Laura Siegemund ist enttäuscht

Australian Open Siegemund scheitert an Garcia, Mies im Doppel-Achtelfinale

Stand: 21.01.2023 13:15 Uhr

Laura Siegemund ist als letzte der deutschen Tennisprofis im Einzel bei den Australian Open ausgeschieden. Andreas Mies erreichte im Doppel an der Seite von John Peers das Achtelfinale. Auch Topfavorit Novak Djokovic ist weiter.

Laura Siegemund hat ihren erstmaligen Achtelfinaleinzug bei den Australian Open trotz großen Kampfes verpasst. Die 34-Jährige aus Metzingen verlor am Samstag (21.01.2023, Ortszeit) mit 6:1, 3:6, 3:6 gegen die an Nummer vier gesetzte Französin Caroline Garcia.

Rittner über Siegemund: "Beeindruckende Leistung"

"Es war eine beeindruckende Leistung von Laura, Hut ab. Sie hat eines ihrer besten Matches auf Hartplatz gespielt, das ich von ihr je gesehen habe", sagte Bundestrainerin Barbara Rittner, bei Eurosport als Kommentatorin im Einsatz: "Sie sollte sich dringend überlegen, ob sie nicht auch im Einzel ein bisschen weiterspielt, denn das hat richtig Spaß gemacht."

Siegemund, Nummer 158 der Weltrangliste, richtet ihre Turnierplanung seit ihrer schweren Knieverletzung hauptsächlich aufs Doppel aus. Dort war sie jedoch in Melbourne bereits am Freitag mit ihrer belgischen Partnerin Kirsten Flipkens in der ersten Runde ausgeschieden.

Siegemund spielte gegen die Siegerin der WTA-Finals des vergangenen Jahres von Beginn an forsch auf. In der zweiten Runde hatte sie schon die Rumänin Irina-Camelia Begu überrascht, nun wollte sie gegen Garcia nachlegen, musste am Ende aber doch die Klasse ihrer Gegnerin anerkennen. Siegemunds größter Erfolg auf Grand-Slam-Level bleibt der Viertelfinaleinzug 2020 in Paris. In Melbourne hatte sie auch bei ihrem Debüt vor sieben Jahren die dritte Runde erreicht.

Einzel-Achtelfinale in Melbourne ohne Deutsche

Nach Siegemunds Aus findet die Runde der letzten 16 von Melbourne erstmals seit 2010 in beiden Einzelkonkurrenzen ohne deutsche Profis statt. In Melbourne waren insgesamt zehn deutsche Profis im Hauptfeld an den Start gegangen. Einzig Olympiasieger Alexander Zverev hatte neben Siegemund den Einzug in die zweite Runde geschafft, war dann aber am US-Amerikaner Michael Mmoh gescheitert.

Bencic im Achtelfinale

Bei den Frauen erreichte Olympiasiegerin Belinda Bencic das Achtelfinale. Die 25-Jährige Schweizerin schlug die Italienerin Camila Giorgi mit 6:2, 7:5 und wahrte damit die Chance auf ihren ersten Grand-Slam-Titel. 2019 erreichte Bencic bei den US Open bereits einmal das Halbfinale eines Majors, in Melbourne ging es für sie noch nicht über das Achtelfinale hinaus.

Mies wieder im Doppel-Achtelfinale, Krawietz pausiert

Doppel-Spezialist Andreas Mies hat in Melbourne erneut das Achtelfinale erreicht. Der 32 Jahre alte Kölner Mies setzte sich mit dem Australier John Peers gegen Andre Göransson/Marc-Andrea Hüsler (Schweden/Schweiz) 6:4, 7:6 (7:5) durch. Mies und Peers treffen im Achtelfinale auf die beiden Australier Alex Bolt/Luke Saville.

Mies ist der letzte verbliebene deutsche Profi im Doppel-Wettbewerb. Bereits im Vorjahr hatte es Mies in die Runde der letzten 16 geschafft. Damals spielte er noch gemeinsam mit Kevin Krawietz, mit dem er 2019 und 2020 die French Open gewann. Ende der vergangenen Saison verkündeten beide die Trennung. Der Coburger Krawietz spielt künftig mit dem Frankfurter Tim Pütz, mit dem er auch im Davis Cup ein Team bildet. Auf einen Start bei den Australian Open hatte Krawietz wegen der bevorstehenden Geburt seines ersten Kindes verzichtet.

Djokovic im Achtelfinale, aber offenbar angeschlagen

Auch Turnierfavorit Novak Djokovic hat das Achtelfinale erreicht. Der serbische Tennisstar setzte sich in der Night Session in der Rod Laver Arena gegen den Bulgaren Grigor Dimitrov mit 7:6 (9:7), 6:3, 6:4 durch.

Allerdings sorgte Djokovics Fitnesszustand weiter für Gesprächsstoff, die langjährige Nummer eins musste sich erneut wegen Problemen am linken Oberschenkel behandeln lassen. Der 35-Jährige ließ sich offensichtlich schmerzgeplagt auch das ein oder andere Mal auf den Hartplatz fallen.

In der nächsten Runde wartet der Australier Alex de Minaur, der sich zuvor mit einer beeindruckenden Leistung gegen den Franzosen Benjamin Bonzi glatt in drei Sätzen durchgesetzt hatte.

Murray gegen Bautista Agut ausgeschieden

Andy Murray lieferte nach dem Fünf-Satz-Marathon gegen Thanasi Kokkinakis den nächsten großen Kampf, musste sich aber nach dreieinhalb Stunden gegen Roberto Bautista Agut mit 1:6, 7:6, 3:6, 4:6 geschlagen geben. In der zweiten Runde hatte der Schotte beim Sieg gegen Kokkinakis in der Nacht zu Freitag fünf Stunden und 45 Minuten auf dem Platz gestanden und um 4.05 Uhr Ortszeit den Matchball verwandelt.

Jungstar Rune im Achtelfinale

Dänemarks Jungstar Holger Rune macht in Melbourne weiter Eindruck. Der 19 Jahre alte Däne zog ohne Satzverlust ins Achtelfinale ein. Rune setzte sich mit 6:4, 6:2, 7:6 (7:5) gegen den Franzosen Ugo Humbert durch und geht nun ein schweres Duell mit Andrej Rublew an. Der Russe schaltete den Engländer Daniel Evans 6:4, 6:2, 6:3 aus. Rune hatte auf Grand-Slam-Niveau erstmals im vergangenen Jahr bei den French Open für Aufsehen gesorgt, als er das Viertelfinale erreichte. Der Weltranglistenzehnte gewann im vergangenen Jahr drei Titel, darunter auch das ATP-Turnier in München.

Der in Melbourne an Nummer neun gesetzte Rune hatte trotz des souveränen Siegs einen Schreckmoment: Anfang des zweiten Satzes in der John Cain Arena war er leicht umgeknickt und auf sein Handgelenk gefallen, verletzte sich aber ganz offensichtlich bei dem Sturz nicht schwerer. Der 19-Jährige ist der jüngste Spieler im Achtelfinale der Australian Open seit 2012.