Skispringen "Gute Vorgespräche" mit Horngacher - DSV will verlängern
Der Deutsche Skiverband (DSV) und Skisprung-Bundestrainer Stefan Horngacher stehen offenbar vor einer Einigung über eine Fortsetzung der Zusammenarbeit. Dies bestätigte der Österreicher in der Sportschau.
"Es gibt Vorgespräche, die sind ziemlich gut. Wir werden uns unter der Woche in Trondheim weiter unterhalten und schauen, wie es weitergeht", sagte Horngacher, dessen Vertrag nach der Saison ausläuft. Der 54-Jährige ist seit 2019 Cheftrainer der deutschen Männer.
Gespräche in Trondheim - dem Austragungsort der WM 2025 - hatte DSV-Sportdirektor Horst Hüttel schon vor einigen Wochen angekündigt. "Vielleicht kann das etwas in ihm auslösen", hatte er gesagt und damit die Hoffnung verbunden, Horngacher könne bei einem erfolgreichen Abschneiden dort letzte Zweifel über Bord werfen.
Klare Tendenz beim DSV
Die Tendenz war schon damals: Der DSV würde trotz der durchwachsenen vergangenen Saison und diesem Winter, in dem vor allem Andreas Wellinger die deutsche Fahne mit starken Leistungen hoch hielt, gerne mit Horngacher weitermachen.
"Im Moment haben wir keinen anderen Plan auf der Trainerposition. Die Saison ist sehr gut losgegangen mit neunmal Podium in Folge", sagte Hüttel, der schon mehrfach betont hatte, Horngacher gerne "ewiglich an den Verband binden" zu wollen, "weil er einfach ein guter Typ ist mit extrem viel Fachexpertise". Dabei hatte er auch auf die kommenden Highlights - neben der WM 2025 die Olympischen Spiele 2026 in Mailand und Cortina d'Ampezzo - hingewiesen. Horngacher hatte daraufhin betont, dass er sich im DSV wohlfühle, dass es aber "nicht immer der Job des Bundestrainers sein" müsse.
Wellinger, Paschke und Raimund in der Spur
Entscheidende Tage also in Trondheim. Fachlich ist Horngacher, der 2019 das schwere Erbe seines Landsmannes Werner Schuster angetreten hatte, über alle Zweifel erhaben. Schon als polnischer Nationaltrainer hatte er Kamil Stoch zu alter Stärke und dem Triumph bei der Vierschanzentournee 2018 geführt.
Auch eine Entwicklung im deutschen Team ist sichtbar. Die Erfolge von Wellinger und Pius Paschke zu Beginn des Winters sind nicht zuletzt das Verdienst seiner akribischen Arbeit. Auch Philipp Raimund schaffte unter Horngacher den Sprung in die erweitere Weltspitze. Lediglich bei Karl Geiger zeigte die Formkurve in diesem Jahr klar nach unten. Horngacher ist aber zuzutrauen, auch den Oberstdorfer wieder in die Spur zu bringen.
Wie geht's mit Frauen-Bundestrainer Juffinger weiter?
Auch für die deutschen Skispringerinnen muss zwei Jahre vor Olympia eine nachhaltige Trainerlösung her. Nach dem überraschenden Rücktritt Maximilian Mechlers kurz vor der Saison hatte dessen bisheriger Assistent Thomas Juffinger kurzfristig übernommen. Topergebnisse blieben allerdings aus.
Vorzeige-Athletin Katharina Schmid konnte nicht an die Leistungen der Vorjahre anknüpfen. Platz neun in der Gesamtweltcupwertung zeigt, dass man den Anschluss an die Weltbesten um die Slowakin Nika Prevc und die Österreicherin Eva Pinkelnig etwas verloren hat.
Gut möglich, dass es hier zu einem Wechsel kommt. Priorität hat beim DSV aber die Vertragsverlängerung mit Horngacher. In Trondheim werden nun die guten ersten Gespräche vertieft.