Victor Lafay vom Team Cofidis gewinnt die 2. Etappe der Tour de France

Tour de France Victor Lafay gewinnt zweite Etappe nach starker Attacke

Stand: 02.07.2023 19:39 Uhr

Victor Lafay hat die längste Etappe der Tour de France 2023 dank einer starken Attacke kurz vor dem Ziel gewonnen. Das Gelbe Trikot behält Adam Yates.

Der Franzose Lafay vom Team Cofidis riss am Sonntag (02.07.2023) auf dem 209 Kilometer langen Teilstück quer durchs Baskenland von Vitoria-Gasteiz nach San Sebastián etwa 800 Meter vor dem Ziel aus und brachte seinen knappen Vorsprung ins Ziel. Topsprinter Wout van Aert wurde Zweiter vor Tadej Pogacar, einen der Favoriten auf den Gesamtsieg.

Moritz Cassalette, Sportschau Tourfunk, 02.07.2023 19:24 Uhr

Titelverteidiger Jonas Vingegaard kam zeitgleich ins Ziel, verlor aber wie schon am Vortag wegen der Gutschriften ein bisschen Zeit auf Pogacar. Der Däne hat nun 13 Sekunden Rückstand auf seinen großen Konkurrenten.

Dank der Bonifikation rückte der Slowene Pogacar mit nur noch sechs Sekunden Rückstand an seinen Teamkollegen Adam Yates von UAE Emirates heran, der die erste Etappe vor seinem Zwillingsbruder Simon gewonnen hatte.

2. Etappe - die komplette Übertragung

Sportschau, 02.07.2023 13:00 Uhr

Ausreißer-Trio prägt Etappe

Zehn Kilometer nach dem scharfen Start in der baskischen Hauptstadt Vitoria-Gasteiz erfolgte der Ausreißversuch, der die Etappe lange prägen sollte. Edvald Boasson Hagen startete die Attacke, Neilson Powless im gepunkteten Trikot des Führenden in der Bergwertung setzte nach, der zweimalige französische Zeitfahrmeister Rémi Cavagna schaffte im Alleingang den Anschluss.

Etwa 4:30 Minuten betrug der Vorsprung des Trios 100 Kilometer vor dem Ziel, 30 Kilometer später waren es nur noch zwei Minuten. Damit war klar, dass es keinen Etappensieger aus der führenden Gruppe geben wird.

Cavagna wurde schnell vom Hauptfeld geschluckt, Boasson Hagen erwischte es am vorletzten Anstieg auf die Côte de Gurutze, Powless als letzten 19 Kilometer vor dem Ziel und somit 2,5 Kilometer vor der Bergwertung der zweiten Kategorie auf dem Jaizkibel.

Pogacar gewann die Bergwertung, wichtiger für ihn waren aber die acht Sekunden Zeitgutschrift. Vingegaard holte sich als Zweiter fünf Sekunden.

Im Ziel gab es sogar zehn Sekunden Bonifikation für Lafay, aber sein Rückstand auf Adam Yates vom Vortag war zu groß, um das Gelbe Trikot zu übernehmen. Das Grüne Trikot des besten Sprinters darf sich der Franzose aber nun überstreifen.

Reißzwecken sorgen für Reifenschäden

Für Aufregung im Fahrerfeld sorgten Reißzwecken, die offensichtlich auf dem Schlussanstieg der zweiten Etappe verteilt worden waren. Zahlreiche Radprofis mussten etwa 20 Kilometer vor dem Ziel wegen Reifenschäden ihre Räder wechseln. Wie das Portal "cyclingnews.com" berichtete, sei der Vorfall dem Veranstalter Aso bekannt, dieser habe keine weiteren Informationen.

Der französische Radprofi Lilian Calmejane postete auf Twitter ein Video, auf dem in seinem Vorderreifen fünf Reißzwecken zu sehen sind. "Vielen Dank für diesen menschlichen Blödsinn", schrieb er dazu.

Er glaube nicht, dass er am Ende das einzige Opfer gewesen sei. Auch Tom Pidcock klagte über Druckverlust im Reifen. "Ich hatte einen schleichenden Platten und konnte ihn in der Abfahrt vom Jaizkibel spüren, aber ich musste ihn einfahren. Ich konnte spüren, wie er in den Kurven ein wenig rutschte", sagte Pidcock "Cyclingnews" und dem TV-Sender "ITV".

Darüber hinaus berichtete auch Groupama-Sportdirektor Philippe Mauduit, dass einige seiner Fahrer durch die Stiftnägel Reifenschäden erlitten. Zwei Fahrer des Lotto-Teams waren ebenfalls betroffen.

Dritte Etappe führt über die Grenze nach Frankreich

Mit der dritten Etappe erreicht die Tour am Montag Frankreich. Das 193,5 Kilometer lange Teilstück führt entlang der Atlantikküste von Amorebieta-Etxano nach Bayonne. Dort dürften die Sprinter zum Zug kommen.