Moritz und Franz Wagner im Trikot von Orlando Magic

Auftakt der NBA-Playoffs Die Wagner-Brüder und andere Überflieger

Stand: 18.04.2024 07:42 Uhr

Franz und Moritz Wagner bei den Orlando Magic, das Duell der zwei Deutschen Daniel Theis und Maxi Kleber und die Jagd auf Meister Denver mit Nikola Jokic - alles Wichtige zum Start der NBA-Playoffs.

Am kommenden Samstag (20.04.2024) starten die Playoffs in der NBA. Die jeweils sechs besten Teams sechs der Hauptrunde haben sich im Osten und Westen direkt für die Playoffs qualifiziert, über das Play-In-Turnier werden noch vier weitere Plätze vergeben.

Spiel eins der Finalserie am 6. Juni

Das erste Spiel der NBA-Finals, bestritten von den beiden Conference-Gewinnern, ist für den 6. Juni angesetzt. Der Meister steht spätestens am 23. Juni nach einem möglichen siebten Duell um die NBA-Krone fest.

Fünf deutsche NBA-Profis haben es mit ihren Klubs in die Playoffs geschafft - so viele wie noch nie in der US-Profiliga. Nur für Dennis Schröder, Kapitän und Anführer des deutschen Weltmeister-Teams, ist die Saison mit den Brooklyn Nets vorzeitig beendet. 

Franz und Moritz Wagner mit Orlando in den Playoffs

Dafür haben es Moritz und Franz Wagner bei Orlando Magic zum ersten Mal überhaupt in die Playoffs geschafft. "Das bedeutet uns sehr viel", sagte Franz nach dem Erreichen der Playoffs. "Wir sind damit aufgewachsen, dass wir nachts um drei aufgestanden sind, um die Playoffs zu schauen. Oder morgens als erstes die Highlights. Das jetzt selbst geschafft zu haben, mit meinem Bruder in einem Team, das ist schon sehr cool."

Der Berliner stellte aber auch klar, dass die Magic, die zuletzt 2010 über die erste Runde hinaus kamen, mehr wollen. Franz Wagner ist neben Jungstar Paolo Banchero der zweite "Go-to-Guy" für die wichtigen Punkte bei den Magic. Orlando, Fünfter in der abgelaufenen Saison im Osten, bekommt es in der ersten Runde mit den Cleveland Cavaliers zu tun.

Hartenstein mit Knicks zweitbestes Team im Osten

Die vom Ranking betrachtet beste Ausgangsposition hat Isaiah Hartenstein, der mit den New York Knicks als Zweitplatzierter im Osten in die Playoffs geht und zumindest einschließlich bis zum Halbfinale der Eastern Conference Heimrecht in einem möglichen siebten Spiel hat.

Isaiah Hartenstein beim Dunk für die New York Knicks

Feste Größe bei den New York Knicks: Isaiah Hartenstein

Hartenstein hat sich bei den Knicks in dieser Saison vor allem mit seiner extrem zuverlässigen Arbeit unterm Korb in den Vordergrund gespielt, schnappte sich im Schnitt 8,3 Rebounds pro Spiel - und hatte damit großen Anteil daran, dass die Knicks zum besten Rebound-Team der NBA aufstiegen. In der ersten Runde bekommt es New York mit den Philadelphia 76ers zu tun.

Theis gegen Kleber - Duell der deutschen "Big Men"

In der Western Conference kommt es zum direkten Duell zweier deutscher NBA-Profis: Daniel Theis kam vor zwei Jahren mit den Boston Celtics sogar bis in die NBA Finals (Niederlage gegen die Warriors), hatte aber nur Kurzeinsätze. Jetzt nimmt der "Big Man" bei den LA Clippers einen neuen Anlauf, im Viertelfinale treffen die Clippers auf die Dallas Mavericks mit dem Würzburger Maxi Kleber.

Mavericks-Forward Maxi Kleber (l.) und Guard Luka Doncic

Mavericks-Forward Maxi Kleber (l.) und Superstar Luka Doncic

Weil Kleber, eigentlich Power Forward, je nach Formation bei den Mavs auch gerne mal die Centerposition übernimmt, könnte er es sogar direkt mit Theis als Gegenspieler zu tun bekommen. Zuletzt konnten die Clippers in den Playoffs gegen die Mavs zwei Serien in Folge gewinnen. Doch bei Dallas spielt Luka Doncic einmal mehr in MVP-Form, erzielte im Januar gegen Atlanta sogar 73 Punkte in einem Spiel, der viertbeste Score eines Spielers in der NBA-Geschichte.

Die Favoriten - wer kann Denver und Jokic schlagen?

An den Denver Nuggets, im Vorjahr souveräner Champion mit einem 4:1-Sieg im Finale gegen  Miami, dürfte auch diesmal im Titelrennen kein Weg vorbeiführen. Das Top-Duo aus Nikola Jokic und Jamal Murray, Garanten für den ersten Titel der Klubgeschichte, führt das Team weiterhin an. Spielmacher Murray hatte allerdings während der Saison mit Verletzungen zu kämpfen.

