Yannic Seidenberg

Eishockey Dopingfall Seidenberg: NADA fordert vier Jahre Sperre

Stand: 01.04.2023 10:13 Uhr

Die NADA will Eishockey-Profi Yannic Seidenberg für vier Jahre wegen Dopings sperren. Der Spieler des EHC München beteuert dagegen seine Unschuld. Nun gerät ein Mediziner aus Baden-Württemberg ins Visier der Ermittler.

Von Sebastian Krause, Kilian Medele

Im September 2022 wurde Eishockey-Profi Yannic Seidenberg vom EHC Red Bull München suspendiert, jetzt kommen durch die ARD-Radio-Recherche Sport erste Details zu dem Fall ans Licht. Laut Nationale-Anti-Doping-Agentur NADA wurde in der Doping-Probe des Eishockey-Spielers Testosteron nachgewiesen. Zudem habe der Spieler die Substanz DHEA gebraucht, die zu den anabol-androgene Steroiden auf der Verbotsliste gehöre, so die NADA.

Seidenberg beteuert Unschuld

Auch die Staatsanwaltschaft München I bestätigt, dass sie ein Verfahren gegen Yannic Seidenberg führt. Der Tatvorwurf laute unter anderem auf Verstoß gegen das Anti-Doping-Gesetz. Yannic Seidenberg selbst beteuert seine Unschuld und macht seinen Arzt dafür verantwortlich. Er hatte den Mediziner mit Blick auf mögliche Dopingkontrollen angewiesen, ihm keine verbotenen Substanzen zu verschreiben, so Seidenberg über seinen Anwalt. Zudem sei die Verschreibung von Medikamenten durch den Arzt medizinisch indiziert gewesen.

NADA bereitet Schiedsklage vor

Die NADA teilt mit, dass sie gegen Seidenberg inzwischen einen Sanktionsbescheid erlassen hat, der vier Jahre Sperre vorsah. Nachdem Seidenberg die Strafe nicht akzeptieren wollte, so die NADA, bereite sie derzeit eine Schiedsklage vor dem Deutschen Sportschiedsgericht vor. Wann dort entschieden wird, steht noch nicht fest.

Staatsanwaltschaft Freiburg ermittelt gegen Mediziner

Auch der Arzt aus Baden-Württemberg ist ins Visier der Ermittler geraten. Die Staatsanwaltschaft Freiburg bestätigt der ARD-Radio-Recherche Sport ein entsprechendes Ermittlungsverfahren gegen einen 62-Jährigen deutschen Staatsangehörigen.

"Derzeit wird wegen des Tatvorwurfs der vorsätzlichen unerlaubten Verschreibung von Dopingmitteln in zwei Fällen im Jahr 2021 und im Jahr 2022 ermittelt", so die Staatsanwaltschaft Freiburg. In dem Verfahren seien unter anderem schriftliche Unterlagen sichergestellt worden, heißt es weiter. Der EHC Red Bull München teilt mit, man werde aufgrund des laufenden Verfahrens keine Stellungnahmen abgeben.

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Quelle: BR24Sport 31.03.2023 - 12:00 Uhr