Tischtennis | Bundesliga SV Schott Jena zieht sich aus Bundesliga zurück
Der Tabellenvorletzte und Aufsteiger in die höchste deutsche Spielklasse im Tischtennis verlässt das Oberhaus. Der SV Schott Jena muss zwei Leistungsträgerinnen ziehen lassen, sieht daher keine Zukunft in der Bundesliga. Die ist jetzt in Gänze in Gefahr.
Mit Ece Harac, die zum Ligakonkurrenten TTC Weinheim gehen wird, und der 15-jährigen Misuzu Takeya, die es nach Japan zieht, gehen zwei Spielerinnen, die für 60 Prozent der bisherigen Spielgewinne der Thüringerinnen verantwortlich sind. Dies könne Jena nicht kompensieren und zieht sich aus der Bundesliga zurück, die jetzt um ihre Existenz bangt.
Sollstärke von acht Teams in Gefahr
Die Tischtennis-Bundesliga der Damen bangt nach der Rückzugsankündigung um ihre formale Sollstärke von acht Teams. "Wir hoffen, aber das wird schwierig", sagte Sport-Vizepräsidentin Heike Ahlert vom zuständigen Deutschen Tischtennis-Bund (DTTB) dem Sport-Informationsdienst SID zu den Perspektiven für eine Auffüllung der entstandenen Lücke.
Schon vor dem Tabellenvorletzen von der Saale hatte sich auch Schlusslicht SV Böblingen zum Saisonende abgemeldet und damit als Absteiger festgestanden. Bei Böblingen bedeuteten organisatorische Gründe nach dem Tod des langjährigen Managers das Aus für die Schwaben. Von den Zweitligisten allerdings hat bislang nur Spitzenreiter ESV Weil ein Jahr nach seinem Erstliga-Abstieg Interesse am Sprung ins Oberhaus signalisiert. Aufgrund von Jenas Rückzug wurde die Meldefrist bis zum 15. April verlängert.
Trotz der unterschiedlichen Ausgangslagen beider Fälle sind die Rückzüge von Jena und Böblingen für Ahlert ein Anzeichen von grundsätzlichen Problemen: "Es zeigt sich wieder, wie schwierig es ist, im Damen-Bereich professionelle Strukturen zu schaffen."
sid/red