Kasper Asgreen feiert seinen Etappensieg

18. Etappe der Tour de France Sprinter-Teams verpokern sich - Asgreen siegt

Stand: 20.07.2023 18:35 Uhr

Komplettes Versagen der Sprinter-Teams auf der 18. Etappe der Tour de France nach 184,9 Kilometern zwischen Moûtiers und Bourg-en-Bresse: Überraschungssieger Kasper Asgreen (Dänemark) vom Team Soudal-Quick Step profitierte am Donnerstag (20.07.2023) von der Uneinigkeit der anderen Mannschaften. Platz zwei ging an den Niederländer Pascal Eenkhoorn vor dem Norweger Jonas Abrahamsen.

Dass die Sprinter-Teams auf diese Etappe förmlich gewartet hatten und sich nicht überraschen lassen wollten, zeigte sich in der Taktik, die Ausreißer stets unter Kontrolle zu behalten. Lange Zeit hielten sich vorne Victor Campenaerts, Abrahamsen, Eenkhoorn und eben Asgreen im Bereich von rund einer Minute Vorsprung. Dass einer aus diesem Quartett die Etappe hätte gewinnen können, schien eigentlich ausgeschlossen - doch auf den letzten Kilometern verpokerten sich die Sprinter-Teams komplett.

Der Vorsprung des Quartetts war zwar am Ende auf fünf Sekunden zusammengeschmolzen. Doch weil alle Konkurrenten von Top-Sprinter Jasper Philipsen seinem Team Alpecin-Deceuninck die Nachführarbeit komplett allein überließen, reichte es am Ende für die Ausreißer.

"Die waren vorn extrem gut. Wenn man bei dem Gegenwind vorn bleibt, dann hat man es auch verdient", sagte Georg Zimmermann der ARD. 

18. Etappe - die letzten vier Kilometer

Sportschau, 20.07.2023 17:30 Uhr

Nur bei der Sprintwertung: Philipsen stark

Dabei hatte Philipsen bei der Sprintwertung bei Kilometer 138 schon mal kurz die Muskeln spielen lassen: Als Erster nach dem Ausreißer-Quartett sicherte sich der in diesem Jahr klar schnellste Mann im Feld weitere 11 Punkte im Kampf um das Grüne Trikot, der natürlich längst kein Kampf mehr ist: Die Punktewertung vor dem Start dieser Etappe führte Philipsen mit 323 Zählern vor Mats Pedersen mit 186 und Bryan Coquard (178) an - der führende Belgier muss also nur noch bis Paris durchhalten.

Geschke gibt entkräftet auf

Bis Paris durchzuhalten - das war natürlich auch das Ziel von Simon Geschke. Doch 75 Kilometer vor dem Ziel hatte die deutsche Fraktion bei der Tour ein weiteres Mitglied weniger. Nach der Aufgabe von Sprinter Phil Bauhaus am Vortag musste auch Geschke sein Rad abstellen.

Geschke - "Hatte einfach keine Reserven mehr"

Sportschau, 20.07.2023 18:17 Uhr

Am Tag nach seinem schlimmen Einbruch auf der Königsetappe mit dem Col de la Loze auf 2.304 Metern trat der 37-Jährige das 18. Teilstück zwar zunächst noch an, stieg aber 14 Kilometer nach einem Mini-Anstieg auf den 360 Meter-Hügel Cote de Boissieu (2,4 Kilometer mit 4,7 Prozent Steigung) Ziel vom Rad.

Erster Ausstieg bei elf Teilnahmen

Für den schwer angeschlagenen Geschke ist es der erste Ausstieg bei seiner elften Tour-Teilnahme. Im Vorjahr hatte der Kletterspezialist noch neun Tage das Bergtrikot getragen.

"Mal gucken, wie es heute geht. Ich bin froh, dass ich noch drin bin", hatte der Berliner vor dem Start in der ARD gesagt. Sein Ziel für die 184,9 überwiegend flachen Kilometer nach Bourg-en-Bresse: "Durchkommen." Doch es reichte nicht.