Mamadou Ibrahima Diop und Fritz Kleiner bejubeln ein Tor des Bremer SV.

Fragen & Antworten Umgeht der Bremer SV das Relegations-Chaos in der Regionalliga Nord?

Stand: 29.04.2024 18:28 Uhr

Nach drei Siegen in Serie stehen die Waller in der Tabelle auf dem 13. Platz. Dem Vierzehnten und Fünfzehnten droht nach der Saison eine wochenlange Hängepartie.

Von Karsten Lübben

Pünktlich zur heißen Phase im Abstiegskampf der Regionalliga Nord entwickelt der Bremer SV einen Lauf. Nachdem die Waller zuvor bereits Tabellenführer Hannover 96 II (1:0) und den SSV Jeddeloh II (3:1) geschlagen haben, holten sie am Sonntag beim 5:0 gegen den Eimsbütteler TV die nächsten drei Punkte. "Wir haben uns eine hervorragende Ausgangslage verschafft", freut sich der Sportliche Leiter Ralf Voigt im Gespräch mit buten un binnen.

Als Tabellendreizehnter mit 37 Punkten auf dem Konto konnte sich der BSV durch die jüngste Erfolgsserie eine Menge Luft verschaffen, doch sicher hat das Team vom Panzenberg den Klassenerhalt noch nicht. Schließlich könnten im schlechtesten Fall gleich fünf Teams absteigen müssen.

Tabelle der Regionalliga Nord, Stand: 29. April 2024
Platz Klub Spiele Tore Punkte
12 Eintracht Norderstedt 31 53:61 37
13 Bremer SV 29 43:52 37
14 SC Weiche Flensburg 30 38:53 31
15 SSV Jeddeloh II 30 35:58 30
16 Eimsbütteler TV 30 34:61 22
17 Kilia Kiel 30 31:73 16
18 SC Spelle-Venhaus 31 26:87 12

Das bedeutet, dass selbst Weiche Flensburg als momentan Vierzehnter am Ende womöglich den Gang in die Oberliga antreten muss. Die Lage ist kompliziert und in diesem Jahr besonders skurril. Wir erklären daher, worauf es nun ankommt.

1. Wie viele Teams steigen aus der Regionalliga Nord ab?

Eigentlich steigen drei Teams regulär aus der Regionalliga ab. Der Viertletzte muss zudem noch zwei Relegationsspiele gegen den Zweiten aus der Oberliga Niedersachsen bestreiten.

Spieler des VfB Lübeck laufen enttäuscht über den Platz.

Absteiger: Der VfB Lübeck spielt in der kommenden Saison wieder in der Regionalliga Nord.

Seit dem Wochenende ist jedoch klar, dass es auch fünf Klubs erwischen kann. Grund hierfür ist, dass der VfB Lübeck auswärts lediglich 0:0 bei Arminia Bielefeld gespielt hat und somit als Absteiger aus der 3.Liga feststeht. Da die Lübecker wieder einen Platz in der Regionalliga benötigen, muss ein weiterer Klub aus dieser absteigen. Zumindest, falls nicht noch ein Platz in der Liga frei wird.

2. Wie könnte sich die Anzahl der Absteiger noch reduzieren?

Lübecks Abstieg ist bereits besiegelt. Offen ist allerdings noch, ob im Gegenzug ein Vertreter der Regionalliga Nord den Sprung in die 3. Liga schafft. Der Meister darf nicht direkt aufsteigen, sondern muss zwei Aufstiegsspiele gegen den Meister der Regionalliga Bayern bestreiten. Das sind in diesem Jahr die Würzburger Kickers. Im Norden kämpfen noch Hannover 96 II (31 Spiele, 67 Punkte), Phönix Lübeck (30 Spiele, 62 Punkte) und der SV Meppen (31 Spiele, 62 Punkte) um den Titel.

Sollte der Meister aus dem Norden den Aufstieg in die 3. Liga schaffen, müsste auch wieder ein Team weniger aus der Regionalliga absteigen. Dann bliebe es dabei, dass drei Teams direkt runtergehen und der Fünfzehnte in die Relegation muss.

3. Warum gibt es in diesem Jahr ein Chaos?

Der 34. und somit letzte Spieltag der Regionalliga findet in diesem Jahr am 18. Mai statt. Dann spielt der Bremer SV um 15:30 Uhr bei Phönix Lübeck. Falls es für die Waller bis dahin sehr schlecht läuft, könnten sie noch auf den 15. Tabellenplatz abrutschen. Dies würde eine wochenlange Hängepartie bedeuten.

Spieler der Würzburger Kickers bejubeln ein Tor.

Die Würzburger Kickers haben die Meisterschaft in der Regionalliga Bayern gewonnen.

Ausschlaggebend ist hierfür die Situation in Bayern, denn die Würzburger Kickers bestreiten nach ihrem Saisonende zunächst noch am 25. Mai das Finale im Landespokal gegen den FC Ingolstadt. Erst im Anschluss stehen am 29. Mai und am 2. Juni die beiden Aufstiegsspiele an. Und erst nach diesen wird im Norden genau klar sein, wie viele Teams direkt absteigen und wer in die Relegation muss.

Das bedeutet, dass nach dem regulären Saisonende in der Regionalliga Nord der Vierzehnte und der Fünfzehnte noch zwei Wochen lang weiterhin trainieren müssen, weil womöglich noch zwei extrem wichtige Spiele anstehen. "Das ist wirklich alles andere als ideal", ärgert sich Voigt über die Regelung.

Mehr zum Thema:

Dieses Thema im Programm:
buten un binnen mit sportblitz, 28. April 2024, 19:30 Uhr