Nach dem Allstar-Break haben die Nuggets nochmals zulegen können und präsentierten sich rechtzeitig zu den Playoffs wieder in bester Form. Allround-Genie Jokic hat schon im Vorjahr gezeigt, dass er in der Postseason noch zulegen kann - auch deshalb gelten die Nuggets als Topfavorit auf den Titel.

Shai Gilgeous-Alexander und jede Menge Überflieger bei OKC

Erster Herausforderer im Westen sind die jungen Überflieger aus Oklahoma City. Die Thunder, mit diversen hohen Erstrundenpicks ausgestattet, gelten eigentlich als Team der Zukunft. Doch der Kader, angeführt von MVP-Kandidat Shai Gilgeous-Alexander, bringt bereits jetzt enorme Stärke aufs Parkett.

Die Thunder haben sich mit 57 Siegen Platz eins im Westen gesichert. Sie gehören offensiv und defensiv zu den besten Teams der Liga, mit dem bärenstarken Rookie-Center Chet Holmgren als Defensiv-Anker. Ihre jugendliche Energie bildet aber zugleich das größte Fragezeichen bei OKC: Ihre Anführer haben nur wenig Playoff-Erfahrung, dies ist immer ein großer Faktor in der Postseason.

LA Clippers - Große Namen, aber auch viele Zweifel

Auf der Rechnung haben sollte man auch die LA Clippers, alleine wegen der schillernden Besetzung: Zu den etablierten Topstars Paul George und Kawhi Leonard kamen in dieser Saison mit James Harden und Russell Westbrook noch weitere große Namen dazu, die aber den Kader nicht unbedingt verjüngten.

Dementsprechend schwankend waren die Leistungen während der Regular Season. Vor allem gegen schnelle, defensivstarke Teams könnten die Clippers Probleme bekommen. Wie weit es in den Playoffs geht, wird aber vor allem davon abhängen, ob Anführer Kawhi Leonard fit bleibt. Zuletzt war der zweifache Finals-MVP wieder angeschlagen.

Celtics - einmal mehr Favorit im Osten und Titelanwärter

Als Favorit im Osten gelten einmal mehr die Boston Celtics, die es nach mehreren Enttäuschungen in der Postseason endlich schaffen wollen, die ersehnte Meisterschaft einzufahren. Das Team um Jayson Tatum hat die Liga fast über die komplette Saison angeführt. Mit Spielmacher Jrue Holiday und "Big Man" Kristaps Porzingis, beide zu Saisonbeginn verpflichtet, haben die Celtics zwei Baustellen der Vergangenheit erfolgreich beseitigt.

Viele Fragzeichen bei den Knicks und den Bucks

Hinter den Celtics gibt es im Osten viele Fragezeichen: Die New York Knicks haben sich Platz zwei vor allem mit beeindruckend starker Defense gesichert und einem konstant abliefernden Jalen Brunson. Der Ausfall von Julius Randle dürfte für die Knicks allerdings nur schwer zu kompensieren sein, nach Ansicht vieler Experten ist der Kader zu dünn besetzt, um richtig weit zu kommen.

Die Milwaukee Bucks wollten mit der Verpflichtung von Damian Lillard eigentlich wieder ganz oben angreifen. Doch die Bucks schleppen ihren angeschlagenen Anführer Giannis Antetokounmpo in die Playoffs. Beim Auftakt am Montag (22.04.2024) gegen Indiana muss der "Greek Freak" wohl aussetzen. Und Vorjahresfinalist Miami, der die Celtics rausgeworfen hatte, schaffte es gerade mal in die Play-Ins.

Playoffs ohne Superstar Curry - Warriors schon draußen

Beim Play-In-Turnier spielen die Teams auf den Conference-Positionen 7 bis 10 jeweils die zwei letzten Playoff-Spots aus - mit den Golden State Warriors blieb dabei schon das erste Top-Team auf der Strecke. Die Warriors, angeführt vom vierfachen NBA-Champion Steph Curry, waren nach der regulären Saison nur auf Platz neun gelandet - und verabschiedeten sich mit einer Niederlage gegen Sacramento aus dem Rennen um den Titel.

Lakers und James droht das frühe Playoff-Aus

Die Los Angeles Lakers mit NBA-Rekordschütze LeBron James retteten sich gerade so eben mit einem knappen Sieg gegen New Orleans in die Playoffs. Dafür bekommen sie es nun gleich in der ersten Runde mit Titelverteidiger Denver zu tun, eine Neuauflage der Western Conference Finals aus dem Vorjahr, als die Lakers mit einem 0:4-"Sweep" die Höchststrafe von den Nuggets bekamen.

Miami Heat weiter

Im Osten mussten mit Philadelphias Joel Embiid und Miamis Jimmy Butler zwei weitere Top-Stars ums Weiterkommen zittern und den Umweg über das Play-In-Turnier nehmen. Die 76ers, Platz 7 in der regulären Saison, gewannen ihr Duell gegen die Heat (Platz 8), Miami bekam eine letzte Chance gegen die Chicago Bulls und nutzte sie. Auch die New Orleans Pelicans erreichten mit einem Sieg gegen die Sacramento Kings die Playoffs.