Bochums Trainer Heiko Butscher (l) spricht mit Bochums Philipp Hofmann

Letzter Spieltag der Bundesliga VfL Bochum: Mit Ruhe in den Überlebenskampf

Stand: 17.05.2024 12:09 Uhr

Der VfL Bochum benötigt im Spiel bei Werder Bremen noch einen Zähler, um sich endgültig vor dem Abstieg zu retten. Alle Beteiligten versuchen, die Ruhe vor dem Sturm zu bewahren.

Von Jörg Strohschein

Wahrscheinlich könnte Heiko Butscher als ein Paradebeispiel dafür durchgehen, wie man es schafft in wirklich brenzligen Situationen Ruhe und Gelassenheit auszustrahlen. Schließlich stecken der Interimstrainer und sein Team vom VfL Bochum am letzten Spieltag der Bundesliga-Saison noch in latenter Abstiegsnot.

Wenn es richtig schlecht läuft für die Bochumer könnten sie am 34. Spieltag noch auf den Relegationsplatz 16 abrutschen.

"Wir wissen, dass wir noch einen Punkt brauchen. Wir spielen auf Sieg. Das ist das, was mich interessiert. Alles andere können wir nicht beeinflussen", sagt Butscher betont gelassen vor dem so immens wichtigen Auswärtsspiel bei Werder Bremen. Die Ruhe vor dem Sturm?

Rein statistisch betrachtet dürfte es mit einem Auswärtserfolg allerdings nicht ganz einfach werden. Bei 36 Bochumer Partien in Bremen gab es in der langen VfL-Vereinshistorie bisher erst einen Sieg im hohen Norden.

Hofmann: "Alles in der eigenen Hand"

Ein Zähler würde dem VfL für den direkten Klassenerhalt aber bereits genügen. Brisant dürfte der Samstagnachmittag dennoch für alle Beteiligten werden: Der 1. FC Köln (27 Punkte), Union Berlin (30), FSV Mainz (32) und der VfL Bochum (33) sind allesamt noch nicht gerettet und werden alles versuchen, den letzten Strohhalm noch zu greifen.

Der VfL geht indes mit der besten Ausgangsposition aller im Abstiegskampf befindlichen Klubs in dieses von allen Betroffenen unerwünschte Rennen.

"Wir haben alles in der eigenen Hand. Wenn wir so auftreten, wie in den ersten 15 Minuten gegen Leverkusen und in den vorherigen beiden Spielen, dann werden wir es am Samstag auf jeden Fall packen. Die Richtung stimmt", sagte Bochum-Angreifer Philipp Hofmann.

Passlack ist gesperrt

Immerhin hatten das Butscher-Team das vorangegangene Auswärtsspiel spektakulär mit 4:3 bei Union Berlin gewonnen. Und auch wenn es danach im Heimspiel gegen den neuen Deutschen Meister Bayer 04 Leverkusen nach einer zumindest ordentlichen Anfangsphase eine deutliche 0:5-Heim-Klatsche setzte, haben die Bochumer offenbar Zuversicht für die letzte Saisonaufgabe getankt. "Wir haben gegen Union gezeigt, dass wir da sind, wenn es drauf ankommt", so Hofmann. "Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass wir es schaffen werden."

Die Personalsituation der Bochumer ist nahezu unverändert. Michael Esser, Moritz-Broni Kwarteng, Mohammed Tolba und Philipp Förster stehen weiterhin nicht zur Verfügung. Verteidiger Felix Passlack ist für die Partie in Bremen zudem gesperrt. Für ihn könnte Tim Oermann oder Cristian Gamboa von Interimstrainer Butscher in die Startelf beordert werden.

Volle Konzentration auf das eigene Spiel

Der Coach stellt sich im Vorfeld auf einen hitzigen Nachmittag ob der Zwischenresultate auf den (Abstiegs-) Plätzen ein. "Was ich verhindern will ist, dass die halbe Bank hinter mir mit anderen Ergebnissen beschäftigt ist. Das wird aber auch nicht passieren, dafür werde ich sorgen. Unsere Konzentration gilt alleine unserem Spiel", sagte Vfl-Interimstrainer Heiko Butscher. "Ich kann mich komplett von den anderen Zwischenständen lösen. Mich interessiert nur unser Auftritt."

Trainer und Mannschaft werden sich am Sonntag danach in jedem Fall nochmal auf dem Vereinsgelände treffen. Um sich entweder für zwei weitere (Relegations-) Spiele vorzubereiten. Oder sich erleichtert und mit erreichtem Saisonziel endgültig in die Sommerpause zu verabschieden.