Eishockey | Adler Mannheim Adler-Trainer Pavel Gross: "Haben immer die höchsten Ziele"

Stand: 25.08.2021 07:42 Uhr

Für die Adler Mannheim beginnt die neue Saison am Donnerstag in der Champions Hockey League. Die Ziele bleiben die alten: Ganz oben mitzuspielen.

Egal mit wem man dieser Tage bei den Adlern über die neue Saison spricht, das Gespräch kommt unweigerlich auf die Rückkehr der Fans, nach einer kompletten Saison vor leeren Rängen. "Das eine geht eigentlich ohne das andere nicht", sagt Adler-Cheftrainer Pavel Gross. "Die Zuschauer sind schon der siebte Mann auf dem Eis und pushen uns!" Wenn der oft so sachlich wirkende Eishockey-Fachmann das sagt, huscht ein Lächeln über sein Gesicht.

Aber der Mannheimer-Meistertrainer von 2019 weiß auch, dass mit der Rückkehr der Fans die Erwartungshaltung in Mannheim wieder omnipräsent ist: "Man hat hier immer die höchsten Ziele, das wissen wir", sagt Gross und macht im SWR-Interview nach dem Aus in den Play-Off-Halbfinals letzte Saison die unmissverständliche Ansage: "Wir wollen die beste Mannschaft der Liga sein!"

Auftakt in der Champions League

Bevor es am 10. September in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) in Straubing los geht, stehen die ersten Spiele in der Champions League an, dem höchsten Europapokal-Wettbewerb im Eishockey. Los geht es mit einer kleinen Europa-Rundreise: Erster Stop Wales. Mannschaften der Englischen Liga wie Gegner Cardiff Devils zu unterschätzen, wäre in den Augen von Pavel Gross fahrlässig: "Das sind gute Mannschaften, sie sind nordamerikanisch geprägt", warnt der Cheftrainer. "Die können laufen, die können unangenehm sein, die werden uns das Leben schwer machen", ist sich Gross sicher. Nach dieser ersten Bewährungsprobe am Donnerstag geht es über Finnland (Sonntag gegen Meister Lukko Rauma) zurück nach Mannheim.

Sportlich ambitioniert, finanziell weiter limitiert

"Der Blick auf unseren Kader zeigt, dass wir große Ansprüche haben, oben mitzuspielen", sagt auch Geschäftsführer Matthias Binder, angesprochen auf die immer noch klaffende Schere zwischen finanziellen, pandemiebedingten Problemen und den eigenen Ansprüchen. Mit Korbinian Holzer verstärkt unter anderen ein deutscher Nationalspieler die Adler, der Kanadier Jordan Schwartz (30) wird mit seiner Erfahrung auch nach dem Abgang von Kapitän Ben Smith als Führungsspieler gefragt sein. Noch läuft die Integrationszeit, noch fehlen Verletzte (u.a. David Wolf), noch sind die Adler in der "Findungsphase", wie es Gross nennt. Auf die Frage, wo die Mannschaft stehe, antwortet er deswegen auch nur kurz und knapp: "Wir müssen als Team Erfolg haben!"

"Der kleine Schritt ist sehr groß!"

Quelle: Adler-Geschäftführer Matthias Binder über die Rückkehr der Fans

Die ersten Heimspiel der Saison sind die CHL-Rückspiele gegen Cardiff (2.9.) und Lukko (4.9.). Bis zu 7.033 Zuschauer können dann dabei sein, das entspricht einer Auslastung von 50 Prozent. Die Karten gehen an die Dauerkartenbesitzer, Einzeltickets kann es erstmal nicht geben. Nur eine der Sorgen von Geschäftsführer Matthias Binder. Denn mit der Rückkehr der Fans seien die Finanzprobleme längst nicht vom Tisch: "Mit der Hälfte der Auslastung arbeiten wir immer noch defizitär", erklärt der Mann der Zahlen. Deswegen sei die staatliche Förderung weiter unerlässlich. Deutlich entspannter wird auch Binder, wenn er als Eishockey-Anhänger ans erste Heimspiel denkt: "Ich freue mich, wenn wieder Fangesänge in der Arena sind und man das Gefühl hat, hier ist auch ein echtes Eishockeyspiel!"