Deutschlands Jan-Lennard Struff ist enttäuscht.

French Open Struff scheitert, Altmaier und Friedsam weiter

Stand: 29.05.2023 20:42 Uhr

Jan-Lennard Struff ist nach einem Einbruch im fünften Satz bei den French Open in der ersten Runde ausgeschieden. Der Warsteiner verlor am Pfingstmontag (29.05.2023) gegen Jiří Lehečka mit 5:7, 6:1, 3:6, 6:3 und 1:6.

Zuvor hatte es das erste deutsche Erfolgserlebnis in Roland Garros gegeben: Nach dem Aus von Jule Niemeier, Oscar Otte und Tatjana Maria hatte Daniel Altmaier zum zweiten Mal in seiner Karriere die zweite Runde der French Open erreicht. Später schaffte auch Anna-Lena Friedsam als einzige Deutsche den Einzug in die nächste Runde.

Gegen den Schweizer Marc-Andrea Hüsler siegte Altmeier souverän mit 6:3, 6:4 und 6:4. Bereits 2020 hatte der 24-Jährige in Paris für Furore gesorgt, als er unter anderem durch einen Sieg über Davis-Cup-Kollege Jan-Lennard Struff bis ins Achtelfinale marschiert war. Diesmal zeigte er von Beginn an eine konzentrierte Leistung und ließ seinem Schweizer Kontrahenten keine Chance. In der zweiten Runde könnte der an Position acht gesetzte Italiener Jannik Sinner warten. 

Djokovic und Alcaraz im Gleichschritt in Runde zwei

Am frühen Abend hatten Novak Djokovic und Carlos Alcaraz nur wenig Mühe und stehen in Runde zwei. Der Serbe Djokovic hatte nur im dritten Satz gegen den US-Amerikaner Aleksandar Kovacevic leichte Probleme und siegte schließlich mit 6:3, 6:2 und 7:6 (7:1). Der Weltranglistendritte trifft in der zweiten Runde auf den ungesetzten Marton Fucsovics aus Ungarn. "Die ersten zwei Sätze habe ich ganz gut gespielt, dann habe ich ein wenig die Konzentration verloren", sagte Djokovic, "ich habe das Turnier gut angefangen und habe noch etwas Luft nach oben."

Das gilt sicher auch für Alcaraz, der aber dem italienischen Qualifikation Flavio Cobolli über weite Strecken klar überlegen war und 6:0, 6:2, 7:5 gewann.

Djokovic will alleiniger Rekordhalter werden

Djokovic peilt in Roland Garros den dritten Titel nach 2016 und 2021 an und will in Abwesenheit seines Dauerrivalen Rafael Nadal mit 23 Grand-Slam-Erfolgen zum alleinigen Rekordhalter aufsteigen. Im vergangenen Jahr war Djokovic im Viertelfinale an Nadal gescheitert.

Der Serbe Novak Djokovic freut sich über den Sieg gegen Aleksandar Kovacevic bei den French Open.

Der Serbe Novak Djokovic freut sich über den Sieg gegen Aleksandar Kovacevic bei den French Open.

Diesmal gilt der 20 Jahre alte Spanier Carlos Alcaraz, der ebenfalls am Montag ins Turnier startet, als Hauptkonkurrent im Kampf um den Titel in Roland Garros. Djokovic und Alcaraz würden bereits im Halbfinale aufeinander treffen.

Auger-Aliassime und Thiem bereits ausgeschieden, Wawrinka mit Krimi

Minuten vor Djokovics Sieg hatte sich der erste Top-Ten-Spieler aus dem Turnier verabschiedet. Felix Auger-Aliassime (Kanada), Nummer neun der Setzliste, verlor gegen den starken Italiener Fabio Fognini glatt in drei Sätzen. Altmeister Stan Wawrinka aus der Schweiz, Turniersieger von 2015, kämpfte sich in einem Krimi mit 7:6 (7:5), 6:4, 6:7 (2:7), 1:6, 6:4 gegen den Spanier Albert Ramos-Vinolas durch. Der zweimalige Paris-Finalist Dominic Thiem unterlag dem Argentinier Pedro Cachin in fünf Sätzen.

Switolina glänzt bei Grand-Slam-Comeback nach Babypause

Elina Switolina hat bei ihrem ersten Grand-Slam-Auftritt nach der Geburt ihrer Tochter Skai gleich ein Ausrufezeichen gesetzt: Die 28 Jahre alte Ukrainerin schaltete in ihrem Erstrundenmatch die Vorjahres-Halbfinalistin Martina Trevisan aus Italien glatt mit 6:2, 6:2 aus. "Ich habe wirklich gut gespielt, und es fühlt sich besonders an", sagte Switolina und sinnierte, "unser Baby ist halb französisch und halb ukrainisch und spielt hier vielleicht irgendwann auch mal Tennis." 

Switolina, die mit dem französischen Tennisprofi Gael Monfils verheiratet ist, war im Oktober 2022 erstmals Mutter geworden. Im April hatte sie ihr Comeback gefeiert und unmittelbar vor Paris ihr erstes Turnier als Mutter gewonnen. 

Zuletzt Turniersieg

Am Samstag hatte sie über den Finalsieg in Straßburg gegen Anna Blinkowa gejubelt - und nun auch über den Auftakterfolg in der französischen Hauptstadt.

Schwer enttäuscht war dagegen die Schweizer Olympiasiegerin Belinda Bencic. Die 26-Jährige unterlag Jelina Awanesjan aus Russland überraschend 3:6, 6:2, 4:6.

Friedsam hält die Fahnen hoch, Maria mit Pauken und Trompeten raus

Als einzige Deutsche hat es Anna-Lena Friedsam in die zweite Runde geschafft. Sie besiegte die Japanerin Nao Hibino 6:3, 3:6 und 6:4 und trifft nun entweder auf Ekaterina Alexandrowa oder Wiktorija Tomowa.

Tatjana Maria hingegen war bei ihrem Auftaktmatch gegen die Brasilianerin Beatriz Haddad Maia chancenlos. Die 35 Jahre alte Wimbledon-Halbfinalistin kassierte am Montag in 64 Minuten ein deutliches 0:6, 1:6 und konnte erst beim Stand von 0:5 im zweiten Satz ihr einziges Spiel gewinnen. Damit verhinderte sie knapp die Höchststrafe im Tennis. Die an Nummer 14 gesetzte Kontrahentin dominierte die Partie mit ihrem überlegten und druckvollen Spiel von Beginn an.

Am Sonntag waren bereits Jule Niemeier und Oscar Otte in der ersten Runde des zweiten Grand-Slam-Turniers des Jahres gescheitert. Insgesamt sind beim Sandplatzklassiker in Paris acht deutsche Tennisprofis im Hauptfeld.