Fußball | 2. Bundesliga Warnstufe Rot: Magdeburg endgültig im Abstiegskampf angekommen
Drei Niederlagen in Serie, immer wieder Gegentreffer nach Ballverlusten: Der 1. FC Magdeburg ist nach der Pleite gegen Hannover 96 endgültig im Abstiegskampf angekommen und braucht eine schnelle Trendwende.
Nach Abpfiff der Partie gegen Hannover war es erstaunlich ruhig in der Magdeburger Arena. Hatte es während des Spiels noch vereinzelt Pfiffe gegeben, herrschte nun eine Art Schockstarre. Mit dem 0:3 war die dritte Niederlage des 1. FC Magdeburg in der 2. Fußball-Bundesliga nacheinander perfekt - und man hatte sich die Niederlage wieder einmal in höchstem Maß selbst zuzuschreiben.
Atik: "Wie sollen die Köpfe auch frei sein?"
Das 0:1 war bereits der zwölfte Gegentreffer nach eigenem Ballverlust, bei den anderen Treffern profitierte Hannover von einer schwachen FCM-Verteidigung. Entsprechend bedient, aber vor allem ratlos wirkte Magdeburgs Vizekapitän Baris Atik. "Wir haben verdient die drei Punkte verloren. Wie sollen die Köpfe auch frei sein nach der 0:7-Klatsche?", erinnerte der 26-Jährige an die heftige Niederlage in Karlsruhe vor der Länderspielpause.
"Wir müssen die Fehler besser analysieren und auch etwas ändern", forderte der Kapitän. Und auch Trainer Christian Titz betonte, dass das Team Situationen wie vor dem 0:1 anders lösen müsse. "Unsere Idee ist, dass wir eine Mannschaft sind, die überspielen möchte, wenn sie angelaufen wird", erklärte der 53-Jährige und ergänzte: "Das hatten wir bis vor drei Spieltagen gut gemacht, jetzt haben wir begonnen es nicht zu machen und sind dafür mehrfach bestraft worden."
FCM-Trainer Christian Titz: Wieviel Zeit bleibt noch?
Experiment mit Hugonet misslungen
Gegen Hannover offenbarten sich allerdings auch Limitierungen im Magdeburger Kader. So spielte Jean Hugonet anfangs als Rechtsverteidiger, um das Umschaltspiel der Hannoveraner einzuschränken - ein Experiment, das nur eine Viertelstunde dauerte. Dann rückte der Franzose ins gewohnte Mittelfeld und Mohammed El Hankouri sowie Alexander Nollenberger verteidigten auf Außen. So gingen wieder die Geschwindigkeit und Kreativität in der Zentrale verloren, die El Hankouri mitbringt.
Abgang von Piccini schmerzt immer mehr
Zudem scheint die Innenverteidigung zu dünn besetzt, in der Daniel Heber seit Wochen außer Form ist, aber offenbar immer noch eher das Vertrauen des Trainerteams genießt als etwa Andi Hoti. Hier schmerzt der Winterabgang von Routinier Cristiano Piccini umso mehr.
Cristiano Piccini fehlt an allen Ecken und Enden.
Mit der SV Elversberg trifft der FCM am Sonnabend auf einen Gegner, der nach seiner überraschenden 0:5-Niederlage bei Eintracht Braunschweig auf Wiedergutmachung aus sein wird. Gleiches gilt für die Magdeburger nach der Hannover-Pleite, sonst droht schon am nächsten Spieltag nach einer weiteren Niederlage der Absturz auf Relegationsplatz 16.
red/dpa