Ratlose Gesichter bei den DFB-Kickern nach dem 3:3 gegen die Ukraine.

BR24 Sport 3:3 gegen Ukraine: DFB-Elf entgeht Blamage im 1000. Länderspiel

Stand: 12.06.2023 20:15 Uhr

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft kann beim Jubiläumsspiel gegen die Ukraine gerade noch eine Niederlage abwenden, erzielt in der Nachspielzeit das 3:3 durch einen Elfmeter. Sie sendet Zeichen für den Frieden, aber Alarmsignale für Hansi Flick.

Von Sonja Weinfurtner

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft sendete ein Zeichen für den Frieden. Doch das 3:3 gegen die Ukraine im 1000. Länderspiel war für Hansi Flick auch der nächste Weckruf. Die DFB-Elf offenbarte abermals riesige Mängel, das Experiment mit Dreierkette und Doppelspitze funktionierte nicht und wurde abgebrochen. Grundlegende Dinge fehlten, besonders Körperlichkeit, Passschärfe und Konzentration. Doch immerhin stimmte die Moral, so dass die deutsche Fußball-Nationalmannschaft noch ein spätes Unentschieden erzwang.

Frühe Führung für DFB-Elf

Die DFB-Auswahl um Joshua Kimmich begann mit schnellen Ballstafetten und hohem Pressing und ging bereits in der 6. Minute mit 1:0 in Führung: Der Kapitän chippte die Kugel aus dem Zentrum zu Marius Wolf. Der Dortmunder zog aus kurzer Distanz ab, Niclas Füllkrug fälschte den Ball mit dem Knie ins rechte Toreck ab. Damit erzielte der Lokalmatador bereits seinen siebten Treffer im siebten Länderspiel.

Ukraine dreht das Spiel

Auch in der Folge waren die Hausherren überlegen, doch die Ukrainer benötigten nur einen schnellen Konter, um auszugleichen. Dem Treffer von Viktor Tsygankov (18.) folgte nur fünf Minuten später das 1:2 (23.) durch Antonio Rüdiger. Der Innenverteidiger von Real Madrid wurde von Mykhailo Mudryks Pass am Fuß getroffen, so dass er das Leder ins eigene Tor lenkte. Anschließend wurde die Flick-Elf wieder gefährlicher, konnte aber nicht mehr als einen Lattenknaller von Leroy Sané kurz vor der Halbzeitpause verzeichnen.

Wieder Lücken in der Defensive

Ein grober Schnitzer von Matthias Ginter führte zum 1:3-Rückstand: Artem Dovbyk eroberte den Ball vom Freiburger bei dessen missglückter Annahme, legte ihn auf Tsygankov, der nur noch ins leere Tor einschieben musste und einen Doppelpack bejubelte. Ein gebrauchter Tag für den Frankfurter Kevin Trapp, der erstmals seit 15 Monaten wieder im DFB-Tor stand.

Spätes Unentschieden Dank Havertz

Während die Gäste mit Rückenwind weiter mutig aufspielten, reagierte der Bundestrainer: Mit Meistermacher Jamal Musiala, Jonas Hofmann und Florian Wirtz, dem Jüngsten im Team, kam nochmal frischer Wind auf den Rasen. Mit Erfolg: Der ebenfalls eingewechselte Kai Havertz erzielte in der 83. Minute das 2:3. Deutschland drängte auf den Ausgleich und bekam in der letzten Spielminute einen Elfmeter zugesprochen, nachdem Havertz beim Nachsetzen im Strafraum gelegt wurde. Kimmich verwandelte erfolgreich zum 3:3.

Guter Anfang, gutes Ende

Von Bremen ging an Tag 474 des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine ein ganz "besonderes Zeichen" aus, wie Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier betonte. Die Teams liefen mit ukrainischen Kindern ein und stellten sich zum gemeinsamen Foto auf. Botschaft hin, Jubiläum her - sportlich betrachtet, betonte DFB-Präsident Bernd Neuendorf, müsse "jetzt jeder Spieler verstehen", dass es um die Tickets für die "einmalige" Heim-EM im nächsten Jahr gehe. Und für Flick darum, rechtzeitig ein titelreifes Team zu formen.

Freundschaftsspiele gegen Polen und Kolumbien

Weiter geht es für das Flick-Team am Freitag in Warschau gegen Polen mit Ex-Bayern-Stürmer Robert Lewandowski (16.6., 20.45 Uhr, Livereportage).

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Quelle: BR24Sport 12.06.2023 - 18:00 Uhr