Victor Kiplangat aus Uganda bei der Leichtathletik-WM in Budapest 2023 in Aktion.

Marathon bei Leichtathletik-WM Kiplangat entthront Tola - Welday und Motschmann überzeugen

Stand: 27.08.2023 09:17 Uhr

Victor Kiplangat aus Uganda hat am Sonntag (27.08.2023) den Marathon bei der Leichtathletik-WM in Budapest gewonnen. Die DLV-Läufer Haftom Welday (Hamburger Laufladen) und Johannes Motschmann (SCC Berlin) überzeugten mit für sie guten Platzierungen.

Jede Menge Trinkflaschen und mit kühlem Wasser getränkte große Schwämme, dazu vereinzelt auch Mützen aus der Kühlbox: Die Betreuerinnen und Betreuer der 85 Marathonläufer aus 42 Nationen, die am frühen Morgen auf die 42,195 Kilometer lange Strecke gingen, waren an den Verpflegungsständen gut vorbereitet für die erwartete Hitze. Allein: Ganz so heiß wie befürchtet wurde es auf dem Rundkurs durch die Budapester Innenstadt dann doch nicht, die Höchsttemperatur während des Rennens lag bei etwa 25 Grad.

Welday: "Platz 15 ist eine große Ehre"

Bundestrainer Matthias Kohls hatten für den 33 Jahre alten gebürtigen Äthiopier Welday und den 29-jährigen Motschmann mit Platzierungen etwa bei Rang 35 und 50 gerechnet. Beide kamen auf der Strecke aber viel besser zurecht als erwartet. Welday hatte auf den letzten Metern sogar noch Luft für einen Spurt, in 2:11:25 Std. belegte er Rang 15, obwohl er nach eigener Aussage in der Vorbereitung einige Probleme und während des Rennens Magenprobleme hatte. "Platz 15 ist eine große Ehre. Ich bin sehr dankbar für die Unterstützung und stolz darauf, dass ich für Deutschland starten darf. Mein großes Ziel ist Olympia", sagte er im ZDF nach seinem erst vierten Marathon überhaupt.

Motschmann lief in 2:14:19 Std. und als 26. ins Ziel. "Es war sehr hart auf der Strecke. Ich hatte mich aber gut auf die Bedingungen eingestellt und zum Glück war es nicht noch heißer. Mein Ziel habe ich ganz klar erreicht und bin super zufrieden", blickte der gebürtige Hamburger auf das Rennen zurück. Tom Gröschel (TC Fiko Rostock) hatte seine Teilnahme kurz vor WM-Beginn wegen einer Fersenverletzung absagen müssen.

Marathonläufer Haftom Welday bei der Leichtathletik-WM in Budapest 2023 in Aktion.

Haftom Welday will im kommenden Jahr bei den Olympischen Spielen dabei sein.

Kiplangat verschärft das Tempo entscheidend

Bis Kilometer 25 blieb im Marathon vorne eine große Spitzengruppe mit etwa 30 Läufern zusammen, in der mit Welday auch ein deutscher Läufer vertreten war. Dann aber machten Läufer aus Afrika ernst: Kiplangat aus Uganda verschärfte nach 30 Kilometern am Heldenplatz das Tempo. Zunächst konnten sein Teamkollege Stephen Kissa sowie Titelverteidiger Tamirat Tola und Leul Gebresilase aus Äthiopien noch folgen.

Auf den letzten Kilometern lief Kiplangat vorne aber ein einsames Rennen bis ins Ziel, das er nach 2:08:53 Std. erreichte. Silber sicherte sich im Zielspurt überraschend der in Äthiopien geborene Israeli Maru Teferi (2:09:12), für Gebresilase blieb in 2:09:19 nur Platz drei. Tola, der Weltmeister von Eugene, gab auf. Und die hochgehandelten Kenianer kamen chancenlos ins Ziel: Titus Kipruto wurde Achter (2:10:47), für Timothy Kiplagat, Führender der Meldeliste und Dritter der Weltjahresbestenliste, blieb am Ende nur Platz 14 (2:11:25). Insgesamt 25 der 85 gestarteten Läufer kamen nicht bis zum Ziel. Wegen der bevorstehenden lukrativen großen Stadtmarathons im Herbst fehlten in Budapest zudem etliche Stars der Läufer-Szene.

Kejeta im Frauen-Marathon Elfte

Am Vortag hatte DLV-Läuferin Melat Kejeta aus Kassel im Marathon der Frauen nach einem starken Rennen Platz elf belegt. Die drei Medaillen gingen an Läuferinnen aus Afrika: Amane Beriso Shankule aus Äthiopien gewann in 2:24:23 Std. vor Titelverteidigerin und Teamkollegin Gotytom Gebreselasie (2:24:34) und der Marokkanerin Fatima Ezzahra Gardadi (2:25:17).

Dieses Thema im Programm: Das Erste | Sportschau | 26.08.2023 | 06:55 Uhr