Harry Kane

BR24 Sport FC Bayern: Poker um Harry Kane geht in die nächste Runde

Stand: 01.08.2023 20:29 Uhr

Im Transferpoker um Wunschstürmer Harry Kane liegen der FC Bayern und Tottenham Hotspur weiterhin rund 20 Millionen Euro auseinander. Trainer Thomas Tuchel will das Thema nicht weiter anheizen und spricht lieber über die Sechserposition.

Von BR24Sport

Tuchel wollte den Poker um Wunschstürmer Harry Kane bei einer Pressekonferenz in Singapur nicht unnötig anheizen: "Vielleicht sollten wir direkt zur nächsten Frage übergehen", sagte der Coach mit einem Schmunzeln, als er den Stand der Verhandlungen mit Tottenham Hotspur gleich zu Beginn bewerten sollte. Er könne dies "nicht kommentieren, wie Sie sich vorstellen können", ergänzte Tuchel.

90 Millionen Euro reichen Tottenham noch nicht

Bayern-Boss Jan-Christian Dreesen und der Technische Direktor Marco Neppe waren am Montagabend von der nächsten Verhandlungsrunde aus London zurückgekehrt, ohne einen Durchbruch erzielt zu haben. Die Münchner und die Spurs liegen bei den Ablösevorstellungen für Kane (30) einige Millionen auseinander.

Nach BR-Informationen haben die Bayern ihr Angebot inzwischen auf 90 Millionen Euro nachgebessert, Tottenham will 116 Millionen für den Mann, der den Londoner Klub verkörpert wie kein anderer und dazu eine Klausel, die es den Spurs ermöglicht, den 30-Jährigen zurückzukaufen, wenn er eines Tages nach England zurückkehren will.

Kein Kommentar zu Kane - Zeitdruck kein guter Ratgeber

"Wir dürfen uns nicht von Zeitdruck leiten lassen", sagte Tuchel ganz allgemein über die unterschiedlichen Transferbemühungen des deutschen Fußball-Rekordmeisters, "wir wissen genau, welche Spieler wir wollen".

Er selbst will neben Kane, Außenverteidiger Kyle Walker und einem Torwart auch einen Abräumer - ein Wunsch, den er nicht zum ersten Mal äußerte: "Wir haben keinen richtigen defensiven Sechser, der sehr defensiv denkt, der darauf achtet, dass da hinten nichts passiert, dem es mehr um den Schutz der eigenen Defensive geht", sagte Tuchel in ungewohnter Deutlichkeit.

Tuchel fehlt "richtiger defensiver Sechser"

Mit anderen Worten: Das vorhandene Spielermaterial im defensiven Mittelfeld entspricht nicht seinen Vorstellungen: Ryan Gravenberch sei "ein Dribbler", Leon Goretzka "spielt physisch stark", Konrad Laimer "ist ein Balljäger" und Joshua Kimmich "unser Stratege, der alles gerne macht und alles kann. Aber es ist nicht in ihrer DNA, ein defensiver Sechser zu sein", führte Tuchel aus. Der FC Bayern suche daher einen Neuen, aber "nicht verzweifelt, denn wir vertrauen unseren Spielern".

Sollte sich eine Möglichkeit auftun, "dann sind wir offen", meinte Tuchel. Leicht sei es nicht, gab der Coach zu, dessen Wunschspieler Declan Rice lieber zum FC Arsenal wechselte. "Es gibt nur ein paar Spieler, die uns stärker machen können - und diese sind nicht immer verfügbar." Oder zu teuer. Denn wie viel Geld nach einem möglichen 100-Millionen-Euro-Transfer von Harry Kane noch auf dem Festgeldkonto liegt und ob das dann weiter belastet wird, das wissen nur die Münchner selbst.

Tabellenführung und Abstiegskampf, aktuelle Spielpaarungen, Ergebnisse und Liveticker, Torjägerlisten, Laufleistung- sowie Zweikampfstatistiken und noch viel mehr: Fußball im Ergebniscenter von BR24Sport.

Quelle: BR24Sport 01.08.2023 - 11:54 Uhr