Premier League Liverpools Díaz trifft und appelliert an Entführer seines Vaters
Luis Díaz trifft für den FC Liverpool und appelliert danach an die Entführer, seinen Vater freizulassen: "Wir sind verzweifelt." Trainer Jürgen Klopp wartet nach dem "wunderbaren und emotionalen" Moment ebenfalls auf die erlösende Nachricht.
Im Spiel der Premier League beim krassen Außenseiter Luton Town lag Liverpool am Sonntag (05.11.2023) mit 0:1 zurück, als der eingewechselte Díaz in der Nachspielzeit das 1:1 köpfte und so zumindest einen Punkt rettete.
Nach seinem Tor zog er das Trikot hoch und zeigte ein T-Shirt mit der Aufschrift "Libertad para papa" - "Freiheit für Papa". Später flehte der kolumbianische Nationalstürmer die Entführer in einem emotionalen Appell an, den Papa "sofort freizulassen" und "diese schmerzhafte Warterei" endlich zu beenden.
Diaz: "Unsere Sorge wächst von Minute zu Minute"
Der 26 Jahre alte Díaz veröffentlichte seine Aufforderung "im Namen der Liebe und des Mitgefühls". Bei Instagram schrieb er: "Unsere Sorge wächst von Minute zu Minute. Meine Mutter, meine Brüder und ich sind verzweifelt, haben Angst und keine Worte, um zu beschreiben, was wir fühlen." Dieses Leiden werde "erst zuende sein, wenn wir ihn wieder bei uns zuhause haben".
Diaz' Eltern waren eine Woche zuvor an einer Tankstelle in ihrer Heimatstadt Barrancas im Norden Kolumbiens verschleppt worden. Während die Mutter noch am selben Tag befreit wurde, befindet sich der Vater offenbar in den Händen der Guerilla-Gruppe ELN.
Rebelllengruppe meldet sich zu Wort
Die Rebellen bekräftigten ihre Zusage, den Vater des Spielers freilassen zu wollen, warfen den Streitkräften des südamerikanischen Landes allerdings vor, durch ihre starke Präsenz in der Region die Übergabe zu gefährden. "Das Gebiet ist weiterhin militarisiert, es gibt Überflüge, Truppenbewegungen und eine intensive Suchoperation", teilte die ELN in der Nacht auf Montag (Ortszeit) in einer Stellungnahme mit.
"Wenn die Operation in der Region fortgesetzt wird, verzögert dies die Freilassung und erhöht das Risiko." Bei der Freilassung von Geiseln in Kolumbien ist es üblich, dass sich das Militär aus einem bestimmten Gebiet zurückzieht, um eine Übergabe der Verschleppten zu ermöglichen und bewaffnete Zusammenstöße zu verhindern.
Ermutigende Nachrichten aus Kolumbien
Jürgen Klopp umarmte Díaz nach dem Spiel. "Es war wunderbar und emotional und fantastisch", sagte er über das Tor seines Jokers, "aber das wahre Problem wird dadurch nicht gelöst." Díaz sei machtlos, das Spiel und die Trainings lenkten ihn aber ein klein bisschen ab.
Aus Kolumbien gebe es zwar ermutigende Nachrichten, "aber diejenige, die wir alle hören wollen, war noch nicht dabei".