Ex-Weltmeister Philippinische Box-Legende Pacquaio beendet Karriere

Stand: 29.09.2021 14:00 Uhr

Der philippinische Boxer Manny Pacquiao hört mit dem Profisport auf und will sich künftig seiner Polit-Karriere widmen.

"Es fällt mir schwer zu akzeptieren, dass meine Zeit als Boxer vorbei ist. Heute gebe ich meinen Ruhestand bekannt", sagte der 42-Jährige in einem 14-minütigen Video, gespickt mit Erinnerungen an seine glanzvolle Weltkarriere und begleitet von kitschiger Pop-Musik. "Ich hätte nie gedacht, dass dieser Tag kommen würde", fügte er hinzu. "Auf Wiedersehen, Boxen."

Nach zweieinhalb Dekaden als Profi und Weltmeistertiteln in unglaublichen acht Gewichtsklassen verlässt einer der besten Boxer der letzten Jahrzehnte wohl endgültig den Ring. Doch das Ende aller Kämpfe war es nicht: Der Volksheld strebt eine Karriere in der Politik an.

Seit 2010 in der Politik

Pacquiao ist kein Politik-Neuling: 2010 zog er ins Repräsentantenhaus ein, 2016 wurde er in den Senat gewählt. Erst vor zehn Tagen hatte Pacquiao angekündigt, als Nachfolger des umstrittenen Staatschefs Rodrigo Duterte für das Präsidentenamt in seinem Land kandidieren zu wollen.

"Ich bin ein Kämpfer, und ich werde immer ein Kämpfer sein, im Ring und außerhalb des Rings", hatte er dabei betont. Ende vergangenen Jahres war Pacquaio zum neuen Vorsitzenden der Partei PDP-Laban von Präsident Duterte ernannt worden.

Mittlerweile ist ein innerparteilicher Streit ausgebrochen. Pacquiao hat nach eigener Aussage der Korruption der politischen Elite den Kampf angesagt und hat sich zum lautstarkern Kritiker von Duterte gewandelt.

Präsidentenwahl im Jahr 2022

Die nächste Präsidentenwahl in dem südostasiatischen Inselstaat steht 2022 an. Duterte darf dabei laut Verfassung nicht erneut kandidieren. Stattdessen hatte der vor allem wegen seines harten Antidrogenkampfs umstrittene derzeitige Staatschef angekündigt, als Vize-Präsident anzutreten.

Pacquiao, der in der Vergangenheit weltweit wegen homophober Äußerungen in der Kritik stand, erfreut sich im Volk größter Popularität. Er wuchs ärmlichen Verhältnissen auf, mit 14 Jahren verließ er die Schule, schaffte den Aufstieg zum Multi-Millionär. Großen Anteil daran hatte sein Kampf im Jahr 2015 gegen Floyd Mayweather Jr., den "Pac-Man" einstimmig nach Punkten verlor. Dieser "Kampf des Jahrhunderts" spielte über 600 Millionen US-Dollar ein, Pacquiao wurde die Pleite mit über 100 Millionen versüßt.

Niederlage in Las Vegas im August

Im August hatte Pacquiao in Las Vegas seinen ersten Boxkampf seit zwei Jahren verloren. Er unterlag dem Kubaner Yordenis Ugás nach Punkten im Kampf um den Super-WM-Gürtel im Weltergewicht nach der Version der WBA. Für Pacquiao war es die zehnte Niederlage im 71. Kampf seiner Karriere.