Fußball | 2. Bundesliga 1. FC Magdeburg: Der Turnaround gegen Hannover "wird im Kopf entschieden"
Mit einem Sieg im Heimspiel gegen Hannover 96 kann der 1. FC Magdeburg das Debakel von Karlsruhe zu den Akten legen. Trainer Christian Titz war vorab vor allem als Psychologe gefragt.
So ganz sind die bösen Geister von Karlsruhe noch nicht aus den Köpfen beim 1. FC Magdeburg verschwunden. Wenig verwunderlich, markierte die 0:7-Pleite vor zwei Wochen doch die höchste Niederlage seit 30 Jahren. Der Auftritt beim KSC kam einen Offenbarungseid gleich, durch den der FCM seit nunmehr drei Spielen tor- und sieglos ist.
Magdeburgs banger Blick nach unten
Mit dem Heimspiel gegen Hannover 96 am Ostersonntag (31.03.2024, 13.30 Uhr im Audio-Livestream und Ticker) wartet nun das nächste wegweisende Duell - für beide Teams. Während Magdeburgs Vorsprung auf die Abstiegszone auf drei schmale Zähler zusammengeschmolzen ist, kann sich Hannover bei vier Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz weiter Hoffnungen auf die Bundesliga-Rückkehr machen.
Allerdings klemmt auch bei den Niedersachsen die Säge. Zwar hat das Team von Trainer Stefan Leitl seit der Winterpause nur bei Osnabrück verloren, mit zuletzt drei Unentschieden in Serie hat sich Hannover aber um eine gute Ausgangsposition im Aufstiegsrennen gebracht.
Titz warnt vor Hannovers "individueller Qualität"
Davon lässt man sich in Magdeburg aber keineswegs blenden. Der Gegner verfüge nach wie vor über eine "hohe individuelle Qualität im Kader", blickte FCM-Trainer Christian Titz auf der Pressekonferenz am Karfreitag (29.03.2024) voraus: "Sie stehen sehr stabil und kompakt, spielen einen guten Mix aus defensiver Kontrolle und Umschaltspiel."
Im Hinspiel traf Magdeburgs Baris Atik per Traumtor, dennoch ging Hannover 96 als Sieger vom Platz.
Das mussten die Magdeburger auch im Hinspiel erfahren, das Hannover knapp mit 2:1 gewann. Auch dieses Mal erwartet Titz eine Mannschaft, die "das Spiel aktiv angehen" wird. Daraus wiederum könnten sich für sein Team "Räume ergeben", die es zu nutzen gilt. Kommt die Magdeburger Offensivabteilung schließlich einmal in Schwung, kann jede Zweitliga-Defensive ins Wanken gebracht werden.
Leitl: Magdeburg wird eine "Reaktion zeigen"
Das ist auch 96-Trainer Leitl nicht entgangen, der vorab die "klare Philosohie" lobte, mit der Titz seine Mannschaft auf das Feld schickt. "Sie haben ligaweit den meisten Ballbesitz und technisch sehr versierte Spieler." Die zuletzt hohe Niederlage in Karlsruhe deckte die Schwachstellen des FCM zwar schonungslos auf, was aber nicht nur positive Seiten mit sich bringt. Denn Magdeburg wird mit Sicherheit "eine Reaktion zeigen", ist sich Leitl sicher und erwartet ein entsprechend "schweres Spiel."
Fußball wird im Kopf entschieden Christian Titz | Trainer 1. FC Magdeburg
Gegen Karlsruhe hatte sich der FCM in der Tat die Gegentore "selbst eingeleitet", meinte Titz. Der "insgesamt schlechte Tag" gehört aber bereits der Vergangenheit an. Wichtig sei nun, dass das auch bei den Spielern ankommt. Denn "Fußball wird im Kopf entschieden", weiß auch Magdeburgs Übungsleiter. "Wenn die Spieler das Spielfeld am Sonntag betreten, müssen sie es schaffen, sich auf das Spiel zu fokussieren und die innere Anspannung wegzubekommen, um ihre Leistung zu zeigen."
Abgerechnet wird "am Ende der Saison"
Mit der eigenen Heimstärke - 21 der 31 Punkte holte der FCM vor heimischer Kulisse - hat man zudem ein "ganz wichtiges Pfund" auf seiner Seite. "Die Zuschauer treiben uns an. Es herrscht eine Willigkeit und Unnachgiebigkeit in unserem Stadion", sagte Titz.
Dass man diese positive Energie auch in Siege ummünzen kann, müsse man nun "neu beweisen." Der Blick auf die Tabelle ist dabei zweitrangig. Denn abgerechnet wird "am Ende der Saison. Jetzt zählt nur das nächste Heimspiel, wo wir alles daran setzen, die drei Punkte zu holen."
jsc