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Debakel gegen Hoffenheim Darmstadt 98 bricht beim letzten Bundesliga-Heimspiel gegen Hoffenheim in sich zusammen

Stand: 12.05.2024 17:23 Uhr

Darmstadt 98 wollte sich im letzten Heimspiel vor dem Abstieg noch einmal von der besseren Seite präsentieren. Doch nach einer albtraumhaften Niederlage gegen Hoffenheim tröstet die Lilien nur noch, dass die Saison bald vorbei ist.

Es war das vorerst letzte Heimspiel in der Fußball-Bundesliga für Darmstadt 98. Ein letzter kleiner Feiertag im Fußball-Oberhaus sollte es werden – heraus kam ein Fiasko. Bei der 0:6 (0:5)-Niederlage gegen die TSG Hoffenheim am Sonntag erzielten Ihlas Bebou (2., 51.), Maximilian Beier (6., 44.), Pavel Kaderabek (22.) und Ozan Kabak (26.) die Tore für zu jedem Zeitpunkt überlegene Hoffenheimer.

Das Böllenfalltor verabschiedete sich am Sonntag einstweilen von der Bundesliga. Mindestens mal ein guter Grund, sich noch einmal etwas vorzunehmen. Wer aber zaghaft auf ein letztes Ausrufezeichen, einen begeisternden Heimauftritt, ein wenig Entschädigung für eine entbehrungsreiche Saison gehofft hatte, konnte sich früh anderen Zielen zuwenden.

Erinnerungen an Augsburg-Debakel

Ein Plan wurde bei den Aktionen der Gäste früh erkennbar: Bebou (2.) und Beier (6.) wurden mit langen Bällen an der Kante zum Abseits in die Tiefe geschickt und besorgten dort mit zwei sehr frühen Toren eine 2:0-Führung für die Gäste. Abstellen konnten die Gastgeber diese Vorstöße gleichwohl nicht. Kaderabek (22.) wurde wieder mit einem langen Ball bedient und traf aus spitzem Winkel mit Hilfe des Innenpfostens zum 3:0 – nach 22 Minuten war das Spiel bereits auserzählt. Einzig über die Höhe des Resultats blieb noch zu reden. Dass die Lilien auch bei Standards anfällig sind, deckte Kabak nach Ecke von Andrej Kramaric auf – das 4:0 nach 26 Minuten.

Nicht dass die Südhessen nun eine Sprechrolle im Drehbuch dieses Spiels übernommen hätten, die Gastgeber hielten sich nun aber zumindest für einige Zeit schadlos. Noch vor der Pause konnte Bebou aber nicht widerstehen und schickte Beier per Steckpass, der erneut freie Bahn und viel Rasen vor sich hatte und zum 5:0 abschloss (44.). Gegenüber dem Augsburg-Debakel war es jetzt nur noch eine graduelle Verbesserung: Damals stand es bereits nach einer halben Stunde 0:5 aus Darmstädter Sicht.

Hoffenheim weiter auf Torejagd

Schützenhilfe für die Frankfurter Eintracht zu leisten, dürfte ohnehin nicht die dringendste Motivation für das Team von Torsten Lieberknecht gewesen sein. Statt sich über Unterstützung zu freuen, musste sich die SGE im Rennen um Europa nun sogar zusehends Sorgen um die bis dahin bessere Tordifferenz machen, die mit jedem Hoffenheimer Treffer weiter zusammenschmolz.

Das wusste auch die TSG, die aus Lilien-Sicht unerfreulicherweise nicht gewillt war, nun in den Verwaltungsmodus zu schalten: Bebou machte mit einer geschickten Bewegung alle Darmstädter Defensiv-Unternehmungen zunichte und vollendete zum 6:0 für die Gäste (51.).

Zwar waren die Kraichgauer weiter im Vorwärtsgang unterwegs, konnten aber nicht mehr ganz die gnadenlose Effizienz an den Tag legen, die sie in der ersten Hälfte noch auszeichnete. Da auch das frühsommerliche Wetter einige Körner kostete, gelang es Darmstadt nun, zumindest weitere Tiefschläge abzuwenden und eine noch höhere Heimpleite als beim 0:6 gegen Augsburg zu verhindern.

Zur Stimmungsaufhellung taugt in Darmstadt derzeit wenig. Immerhin das vielleicht: Nach einer letzten Dienstreise zu womöglich nicht mehr ganz so angriffslustigen Dortmundern am kommenden Samstag (15.30 Uhr) ist das insgesamt wenig erfreuliche Kapitel Fußball-Bundesliga Geschichte.

Darmstadt 98 - TSG Hoffenheim 0:6 (0:5)

Darmstadt: Brunst - Maglica, J.Müller, Klarer - Nürnberger (56.Holtmann), Justvan, Honsak (46.Gjasula), Karic (81.Kempe) - Mehlem - Skarke (72.A.Müller), Vilhelmsson (46.Seydel)

Hoffenheim: Baumann - Kabak (46.Drexler), Grillitsch, Akpoguma - Kaderabek, Stach (46.Tohumcu), Bülter (72.Jurasek) - Prömel, Kramaric - Bebou (85.Weghorst), Beier (72.Becker) 

Tore: 0:1 Bebou (2.), 0:2 Beier (7.),0:3 Kaderabek (22.), 0:4 Kabak (26.), 0:5 Beier (44.), 0:6 Bebou (51.)
Gelbe Karten: J.Müller. Gjasula, Skarke / -

Schiedsrichter: Badstübner (Nürnberg)
Zuschauer: 17.810 (ausverkauft)