Tennis-Masters in Rom Zverev souverän im Achtelfinale, Djokovic angeschlagen
Alexander Zverev hat beim ATP-Masters in Rom das Achtelfinale erreicht. Novak Djokovic scheiterte überraschend - und hatte offenbar mit den Nachwirkungen eines Unfalls zu kämpfen. Die Nummer eins war beim Match zuvor von einer herabfallenden Flasche getroffen worden, er sprach von einem "besorgniserregenden" Zustand und kündigte an, sich am Kopf untersuchen zu lassen.
Zverev setzte sich am Sonntag (12.05.2024) gegen Lokalmatador Luciano Darderi nach anfänglicher Mühe in 1:49 Stunden mit 7:6 (7:3), 6:2 durch, im Achtelfinale geht es für den Tennis-Olympiasieger gegen Nuno Borges aus Portugal. Die deutsche Nummer eins, 2017 Turniersieger in Rom, hatte zum Auftakt den Australier Aleksandar Vukic souverän ausgeschaltet (6:0, 6:4).
"Er ist jung, er ist aufstrebend. Ich weiß nicht, was die Italiener zu essen bekommen, sie haben viele starke junge Spieler", scherzte Zverev anschließend. "Bislang läuft es gut, die Gegner werden schwerer werden."
Im ersten Satz gaben weder Zverev noch Darderi ein Service ab, der Weltranglistenfünfte gewann den Tiebreak. Im zweiten Satz gelang Zverev das Break zum 3:1, danach war der Widerstand des Italieners gebrochen. Zverev nutzte seinen ersten Matchball.
Zverev noch nicht in Bestform
Der 27-Jährige ist vor den am 20. Mai beginnenden French Open noch auf Formsuche. Beim Masters in Madrid war Zverev in der vergangenen Woche im Achtelfinale am Argentinier Francisco Cerundolo gescheitert. Sein letzter Turniersieg datiert vom vergangenen September. In Rom ist neben Zverev aus deutscher Sicht nur noch Dominik Koepfer (trifft am Montag auf Tommy Paul) im Rennen.
Djokovic mit Problemen
Zuvor hatte Djokovic zwei Wochen vor Beginn der French Open einen herben Rückschlag erlitten. Der 24-malige Grand-Slam-Turniergewinner aus Serbien verlor völlig verdient gegen den Chilenen Alejandro Tabilo mit 2:6, 3:6 und schied überraschend bereits in der dritten Runde aus.
Der topgesetzte Djokovic präsentierte sich vor dem zweiten Grand-Slam-Turnier des Jahres weit von seiner Topform entfernt, dem 36-Jährigen unterliefen reihenweise leichte Fehler. Bezeichnenderweise beendete Djokovic das Match nach nur 67 Minuten mit einem Doppelfehler bei eigenem Aufschlag.
Sein zehn Jahre jüngerer Gegner nutzte die Möglichkeit und spielte taktisch clever. Tabilo avancierte damit zum ersten Chilenen seit 2007, der einen Weltranglistenersten bezwingen konnte. Damals hatte Fernando González den Schweizer Roger Federer bei den ATP-Finals geschlagen. "Das ist verrückt, ich kann es nicht glauben", sagte Tabilo, der im Achtelfinale nun auf den Russen Karen Chatschanow trifft.
Von Flasche am Kopf getroffen - Djokovic kündigt Untersuchung an
Djokovic hatte offenbar doch mit den Nachwirkungen des Unfalls mit einer Flasche nach dem Match zuvor gegen den Franzosen Corentin Moutet zu kämpfen. Nach seinem Sieg am Freitagabend war er beim Autogrammeschreiben von einer Flasche getroffen worden und zu Boden gegangen.
Nach der Niederlage gegen Tabilo kündigte Djokovic nun an, sich am Kopf untersuchen lassen zu wollen. "Es war heute, als wäre ein komplett anderer Spieler an meiner Stelle gewesen. Kein Rhythmus, kein Tempo, kein Gleichgewicht bei einem Schlag", sagte Djokovic. "Es ist etwas besorgniserregend." Direkt nach dem Unfall hatte Djokovic in den sozialen Netzwerken geschrieben, dass es ihm gut gehe und er sich im Hotel ausruhe. In der kommenden Woche beginnen die French Open in Paris.
Die Organisatoren des Sandplatzturniers hatten mitgeteilt, dass die Trinkflasche wohl versehentlich auf den sechsmaligen Sieger des Turniers gefallen und nicht mit Absicht auf ihn geworfen worden sei. Auf Videoaufnahmen war zu sehen, wie die Flasche einem Zuschauer aus der Tasche rutschte.