch mehr Fans wurde seine Ankunft beim FCA begleitet. Der Auftritt war spektakulär, die Erwartungen riesig.

Anderthalb Jahre später endet nun das Missverständnis FCA-Pepi. Er wechselt für eine Ablöse von elf Millionen Euro und eine 20-prozentige Beteiligung an einem möglichen Weiterverkauf zur PSV Eindhoven. Das bestätigte ein Vereinsvertreter dem Bayerischen Rundfunk, zuvor hatten auch andere Medien über den sich anbahnenden Transfer berichtet.

Pepi: Kein Tor in Augsburg - 13 Treffer in Groningen

Rund 16 Spiele, kein Tor, kein Assist, jede Menge Kurzeinsätze so die Bilanz des Mittelstürmers in Augsburg. Eigentlich hieß es, man wolle Pepi Zeit geben. Doch nach nur einer halben Saison und einer enttäuschenden Anfangsphase in die abgelaufene Spielzeit verlieh man Pepi in die Niederlande zum FC Groningen.

Dort zeigte er, warum er als vielversprechendes Talent gehandelt wurde. Pepi wurde sofort zum Stammspieler, traf in 31 Spielen 13 Mal und bereitete zwei Tore vor. Und auch in der Nationalmannschaft traf er in vier Spielen vier Mal. Doch eine Rückkehr zum FC Augsburg stand für Pepi nach dem Gastspiel in Groningen außer Frage.

Noch während der Saison hatte er in einem Interview öffentlich mit dem FCA abgeschlossen. Der Stürmer zeigte sich enttäuscht über den Umgang des Bundesligisten mit ihm. "Wegen der Art und Weise, wie sie mich behandelt haben, ist zurückgehen nach Augsburg keine Option", hatte er schon Anfang April dem niederländischen Fußballmagazin "Voetbal International" gesagt.

FC Augsburg und Pepi: Wiedersehen im Juli

Für den FCA ist der Rekordtransfer nun ein dickes Minusgeschäft. Circa fünf Millionen Euro hat Augsburg alleine an Transfergebühren verloren - Gehalt und Beraterkosten nicht mit eingerechnet. Doch durch die Weiterverkaufspauschale von 20 Prozent könnte Pepi doch noch die Kosten ausgleichen, sollte ihn Eindhoven für mehr als 25 Millionen Euro verkaufen. Auch dann würde wohl ein Beigeschmack bleiben, warum man einen Spieler, der dieses Geld wert ist, nicht in Augsburg etablieren konnte.

Auf ein Wiedersehen müssen beide Parteien übrigens nicht lange warten. Am 22. Juli treffen die PSV Eindhoven und der FC Augsburg im Rahmen eines Testspiels in Irding/ Steiermark aufeinander.

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Quelle: BR24Sport im Radio 28.06.2023 - 09:54 Uhr