Biathlon | Weltcup "Nicht damit gerechnet" – Strelow und Voigt begeistern in Schweden
Die deutschen Biathleten haben am Wochenende in Schweden einen fantastischen Start in die neue Weltcupsaison gefeiert. Dabei konnten auch der Sachse Justus Strelow und die Thüringerin Vanessa Voigt begeistern.
Die deutschen Biathleten haben einen Traumstart in die neue Weltcup-Saison gefeiert. Bei den Rennen im schwedischen Östersund holte Roman Rees mit dem Einzel über 20 Kilometer seinen ersten Weltcup-Erfolg und ist damit der erste Deutsche im Gelben Trikot seit fast 15 Jahren. Mit dem Sachsen Justus Strelow als Zweitem war es zudem der erste Doppelsieg für die Männer seit mehr als sechseinhalb Jahren.
Zuvor hatte Franziska Preuß ein Wahnsinns-Comeback gefeiert und den Sieg über die 15 Kilometer gegen die Italienerin Lisa Vittozzi nur um winzige 0,1 Sekunden verpasst. Die Thüringerin Vanessa Voigt als tolle Dritte sowie Sophia Schneider auf Rang fünf sorgten nach dem Rücktritt von Denise Herrmann-Wick gleich für den erhofften Schub im Frauen-Team.
Ritterschlag von Bö
Alle waren happy, natürlich auch Justus Strelow. Der 26-jährige gebürtige Dippoldiswalder, der im Stützpunkt Oberhof unter den Fittichen des einstigen Weltklasse-Biathleten Erik Lesser steht, feierte sein erstes Weltcup-Podest seiner Karriere überhaupt. "Damit hätte ich nicht gerechnet. Ich war mir sicher, da kommen noch die Norweger", sagte der Sachse und schob gleich noch eine Erkenntlichkeit an die Techniker hinterher: "Danke für die Ski."
Diese hatten Strelow ein perfektes Material übergeben, am Ende lag er nur 12,1 Sekunden hinter dem gebürtigen Freiburger Roman Rees, aber 14,9 Sekunden vor Weltcup-Gesamtsieger Johannes Thingnes Bö aus Norwegen. Ein Husarenstreich, der Bö zur Feststellung verleitete: "Eine Überraschung: Strelow, Rees - ein perfektes Rennen."
Strelow schnuppert am Premierensieg
Justus Strelow selbst war ebenfalls nah dran an seinem Premierensieg, musste Rees dann aber doch den Vortritt lassen. "Ich bin happy, dass es hier mit dem Podium geklappt hat", ergänzte der 26-Jährige mit einem breiten Grinsen im Gesicht: "Roman hat mich noch knapp abgefangen dem gönne ich es natürlich."
Justus Strelow sorgte in Östersund für eine faustdicke Überraschung.
Voigt: "Die Renneinteilung war nicht optimal"
Bei den Frauen hat aus mitteldeutscher Sicht Vanessa Voigt für Aufsehen gesorgt. Nach Lisa Vittozzi und Franziska Preuß stürmte die Athletin vom WSV Rotterode ebenfalls aufs Treppchen. Ohne einzigem Fehlschuss fehlten ihr schließlich als Dritte gut zehn Sekunden auf die Siegerin aus Italien.
Voigt war von ihrer starken Leistung selbst "ein bisschen überrascht". Haderte jedoch nach dem Einzel mit einem "verschlafenen" Start in das Rennen: "Die Renneinteilung war nicht optimal." "Nichtsdestotrotz bin ich jetzt sehr zufrieden", meinte die olympische Bronzemedaillen-Gewinnerin von Peking 2022.
jmd/dpa