NDR-Sport Der SSC Schwerin und die Sehnsucht nach dem Meistertitel
Erstmals seit 2019 stehen die Volleyballerinnen des SSC Schwerin wieder im Finale um die deutsche Meisterschaft. Das Team von Trainer Felix Koslowski fiebert dem Heimauftakt der Best-of-five-Serie am Sonnabend (17.10 Uhr) gegen Titelverteidiger MTV Stuttgart entgegen.
"Jetzt als eines von zwei Teams hier zu stehen und das Saisonfinale bestreiten zu dürfen, ist eine große Ehre für uns", sagte Koslowski dem NDR. Zumal dies angesichts der schweren Saison wegen der vielen Verletzten in einem runderneuerten Team nicht zu erwarten gewesen sei: "Im Januar sah es ein bisschen so aus, als ob die Titanic gegen den Eisberg steuert", so Koslowski.
Nun könnte der 13. Meistertitel der Clubgeschichte - der erste seit 2018 - die Saison krönen. Den Gegner aus Stuttgart sieht der SSC-Trainer aber als klaren Favoriten, haben die Schwäbinnen doch in dieser Saison das Supercup-Duell mit den Schwerinerinnen sowie zwei von drei Ligaspielen für sich entschieden. Lediglich in der Zwischenrunden-Partie im März behielt der SSC die Oberhand.
SSC-Coach Koslowski setzt auf die Fans
Stuttgart sei das "Nonplusultra der Liga", erklärte Koslowski: Neben einer Top-Leistung seines Teams ("maximale Aggressivität, maximaler Mut") hofft der SSC-Coach auf das Publikum. "Es wird die Halle brauchen, es wird die Fans brauchen - mit der Atmosphäre, die wir hier kreieren können." In der ausverkauften Halle setzt SSC-Kapitänin Anna Pogany auf Mentalität: "Wir müssen um jeden Ball kämpfen und dann unseren Flow erarbeiten."
Respekt vor der Arena in Schwerin hat auch Ex-SSC-Spielerin Britt Bongaerts, die nun mit Stuttgart anreist: "Es ist für eine Gastmannschaft nicht leicht, dort zu spielen. Die Fans sind wirklich nahe am Spielfeld und es ist sehr laut."
Grozer drückt in England die Daumen
Aus der Ferne drückt Leana Grozer ihren Schweriner Mitspielerinnen die Daumen. Die 16 Jahre alte Tochter des deutschen Topstars Georg Grozer tritt am Sonnabend mit der deutschen U18-Nationalmannschaft in der EM-Qualifikation in England an - 40 Minuten bevor in Schwerin die Auftaktpartie gegen Stuttgart angepfiffen wird. "Ich hoffe einfach, dass es ein schnelles 3:0 wird, und dann kann ich das Spiel auch schauen", sagte Grozer schmunzelnd.
Am Montag geht es zurück nach Deutschland, dann kann sie in den weiteren Spielen der Finalserie auch wieder persönlich dabei sein. Am Mittwoch (19 Uhr) steigt Spiel zwei in Stuttgart, bevor am Sonnabend (17.10 Uhr) wieder Schwerin Gastgeber ist.
"Ich hoffe natürlich, auch zum Einsatz zu kommen, aber am Ende ist wichtig, was für das Team am besten ist", erklärte Grozer, die erst im Sommer von Stuttgart nach Schwerin wechselte, aber schon jetzt auf eine starke Premierensaison "mit unfassbar vielen Erfahrungen" zurückblickt - und die vielleicht sogar mit dem Meistertitel gekrönt wird.
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Nordmagazin | 13.04.2024 | 19:30 Uhr