Döll und Weigel

DHB-Pokal der Frauen Final Four: Metzingen fordert Bietigheim heraus

Stand: 31.03.2023 08:21 Uhr

Am Wochenende (01. und 02. April) findet in der Stuttgarter Porsche-Arena das Final Four im DHB-Pokal der Frauen statt. Die Titelverteidigerinnen aus Bietigheim treffen im Halbfinale auf die TuS Metzingen.

Sie kennen und sie schätzen sich – auf und neben der Platte: Antje Döll (SG BBM Bietigheim) und Maren Weigel (TuS Metzingen) spielen seit Jahren in der Bundesliga gegeneinander, in der Nationalmannschaft Seite an Seite. Am Samstag kommt es zum Showdown der beiden Vereine aus Schwaben. Freundschaft hin oder her: "Wir sind beide ehrgeizig und wollen gewinnen. Die 60 Minuten, da geht es halt um alles", betont Döll.

Bietigheim in der Favoritenrolle

Auch wenn die Kreisläuferin das "nicht so sieht": Die Tabellenführerinnen der Handball-Bundesliga sind zeitgleich die Favoritinnen auf den Pokal. Bietigheim ist in der Liga im 18. Spiel ohne Punktverlust. Metzingen steht auf Platz fünf. "Es ist ein Spiel. Da wird dir keiner entschuldigen, wenn du patzt. Es wird ordentlich zur Sache gehen", weiß Döll. "Wir haben schon öfter die Erfahrung gemacht und sind gegen einen vermeintlich schwächeren Gegner rausgeflogen. Das möchten wir ungern wieder erleben." Kontrahentin Weigel, die im rechten Rückraum spielt, sieht die Rollen klarer verteilt: "Für uns ist Bietigheim natürlich der Favorit. Wir haben die letzten Spiele immer verloren, aber: Wir wären nicht hier, wenn wir nicht auch gewinnen wollen würden."

Und weil jeder gewinnen möchte, wird auch der Rest des Teams auf die Kollegin aus der Nationalmannschaft vorbereitet: "Ich werden meiner Mitspielerin, die gegen Maren verteidigen wird, auf jeden Fall ein paar Tipps geben. Zum Beispiel, dass sie eine spezielle Finte hat, auf die man achten sollte", verrät Döll.

Saisonhighlight Final Four

Das Final Four ist ein großes Event für alle teilnehmenden Teams. "Es sind vier Mannschaften da, viele Zuschauer, die aus ganz Deutschland anreisen. Die ganze Atmosphäre macht Bock. Es sind Finalspiele, da darfst du dir keine schlechten Minuten erlauben", betont die Bietigheimerin. Sie muss es wissen: die mittlerweile 34-Jährige gewann mit der SG BBM unter anderem drei Mal die Deutsche Meisterschaft, zwei Mal den Pokal und im vergangenen Jahr sogar die EHF European League. Für Maren Weigel wäre ein Erfolg im Pokal der erste Titel. Von Anspannung aber kaum eine Spur: "Bei mir überwiegt die Vorfreude. So eine Grundanspannung ist vor jedem Spiel da, vor allem, wenn man etwas Großes erreichen kann. Allein, wenn man daran denkt, was man schaffen kann. Da kitzelt es schon so langsam."

Im zweiten Halbfinale trifft Oldenburg (7. in der Handball-Bundesliga) auf die HSG Bensheim/Auerbach (Platz 8). Dass ihre beiden Mannschaften das vermeintlich schwerere Los gezogen haben, wollen Döll und Weigel nicht bestätigen: "Man kann im Final Four keine Mannschaft abschreiben", weiß Weigel. "Am Ende musst du gegen jeden gewinnen, wenn du den Titel holen möchtest", ergänzt Döll. "Aber ganz ehrlich: Ich finde jede der vier Mannschaft sehr unangenehm zu bespielen." Ein Finalspiel der beiden baden-württembergischen Teams wäre aber "natürlich auch ein Kracher".

Dazu wird es aber nicht kommen. Wer im Duell am Samstag (15:15 Uhr) die Oberhand behält und die Möglichkeit bekommt am Sonntag (17:05 Uhr) den Titel zu holen, entscheidet wohl auch die Tagesform. Sicher ist nur, geschenkt wird sich auf der Platte nichts.