Fußball-Star Neymar (m.) auf dem Weg in den Gerichtssaal

Neymar-Prozess in Barcelona Staatsanwalt zieht Anklage zurück

Stand: 28.10.2022 13:51 Uhr

Die spanische Staatsanwaltschaft hat sämtliche Korruptions- und Betrugsvorwürfe gegen den brasilianischen Fußballstar Neymar und alle anderen Angeklagten fallen gelassen.

Ursprünglich hatte die Staatsanwaltschaft eine zweijährige Haftstrafe und eine Geldstrafe von zehn Millionen Euro für den Angreifer gefordert. Ein Privatkläger hatte sogar auf eine Haftstrafe von fünf Jahren für Neymar gedrängt. Stattdessen wurden nun alle Korruptions- und Betrugsvorwürfe gegen Neymar, 30, fallengelassen.

Neymar war wegen möglichen Betrugs angeklagt. Neben Neymar waren auch die früheren Barcelona-Präsidenten Sandro Rosell und Josep Maria Bartomeu sowie sechs weitere Personen angeklagt.

Der Vorwurf: Beim Wechsel des Stars nach Barcelona im Jahr 2013 sollen Geldflüsse verschleiert worden sein. Die Summe, die Barcelona damals an Neymars Ex-Klub FC Santos aus Brasilien gezahlt hatten, soll höher gewesen sein als zunächst angegeben.

Neymar hat Verantwortung von sich gewiesen

Dadurch sei das Unternehmen DIS, das seinerzeit 40 Prozent der Vermarktungsrechte an Neymar besaß, um einen Millionenbetrag gebracht worden. Barcelona gab an, dass DIS 6,8 Millionen Euro erhalten und der Transfer ein Gesamtvolumen von 57,1 Millionen Euro umfasst habe. Die Staatsanwaltschaft ging jedoch von mindestens 83 Millionen Euro aus.

Neymar, der mittlerweile für Paris Saint-Germain spielt, hatte am 17. Oktober ausgesagt und dabei jegliche Verantwortung von sich gewiesen. Er habe lediglich "die Unterlagen unterschrieben", die er von seinem Vater erhalten habe. Dieser habe "immer die Vertragsverhandlungen geleitet" und sei "immer dafür verantwortlich" gewesen. "Ich unterschreibe, was er mir sagt", hatte Neymar vor Gericht erklärt.